DVU: Wiederbelebung eines Zombies?

Die „Deutsche Volksunion“ (DVU) ist in Baden-Württemberg seit Jahren nicht mehr aktiv gewesen. Die Leiche von „Freys Korps“ weste munter vor sich hin, doch jetzt zuckt der Leichnam wieder.
Dem voraus ging ein Wechsel an der Bundesspitze. Der autoritäre Parteipatriarch Gerhard Frey trat Anfang 2009 seinen Partei-Vorsitz, den er jahrelang inne gehabt hatte, an den Neuling Matthias Faust aus Hamburg ab. Faust ist erst seit März 2007 für die DVU aktiv und hat ein offeneres Verhältnis zu den Freien Kameradschaften. Dem Hamburger Verfassungsschutz gilt er sogar als „Adlatus des Neonazi-Aktivisten Christian Worch“.

Nun schnuppert die DVU anscheinend wieder Morgenluft. Erstmals seit Jahren führte sie wieder eine eigenständige Veranstaltung in Baden-Württemberg durch. Am 2. März 2009 soll laut Angaben der DVU-BaWü-Homepage in Stuttgart „eine gut besuchte“ Veranstaltung der DVU mit dem Landesvorsitzenden Walter Baur stattgefunden haben. Davor soll eine Landesvorstandssitzung abgehalten worden sein, „bei der weitere Kreisverbandsgründungen und mehrere Werbeaktionen beschlossen wurden.“ Dabei dürfte es sich um eine „Bürgerinformation“ der DVU handeln, die in dem übliche-hässlichen Retro-Look der DVU daher kommt und noch aus dem Jahr 2007 stammt.
Für den 18. April 2009 14 Uhr kündigt nun die DVU in Stuttgart eine Versammlung an, bei der der DVU-Kader Bruno Wetzel (Kandidat auf Platz 2 der DVU-Bundesliste zur Europawahl) sprechen soll.
Außer zur Kommunalwahl könnte die DVU auch bei der Kommunalwahl mit von der Partie sein. In Altrip (Rheinland-Pfalz) tritt sie im Bündnis mit der NPD-Abspaltung „Deutsche Liste“ des Ex-NPD-Chefs Deckert unter dem Namen „Altriper Liste“ an. Wie sich die Zusammenarbeit von DVU mit NPD-Abtrünnigen mit dem NPD-DVU-Deutschlandpakt verträgt, ist unklar.