Gorleben wird nicht eingemottet, sondern bekommt immer mehr Atommüll

Wahnsinn der Atomindustrie

Auf Gorleben kommt noch mehr hochradioaktiver Müll zu als bisher geplant, das berichtete die Aachener Zeitung Ende letzter Woche. Geplant ist ein sogenanntes Swapping, ein "Müll -Tausch": Wegen fehlender Entsorgungsmöglichkeiten musste das Forschungszentrum Jülich in den Jahren 1992/93 insgesamt 176 abgebrannte Brennstäbe aus den beiden Forschungsreaktoren (DIDO und Merlin) zur Wiederaufarbeitung nach Dounreay (Schottland/UK) bringen. Neben dem Forschungszentrum Jülich haben auch die meisten anderen Betreiber deutscher Forschungsreaktoren ihre abgebrannten Brennstäbe nach Dounreay abgegeben.

 

Entsprechend der Verträge zwischen der Wiederaufarbeitungsanlage und den Betreibern müssen die in 560l-Fässer einzementierten Wiederaufbereitungsabfälle der deutschen Forschungsreaktoren von Deutschland auch zurückgenommen werden. Mangels Platz in Jülich ist demnach daran gedacht, anstelle dieser 55 Fässer hochradioaktiven Müll nach Deutschland zu bringen.

 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung koordiniert die Aktivitäten zur Rückholung der entsprechenden Abfälle und kündigte für die nächsten Wochen entsprechende Verhandlungen an, erfuhr die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

 

Damit würde Dounreay dem Beispiel Sellafields folgen, denn auch aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage sollen nicht 20, sondern 21 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Müll nach Gorleben rollen, und zwar aus dem gleichen Grund: Um die Müllmenge und das Transportaufkommen zu reduzieren wird hochradioaktiver Müll nach Gorleben gebracht, kündigte die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) bereits im vergangenen Jahr an.


"Angeblich – so hatten der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und sein damaliger Amtskollege Hans- Heinrich Sander (FDP) übereinstimmend behauptet - sollte mit dem 13. Castor-Transport im Herbst letzten Jahres  Schluss sein, nun gehen nicht nur die Ausbaupläne für Gorleben weiter und ab dem Jahr 2014 könnten die Castoren wieder Gorleben anfahren", sagte Wolfgang Ehmke (BI).

 

Erst in der vergangenen Woche war der Plan der GNS bekannt geworden, in Gorleben eine weitere Abfallverpackungsanlage für radioaktive Abfälle zu errichten. Der BI-Vorsitzende Marin Donat warnt: "Gorleben wird nicht eingemottet, der Standort wird ausgebaut".

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Martin Donat       0160 99 58 66 52

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
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Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
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Wahnsinn der Atomindustrie

BI fordert Atommülldebatte

 

Die Gorleben-Gegner werden fast wöchentlich von neuen Hiobsbotschaften eingeholt: Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) forciert den Ausbau Gorlebens als Umschlagplatz für Atommüll mit dem Bau einer Konditionierungsanlage, der Mülltausch ("Swapping") steht nicht nur in Sellafield, sondern nun auch in Dounreay an, ein Ende der Castor-Transporte nach Gorleben ist nicht in Sicht und immer noch wird unter Tage im Endlagerbergwerk weitergewurschtelt. 

 

Aber auch der Müll in der Asse II ist noch lange nicht geborgen und trotzdem muss auch dafür ein Lagerplatz ausgemacht werden…

 

"Die Sorgenliste wird immer länger und der Druck auf Gorleben wächst", sagte Wolfgang Ehmke (BI). Statt jetzt ein Endlagersuchgesetz für "insbesondere hochradioaktive Abfälle" zu verabschieden, solle Altmaier umgehend das Gespräch mit den Bürgerinitiativen und Umweltverbänden suchen.

 

Die Formulierung "insbesondere" bedeute im Klartext eine Abkehr von einem Zwei-Endlager-Konzept – einem für nicht wärmeentwickelnde Abfälle und einem für den heißen hochradioaktiven Müll. Ehmke:"Das hat gravierende, überhaupt noch nicht bedachte Folgen für ein Lagerkonzept, insbesondere für ein Endlager im Salzgestein, weil die Gasentwicklung, die vom Müll ausgeht, hinzukommt."


Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) gibt dem designierten Umweltminister Peter Altmaier (CDU) dennoch eine Chance, sich von der plumpen Parteinahme des EU-Energiekommissars Günther Oettinger pro Gorleben zu distanzieren. Besonders ärgerlich sei die "nassforsche Art" des Parteikollegen Altmaiers, Günther Oettinger, der frei von jeder geologischen Sachkenntnis behaupte, Gorleben sei der "bestgeeignete Salzstandort".

 

Dem Nachfolger Norbert Röttgens, Altmaier, wünscht Martin Donat, der BI-Vorsitzende, "den erforderlichen Mut und die Kraft sich gegen das Wirtschaftsministerium zu stellen", um dem Spuk um Gorleben ein Ende zu bereiten.

 

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