Schlag gegen Nazi-Kameradschaften

Erstveröffentlicht: 
23.08.2012

Razzia gegen Neonazis in NRW

 

In Nordrhein-Westfalen sind drei weitere Neonazi-Kameradschaften verboten worden. Die Polizei durchsuchte rund 120 Wohnungen und Vereinsräume.

 

DÜSSELDORF afp | Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat am Donnerstag mehrere rechtsextremistische Kameradschaften verboten. Mit dem „Nationalen Widerstand Dortmund“, der „Kameradschaft Hamm“ und der „Kameradschaft Aachener Land“ seien die drei aktivsten Neonazi-Gruppierungen in dem Bundesland ab sofort aufgelöst, teilte das Landesinnenministerium mit.

Zugleich durchsuchten mehr als 900 Polizisten am Morgen rund 120 Räumlichkeiten in ganz Nordrhein-Westfalen. Das Vermögen der verbotenen Kameradschaften werde beschlagnahmt, ihr Besitz eingezogen und das Tragen ihrer Symbole verboten, teilte das Ministerium weiter mit. Mit den Verboten würden „große Löcher in das Netzwerk der Neonazis“ gerissen, erklärte Jäger in Düsseldorf.

Allein in der Region Aachen, Düren und Heinsberg durchsuchten nach Polizeiangaben mehr als 200 Beamte fast 50 Häuser oder Wohnungen. Es handelte sich demnach um den bislang „umfangreichsten Schlag gegen Rechtsextreme“ im Großraum Aachen.

 

Erst Mitte Mai hatte die Polizei nach einem Verbot des Kölner Vereins „Kameradschaft Walter Spangenberg“ Wohnungen und Haftzellen von Mitgliedern der Organisation in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchsucht.