Mannheim: Angriff auf Jobcenter

Arbeitsamt - A im Kreis

Wir haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag das Jobcenter im Mannheimer Stadtteil Schwetzinger Vorstadt angegriffen. Dabei gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Unsere Aktion richtet sich gegen den Kapitalismus im allgemeinen und gegen die unsoziale Verteilung der Krisenlasten im besonderen. Anstatt die Verantwortlichen aus Kapital und Staat zur Kasse zu bitten werden die Lasten im Zuge der Krise,wie immer im Kapitalismus, auf die Schultern der sozial Schwächsten verlagert.

 

Die Jobcenter sind bei dieser Schweinerei ein wichtiges Instrument auf lokaler Ebene. 

 

Natürlich ist uns klar, dass im Kampf gegen den Kapitalismus einige gesamshte Scheiben nicht ausreichen. Wenn wir usn angemessen wehren wollen gegen die Angriffe von oben müssen wir uns solidarisieren, organisieren und vernetzen. Egal ob in "Szene", Stadtteil, Schule, Uni oder Betrieb-Allein machen sie dich ein!

Explizit freuen wir uns auf eine kämpferische und unversöhnliche Demonstration gegen den vermeitlich alternativlosen Kapitalismus in Mannheim am Samstag den 22.12.12.

 

See you on the barricades

 

Jobcenter dichtmachen

 

Für die soziale Revolution

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There is no alternative – Kapitalismus überwinden!


Seit über 4 Jahren befindet sich die Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit langem. Einhergehend mit einer massenhaften Verelendung, Arbeitslosigkeit und allgemeinen Verschärfung der Lebensbedingungen, spitzt sich diese auch in Europa – vor allem in Griechenland, Spanien und Portugal – immer weiter zu. Immer neue, schärfere und größere Sparprogramme und Rettungspakete sollen den Kapitalismus vor dem Zusammenbruch bewahren.

Das Drohszenario der Kredit- und Schuldenkrise dient der aus Europäischer Kommission, IWF und EZB bestehenden Troika zur Legitimation eines angeblich alternativlosen Spardiktats. Diese verordnete Sparsamkeit führt dazu, dass die „Sparsünder“ geradezu kaputtgespart werden. Die Folge sind massivste Einschnitte in Gesundheits- und Sozialsysteme, die die Menschen in Ländern wie Portugal, Italien, Griechenland und Spanien oftmals an den Rand ihrer Existenz drängen. Während in diesen Ländern immer wieder Widerstand in Form von Streiks und Massenprotesten gegen das EU-Krisenregime aufkommt, sieht die derzeitige Lage im „Exportweltmeisterland“ Deutschland, das bisher als Gewinner aus der Krise hervorgeht, ganz anders aus:

Die gegenüber anderen EU-Ländern aggressive Krisenpolitik der Bundesregierung ruht auf einer soliden Basis aus Gewerkschaften, die dem Standort Deutschland sozialpartnerschaftlich verbunden bleiben, einer Opposition, die sich herzergreifend um den „deutschen Steuerzahler“ sorgt, sowie nationalistischen Ressentiments in weiten Kreisen der Bevölkerung. Chauvinistische Parolen und Pauschalisierungen, wie bspw. die “griechische Regierung müsste endlich mal ‘ihre Hausaufgaben machen’” (Westerwelle) oder das Bild des „faulen Griechen“ (Bild-Zeitung), stoßen in weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit auf Zustimmung.

Zwar beteiligten sich hierzulande im vergangenen Jahr mehrere Tausend Menschen an antikapitalistischen Protesten wie dem europaweiten M31-Aktionstag oder auch Blockupy, doch von einem breiten Widerstand gegen das EU-Krisenregime in Deutschland kann bisher keine Rede sein. Während von der einen Seite nationalistische Stammtischparolen zu hören sind, beklagt man sich in linksliberalen Kreisen über die entfesselten Märkte und sehnt sich nach einem „gezähmten“ Kapitalismus. Mit Tobin-Steuer, Bankenverstaatlichung und einem soliden Sozialstaat soll der scheinbar vom rechten Wege abgekommene „Finanzmarktkapitalismus“ wieder in eine „produktive“, „schaffende“ soziale Marktwirtschaft überführt werden, von der angeblich alle profitieren würden.

