Berlin: Antikapitalistischer Block bei umFAIRteilen

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Ungefähr 3000 – 5000 Menschen beteiligten sich heute in Berlin an einer Demonstration der Kampagne „umFAIRteilen“ vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus. Kernforderungen der Demo waren eine einmalige Vermögensabgabe und perspektivisch die Einführung einer „gerechteren“ Verteilung der Steuerlasten durch eine Vermögenssteuer und den konsequenten Kampf gegen Steuerflucht. Mehreren hundert Menschen gingen diese Forderungen nicht weit genug und beteiligten sich deswegen an einem antikapitalistischen Block unter dem Motto „Produktionsmittel FAIRgesellschaften – Kapitalismus abschaffen!“ zu dem verschiedene linksradikale und sozialistische Gruppierungen aufgerufen hatten. Nach Angaben der Veranstalter, einem breiten – von DGB über SPD und Grüne bis zu Attac und der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) – beteiligten sich in 40 verschiedenen Städten ingesamt 40 000 Menschen an dem heutigen Aktionstag.

 

Mit Parolen, Transparenten und Redebeiträgen wurde im antikapitalistischen Block immer wieder daraufhingewiesen das es nicht aussreiche weiter an Symptomen wie der Einkommensverteilung hermzudoktorn, sondern das wir die Ursache endlich erkennen und bekämpfen müssen: die kapitalistische Produktionsweise. Dazu sei es notwendig sich einen klaren Begriff davon zu machen wie das System funktioniert und sich klassenkämpferisch zu organisieren um dazu überzugehen Keimformen proletarischer Gegenmacht aufzubauen anstatt weiterhin an den kapitalistischen und bürgelichen Staat zu appellieren. „Wir sollten uns nicht mehr mit einigen Brotkrumen vom Gabentisch der Herrschenden abspeisen lassen, sondern die ganze Bäckerei übernehmen: Die Produktionsmittel FAIRgesellschaften“ hieß es immer wieder aus dem Lautsprecherwagen.

Desweiteren wurde kritisiert das mit der SPD und Grünen Vereinigungen mit im Bündnis sitzen die mit ihrer Steuerpolitik und der Einführung der HartzIV-Gesetze massgeblich zu steigender Armut beigetragen haben.

Ein weiterer Schwerpunkt des antikapitalistischen Blocks war die Solidarität mit den Klassenkämpfen in Spanien, Griechenland und anderen von der sogenannten „Schuldenkrise“ betroffenen Ländern der europäischen Perepherie. Immer wieder wurde an die die Sozialproteste in Spanien diese Woche und die Generalstreiks in Griechenland und Baskenland am Mittwoch erwähnt und dazu aufgerufen dem deutschen Standortnationalismus in den Rücken zu Fallen und solidarisch gemeinsam mit den Menschen in Athen, Madrid und Bilbo zu kämpfen.

Den die Kehrseite der aggressiven deutschen Exportorientierung sind die Staatsschulden in den Peripheriestaaten. Das in Berlin und Brüssel entworfene und diesen Staaten aufgezwungene Austeritätsprogramm – Eckpunkte: Lohn- und Rentenkürzungen, Privatisierungen, Demokratieabbau – trägt zur Verelendung der Menschen in den betroffenen Ländern bei, führt zur weiteren Desindustrialisierung und schreibt somit die Krise fort, in deren Windschatten maßgebliche Teile der Eliten in Berlin – und zwar unabhängig von Parteizugehörigkeiten – ein lang ersehntes und in zwei Weltkriegen gescheitertes Programm durchsetzen wollen: Ein politisch von Berlin aus dominiertes Europa im Dienste des deutschen Kapitals. Die Demonstranten setzen diesem ein lautstarkes „Deutschland halts Maul – Der Hauptfeind steht im eigenen Land“ entgegen.

