Broschüre: Scherbentheorie / Reflexionen zum Club für sich

Deutschland zeichnet sich derzeit durch das beinahe vollständige Fehlen einer revolutionären Bewegung aus, die fähig wäre, wenigstens im Ansatz den Kampf mit den bestehenden Verhältnissen aufzunehmen und sei es auch zunächst nur diskursiv. Gleichzeitig besteht – zumindest in Berlin – eine große Szene mit hunderten von Verästelungen sowie in deren Dunstkreis viele Individuen, Freundeskreise, Subszenen, Subkulturen, Diskussionionskreise etc. Diese Szene ist die Sphinx, an der alle Bemühungen, etwas Besseres zu beginnen, vorbei müssen, die fatale Erblast der späten 60er Jahre, der große Scherbenhaufen, der eine emanzipative Kollektivität von vornherein verhindert.

 

Die Scherbentheorie behandelt die Mittel, mit denen es eine relativ große Szene schafft, gerade keine relevante negative Kraft zu entwickeln, indem sie sich sowohl in falschen Vereinseitigungen voneinander isoliert als auch in falschen Vereinigungen assoziiert. Im Ansatz geht es auch um die Möglichkeit einer Überwindung dieses unlebendigen Szenezustandes.


Die Autorinnen des Textes entstammen dem ehemaligen Club für sich - einer informellen, halböffentlichen Kneipe in Berlin, die sich einige Jahre in einem relativ erfolgreichen Fehlschlag auf unterschiedliche Weise um eine schüchterne Assoziation einiger der von der „offiziellen“ Szene abgeschreckten oder ausgespuckten Elemente bemüht hat. Ein zweiter Text behandelt diesen mehrjährigen Versuch und sein Scheitern, weil wir der Meinung sind, dass eine beginnende Assoziation gegen den Kapitalismus solche bzw. ähnliche Treffpunkte überall braucht und daher eine Reflexion erster Versuche nützlich sein kann.

 

Die Broschüre kann unter magazinredaktion.tk als PDF heruntergeladen werden.

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Vielen Dank für die Texte, solche Überlegungen sind heute sehr rar.

Bezugnehmend auf die Scherbentheorie vom Club für Sich teilen wir die Sicht, dass gegenwärtig etwas grundsätzlich Neues nicht aus den verschieden „Schulen“ (Scherben) entstehen kann. Wir gehen auch konform mit der Einschätzung, dass sich dies auf absehbare Zeit nicht ändern wird.

 

Ergänzend soll hier nochmal auf die sog. Teilbereichsszenen eingegangen werden. Aus den Zerfallsprodukten „der autonomen Bewegung“ entstanden die „radikalen“ Teilbereichskämpfe ...

 

... weiter geht es hier:  Von der Scherbentheorie zu einem bewussten Nihilismus