Zeuge des Massakers im syrischen Hula

Erstveröffentlicht: 
22.07.2012

 "Es stank nach Leichen und Blut"


Wer trägt die Verantwortung für das Massaker im syrischen Hula, bei dem 108 Dorfbewohner getötet wurden? Die Uno machte zunächst das Assad-Regime verantwortlich, erklärte aber später, die Beweislage sei unzulänglich. Ein Augenzeuge äußerte sich jetzt ausführlich in einem SPIEGEL-Video.


Die Bluttat entsetzte die Weltöffentlichkeit: 108 Bewohner der syrischen Gemeinde Hula starben am 25. Mai, sie wurden mit Äxten, Messern und Schusswaffen getötet. Unter den Opfern: 49 Kinder und 34 Frauen.

In einer ersten Reaktion verurteilte der Uno-Menschenrechtsrat die syrische Regierung von Machthaber Baschar al-Assad und ihre Schabiha-Milizen für das Massaker. Damaskus wies die Vorwürfe zurück: Es handele sich um das Machwerk von "Terroristen".

Die Uno korrigierte wenig später ihre klare Linie. Grundlage hierfür war der Bericht der Syrien-Kommission des Menschenrechtsrates. Die Beweislage sei unzulänglich, es lasse sich nicht nachweisen, wer die Verantwortung für das Massaker trage.

SPIEGEL-Reporter Christoph Reuter ist es jetzt gelungen, nach Hula zu reisen. In Taldu, einem der vier Dörfer, die die Gemeinde Hula bilden und wo sich das Massaker ereignete, sprach er mit mehreren Augenzeugen - unter anderem mit Dschihad Raslan.

Der desertierte Offizier hatte von seinem Haus aus gesehen, wie das Militär und Schabiha-Milizen am 25. Mai nach Taldu gingen. Sämtliche Zeugenaussagen legen nahe, dass es sich bei dem Massaker um eine Tat des Regimes handelt.

link zum video von spiegel online, Interview mit dem desertierten Offizier und Augenzeuge:

 

 http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-augenzeuge-berichtet-ueber-das-massaker-von-hula-a-845748.html