Eine solche Kritik läuft Gefahr, letztlich mit moralischen Schuldzuweisungen Ressentiments zu bedienen. Verursacht wurde die aktuelle Krise jedoch nicht von spekulierenden Banken, Manager*innen oder den „Sozialschmarotzern“. Sie ist vielmehr ein immer wieder – mal mehr, mal weniger regelmäßig – auftretender fester Bestandteil des Kapitalismus.

Der Kapitalismus ist die einzige Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der der Überfluss an Gütern ein Problem darstellt. Unverkäufliche Güter können zum Ruin ihrer Besitzer*innen führen und schlussendlich zu einer Überproduktionskrise. Gleichzeitig gibt es aber auch Menschen, denen es am Nötigsten fehlt und die nicht in der Lage sind, das einzige worüber sie verfügen – ihre Arbeitskraft – zu verkaufen.

Dies führt zu der absurden Situation, dass Lebensmittel, welche nicht verkauft werden können, auf der Müllhalde landen, während andernorts Menschen Hunger leiden. Oder dass zum Beispiel in Spanien neue Häuser gebaut wurden, die nun leer stehen, da sie sich niemand leisten kann; gleichzeitig steigt die Zahl obdachloser Menschen an.

Die Produktivkräfte (sprich, die Maschinen zur Produktion von Gütern) waren in der Menschheitsgeschichte noch nie so weit entwickelt wie heute. Es wäre durchaus möglich, in einer Welt, die weder Hunger und Krieg noch Leid oder andere existentielle Ängste kennt, zu leben. Dazu wäre es nur notwendig, die Produktion der Güter bedürfnisorientiert und vernünftig in die eigenen Hände zu nehmen. Der Kapitalismus ist aber weder das Eine noch das Andere, sondern Willkürherrschaft der Warenproduktion. Im Kapitalismus zählt nur die Verwertung des Wertes, sprich das Erwirtschaften von Profit, um diesen sogleich wieder zu reinvestieren, aber nie die Bedürfnisse aller Menschen.

Anstelle dieses kapitalistischen Überlebenskampfes und dem aus ihm erwachsenen Krisennationalismus setzen wir uns für eine antinationale Solidarität zwischen allen Menschen ein, die unter den Lasten des kapitalistischen Alltagswahnsinns leiden. Alternativlos für ein Ende des alltäglichen Elends sind für uns nicht Spardiktate oder Haushaltskonsolidierungen sondern einzig „Die Überwindung aller Verhältnisse, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Marx).

Wir setzen uns ein für eine Welt, in der die Menschen ihr Zusammenleben nicht mehr nach den Zwecken von Konkurrenz und Verwertung in nationalstaatlichen Grenzen ausrichten, sondern selbstbestimmt und solidarisch in freier Vereinbarung zusammenleben. Wir wollen darum keinen „besseren“, vermeintlich „sozialeren“ Kapitalismus, sondern gar keinen!

Wir sind uns bewusst, dass ein Umsturz der Verhältnisse in Europa und erst recht in Deutschland derzeit alles andere als greifbar scheint. Trotzdem, und gerade deswegen, wollen wir unsere Kritik am Bestehenden am 22. Dezember 2012 in Mannheim auf die Straße tragen und das EU-Krisenregime sowie den kapitalistischen Alltag zumindest punktuell delegitimieren.

Denn es gibt keine Alternative: Kapitalismus überwinden!
Für eine solidarische, herrschaftsfreie Gesellschaft!

Antikapitalistische Demo | 22. Dezember 2012 | 15 Uhr | Mannheim HBF

Unterstützer_innen:

AK Antifa Mannheim
Alarm e.V. Offenburg
Anarchistischer Funke
Anarchistische Föderation RheinRuhr in Gründung
Anarchistisches Netzwerk Tübingen
Antifa Bamberg
Antifa Mainz
AStA TU Darmstadt
Autonome Antifa [f]
Campusantifa Frankfurt/Main
FAU Frankfurt
Forum deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA-IFA)
Libertäre SozialistInnen Darmstadt
Linksradikales Bündnis Kontrollverlust (Freiburg)
Nextsteffi Karlsruhe
Unabhängige BasisgewerkschafterInnen Ludwigshafen-Mannheim

 

Organisiert wird die Demo vom Anarchistischen Netzwerk Südwest*.

http://esistdassystem.blogsport.de

Ich hoffe das den Aktivisten nichts geschieht.

