Uranzug muss wegen Protesten umgeleitet werden - Proteste gegen Uranfabrik in Gronau

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In den letzten Tagen gab es verschiedene Protestaktionen gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau. Am Montag wurde ein Uranmülltransport aus der Anlage für 6 Stunden aufgehalten, danach fuhr er eine Umleitung, weil die Strecke immer noch nicht wieder frei war. Menschen ketteten sich an die Gleise und seilten sich aus Bäumen darüber ab. Bereits am nächsten Tag wurde die Hauptzufahrt der Urananreicherungsanlage für 24 Stunden blockiert.

 

Es ist der 30.Juni, Montag morgen. An der Urananreicherungsanlage Gronau steht viel Polizei, ein Hubschrauber fliegt bereits über die Strecke zwischen Gronau und Münster und über einem Camp von einigen Anti-Atom-Aktivist_innen in Metelen und sucht Personen in der Nähe des Gleises - zunächst vergeblich. Um kurz nach 12 Uhr verlässt der Uranzug mit 450 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid die Urananreicherungsanlage in Gronau, nur um einige Minuten später wieder hinein zu fahren - die Strecke ist blockiert durch Aktivist_innen, die sich zwischen Ochtrup und Metelen an die Gleise gekettet haben. Nach ihrer Befreiung der zwei Angeketteten zwei Stunden später werden diese und einige Unterstützer_innen in Gewahrsam genommen und nach Münster und Gronau verbracht. Es stellt sich jedoch heraus: Die Strecke ist nicht wieder frei. Im Wald zwischen Metelen und Steinfurt hängen vier weitere Aktivist_innen über den Gleisen. Eine Klettereinheit beginnt sie zu räumen. Als nicht klar ist, wie lange das dauern wird, verlässt der Zug um 18 Uhr die Urananreicherungsanlage in Gronau und fährt die längere Strecke über Ahaus und Coesfeld Richtung Frankreich.


Die Geheimhaltung der Transporte dürfte mit dem 2. Stopp eines Transportes innerhalb von drei Monaten jedoch endgültig vorbei sein - achtet auch zukünftig auf Ankündigungen und beobachtet mögliche Strecken!

Hier die Pressemitteilung der Aktivist_innen.


Einige Bilder von der Ankettaktion und von der Durchfahrt des Zuges in Coesfeld.

Weitere Infos: www.urantransport.de

Einen Tag später, am Dienstag reißen die Proteste nicht ab. Um 13 Uhr tauchen vor der Urananreicherungsanlage erneut Aktivist_innen mit Tripods auf, zwei dreibeinigen Gestellen, in denen kurz darauf Aktivist_innen hängen. Polizei bewacht die Blockade, unternimmt jedoch nichts, auch nicht, als die Urenco (laut Presseangaben) Strafanzeige stellt. Alle richten sich auch auf die Nacht ein und auch zum Schichtwechsel morgens um sechs sind Menschen vor Ort. Erst nach 24 Stunden wird die Blockade der Haupt- und Baustellenzufahrt von den Aktivist_innen von Robin Wood, Contratom und aus dem Münsterland freiwillig beendet.
Die Urananreicherungsanlage muss stillgelegt werden, so lange dies nicht geschieht, wird Urenco wohl auch weiterhin mit Protesten, Blockaden und gestoppten Atomtransporten rechnen müssen. Bereits diesen Sonntag geht es weiter mit dem monatlichen Sonntagsspaziergang um 14 Uhr vor der Anlage.