Gorlebener fordern einen Zukunftsrat

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert einen "Zukunftsrat". Damit reagieren die Gorleben-Gegner auf den Beschluss des Bundesumweltministers Peter Altmaier (CDU) auf "das Versagen der politischen Parteien", einen Neustart der Endlagersuche auf den Weg zu bringen. In einem Zukunftsrat muss die interessierte Öffentlichkeit eine gewichtige Rolle spielen, frei von Parteiinteressen", erklärte Wolfgang Ehmke.

 

Mit dieser Forderung schließt sich die BI den Forderungen der Geologen Detlev Appel und Jürgen Kreusch an, die gemeinsam mit Rebecca Harms (MdEP) den Anstoß zu einer Debatte gaben, wie das Misstrauen in der Atommülldebatte beseitigt werden könne. Auf keinen Fall dürfe die Lösung des Atommüllproblems unter Zeitdruck gestellt werden, unterstrich Rebecca Harms (MdEP) auf einem "Ratschlag" der BI im vollbesetzten Café Grenzbereiche im Wendlanddorf Platenlaase.

Auf keinen Fall werde man sich mit einem in Aussicht gestellten Symposium abspeisen lassen, unterstrich der BI-Vorsitzende Martin Donat. Er erneuerte die Forderung, dass sich Altmaier der Debatte um den in jeder Hinsicht kontaminierten Salzstock Gorleben im Wendland selbst stellen müsse.

 

Atommüll: Noch eine Institution
BI Umweltschutz: Kompetenzwirrwarr

 

Das Kompetenzwirrwarr in Sachen Atommüll wird um eine weitere Facette erweitert: Der Bund und das Land Niedersachsen starten heute ein "Kompetenzzentrum zur nuklearen Entsorgungsforschung". Das Projekt wird am Montag im Beisein der Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) presseöffentlich vorgestellt. Die Regie soll dabei die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) führen.


Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält das Projekt für äußerst fragwürdig. Neben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, dem Bundesamt für Strahlenschutz, der Entsorgungskommission und dem Plan, eine weitere Bundesbehörde zu schaffen, die die Endlagersuche forciert, werde noch eine Institution mit Steuermitteln finanziert. "Das ist alles ist konzeptlos und weit entfernt von Bürgernähe. Deshalb drängen wir auf die Einrichtung eines "Zukunftsrats", in dem die Anforderungen an ein Auswahlverfahren bei der Endlagersuche festgelegt werden", betont die BI.

"Wenn jemand Kompetenzen im Atommüllstreit bewiesen habe, dann sind es Umweltschützer und engagierte Bürger an den bisherigen Endlagerstandorten, die ehrenamtlich arbeiten und die Gesellschaft aufgerüttelt haben. In einem Zukunftsrat muss die interessierte Öffentlichkeit eine gewichtige Rolle spielen, frei von Parteiinteressen", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

 

Besonderen Anstoß nehmen die Gorleben-Gegner an der Personalie Prof. Klaus-Jürgen Röhlig, dem Sprecher des Forschungsverbundes."Röhlig steht für die Salzlinie und hat Gorleben als Endlagerstandort nie ausgeschlossen. Wenn Schavan das unterstützt, so fehlt auch bei ihr der ehrliche Bruch mit den Fehlern der Vergangenheit", kritisiert Ehmke.


Schavan habe, so erinnert die BI, bis November 2008 die Vorgänge in der Asse II gedeckt und die Anwendung des Atomrechts auf das havarierte Endlager mit dem nicht mehr vorhandenen Forschungsbedarf gerechtfertigt, statt zu sagen, dass die Asse II als Atommüllendlager illegal betrieben wurde.

 

Quelle:

Montag, 3. Dezember, 13.00 Uhr,
Niedersächsischer Landtag, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1, 30159 Hannover, Raum der Landespressekonferenz im 1. OG. Anlass ist der Start eines neuen Forschungsverbundes, der bundesweit die Kompetenzen bei der Erforschung von Entsorgungsoptionen radioaktiver Stoffe bündelt. Die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) soll dabei eine koordinierende Funktion übernehmen. Beim Aufbau des Kompetenzzentrums soll ein ganzheitlicher Ansatz gewählt werden, was neben naturwissenschaftlich-technischen Forschungsfeldern auch sozialwissenschaftlich-gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt.

 

Bundesforschungsministerin Professor Dr. Annette Schavan möchte Ihnen gemeinsam mit ihrer niedersächsischen Amtskollegin Professor Dr. Johanna Wanka den neuen Forschungsverbund vorstellen. Als weitere Gesprächspartner stehen Ihnen u.a. der Präsident der Technischen Universität Clausthal und Vorsitzender des NTH-Präsidiums Professor Dr. Thomas Hanschke sowie der Sprecher des Forschungsverbundes Professor Dr. Klaus-Jürgen Röhlig zur Verfügung.

 

 

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
http://www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de