Geht kein unnötiges Risiko ein und passt auf euch auf.

Nicht vergessen, Faschos nutzen solche Gelegenheiten häufig um Einzelpersonen oder Kleingruppen aus dem Hinterhalt anzugreifen wenn die Demo vorbei ist.

ich hoffe das faschos versuchen meine bezugsgruppel anzugreifen.....endlich mal eine gelegenheit den opfers ordentlich aufs maul zugeben....

Danke für den Bärendienst! Der Zeitpunkt war sehr ungünstig. Kurz vor der Demo ist das genau das, was die Polizei als Vorwand braucht um durch zu drehen. Ihr habt das ganze Jahr für so eine Aktion Zeit und nun stellt Ihr der Demo, vielleicht unbeabsichtigt, ein Bein. Wäre ich Agent Provcateur, hätte ich es nicht besser machen können.

 

Bei solchen Aktionen vielleicht in Zukunft die Frage stellen, wie die aktuelle Situation ist und wer Nutzen daraus schlägt...

Is jetzt nicht dein Ernst dass Aktivisten Rücksicht auf Bullen und Ordnungsamt nehmen sollen damit eine Demo nicht kriminalisiert wird, oder?! Kann doch wohl nicht unser Bezugspunkt als Revolutionäre sein wie Bullen und Ordnungsamt argumentieren und welche Schlüsse die aus Aktionen ziehen. Finds übrigens auch unglaublich wie die Demo-Organisatoren mit den Repressionsbehörden kooperieren und ständig die Friedfertigkeit betonen... Militanzfetisch is auch nich toll, aber sich so vom Staat einlullen zu lassen und sich in vorauseilendem Gehorsam von militanten Aktionen zu distanzieren ist aus anarchistischer, klassenkämpferischer Perspektive schon krass.

Es geht nicht daraum auf Bullen und Ordnungsamt Rücksicht zu nehmen, sondern darum Demonstant*innen vor unnötigem Festnahmen etc. zu schützen. Ich  hoffe dass wir, dank der Aktion, nicht in einem scheiß Wanderkessel laufen müssen. Dann hören noch weniger Menschen zu als eh schon außerhalb der Demo zuhören!
Das Jahr hat echt mehr als einen Tag an dem man Aktionen dieser Art praktizieren kann!

das oa und polizeibehörde richten ihre entscheidungen kaum an einer einzelaktion aus, wo sie zudem noch den zusammenhang zur demo-orga ->beweisen<-  müssten. ich sag nicht, dass sie es nicht gerne würden aber die einzigen, die einen so eine absurde rechtskonstruktion glauben machen wollen, sind eigentlich die bullen selber.

 

überhaupt sollte diese ganze staatstragende ach so deutsche scheiße mal ernsthaft überdacht werden. wer demonstrieren will soll es tun, ohne scheißanmeldung, ohne auflagen, papierkram und bullenbegleitung. seine rechte handelt man nicht mit seinen unterdrückern aus, sondern nimmt sie sich!  und dann ist man entweder stark genug, sie durchzusetzen oder eben nicht. das muss man dann auch hinnehmen. aber du sorgst dich über wanderkessel? ist das dein ernst? so sieht mittlerweile doch praktisch JEDE demo aus!

Das "Bekennerschreiben" hier ist echt mal so was von peinlich und schlecht! "Wir sind gegen ... gegen ... gegen ...", ach stopp... einen Grund habt ihr ja wirklich aufgeschrieben, aber die Analyse fehlt.. bitter

die tat vermittelt sich durch sich selbst. wer das nicht sieht, dem hilft auch keine "analyse"

Klar doch.Kaum gibts endlich mal Glasbruch oder was Gegrilltes, schon waren "Provokateure" am Start.So ein Blödsinn.Hoffe ,daß das Unversöhnliche mit diesem System, sich zu einem pentrantem Problem für eben dieses entwickelt....Weiter so!!!Gute Aktion.

es schreibt doch niemand, dass das Provokateure waren...

Natürlich wäre das möglich...