Vor dem von Polizisten beschützten Axel-Springer-Verlag wurde auf die Rolle des Unternehmens als „Lautsprecher“ der herrschende Klasse eingegangen und die Funktion von Hetzkampagnen gegen „Sozialschmarotzer“ und „faule Südländer“ erläutert. Von einem leerstehenden Haus gegenüber vom Axel-Springer-Verlag grüssten Vermummte Aktivist_innen die Demonstration mit Feuerwerk, Roten Fahnen und 3 grossen Transparenten mit der Aufschrift „Streik!“, „Aufruhr!“ und „Revolution“.

Der antikapitalistische Block wurde, wie bei derartigen Veranstaltungen leider mitlerweile üblich – von einem Polizeispalier begleitet. Im Anschluss an die Abschlusskundgebung am Roten Rathaus gab es aus unerfindlichen Gründen noch mindesten 2 Festnahmen.
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flyer der initiative zur gründung einer anarchistischen föderation rhein/ruhr:

 

http://afrheinruhr.blogsport.de/2012/09/30/flyer-zur-umfairteilen-demo-i...

Wenn ihr keine Appelle an den bürgerlichen Staat richten wollt, warum wart ihr dann auf einer Demo, deren Ziel genau darin bestand? Wollt ihr die verblendeten Massen da abholen, wo sie stehen? Und den selben bourgeoisen Unsinn über Gerechtigkeit faseln, nur rot aufgepeppt?

Wo willst du sie abholen? Durch ihr klicken auf deinen Blog? Na dann vergiss es gleich, den kennt auser Sektentypen niemand!

mit SPD Leuten auf einer Demo geht garnicht dann lieber noch die ftp

und was hast du gemacht?zuhause gesessen und gechillt?Ich fand es gut das ein eigenständiger Block auf der Demo war und das sich nicht wenige daran beteiligt haben.Es hätten mehr sein können und müssen,aber so kann mann es sich auch einfach machen und sagen ,nee mit denen laufe ich nicht.Solidarität mit den Kämpfenden in anderen Ländern ist gut und richtig,und hier?

Bitte, genau das spiegelt doch die Probleme (auch) der Linken Szene wider, ist aber auch in ganz anderen Gebieten zu beobachten.

 

Was bringt es, immer nur auf der eigenen organisierten Demo mit 300 Leuten rumzurennen, paar Flyer zu verteilen und sich nach Jahren immernoch zu wundern, warum die Revolution nicht kommt? Ich spreche hier aus eigener Erfahrung (nicht auf Politik bezogen), aber wenn man denkt das die Leute von selbst in Scharen zu einem kommen liegt man falsch. Man muss die Leute dort abholen, wo sie sind. Mit ihrem Wissen, mit ihren Einstellungen, etc.

 

Wozu gibt es da eine bessere Gelegenheit als durch sich Einreihen auf einer solchen Demo? Um seine Ziele zu erreichen muss man konsequent sein, aber auch mal wissen das es nicht immer direkt zwei Schritte nach vorne geht, sondern man auch die kleinen Schritte mitnehmen muss.

 

Der Blick über den eigenen Tellerrand würde dir gut tun, im eigenen Mikrokosmos brauchst du nichts mehr zu verändern, da sind schon alle im Denken dir ähnlich. Aber es gibt noch eine große Welt außerhalb, die gilt es zu verändern.

Ach ja also mit denen ( SPD-Grüne ) jetzt auf einer  Demo zu laufen finde ich in anbetracht deren "Leistungen" als Regierende Zynisch.

Euer Gedächniss ist so kurz.....

 

"Gerechtere Verteilung" das ich nicht lache , zur Rot-Grünen  Regierungszeit wurden die Größten, sozialleistungs Kürzungen , Verschiebung von unten nach oben, in der Geschichte der Bundeserpublick durgesetzt.

 

Und mit denen soll ich jetzt für mehr "Gerechtigkeit"  Demonstrieren. HaHaHa... wirklich belustigend, nein echt.

 

@Neanonym: was du da schreibst ist nochmal unappetitlich für sich.