Auch in Deutschland gibt es eher unbekannte Atomanlagen

Liebe Freundinnen und Freunde, nach dem schweren Unfall in einer französischen Atomanlage mit einem Toten, zeigt sich einmal mehr, dass nicht nur Atomkraftwerke und Endlager unsicher sind, sondern dass jede Anlage, in der mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird, eine Bedrohung für die Menschen darstellt.

 

Auch in Deutschland gibt es etliche eher unbekannte Atomanlagen, z. B. die Firma Siempelkamp in Krefeld, wo Atommüllbehälter hergestellt werden. Dazu werden teilweise radioaktiv kontaminierte Altmetalle eingesetzt.

 

In Duisburg steht eine Atommüllkonditionierungsanlage direkt neben einem Wohngebiet, dort werden schwach- und mittelradioaktive Abfälle geschreddert, eingedampft usw. und schließlich verpackt.

 

In Lingen betreibt Areva (Fr) eine Fabrik zur Herstellung von Brennelementen und in Gronau steht die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage, welche in alle Welt angereichertes Uran liefert.

 

All diese Anlagen kommen auch im "neuen Atomkonsens" von Schwarz-Rot-Gelb-Grün nicht vor und haben Betriebsgenehmigungen bis in alle Ewigkeit.

 

Wir wollen uns mit dem langsamen Abschalten der deutschen AKW nicht zufrieden geben und fordern weiterhin die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Deswegen freuen wir uns sehr, dass es am Wochenende internationale Proteste gibt:

 

- in Tihange (AKW)/ Huy, Belgien: http://www.stop-tihange.org/de/index.html
- in Cattenom (AKW), Frankreich, Grenzübergang Perl: http://www.cattenom-non-merci.de/
- in Fessenheim (AKW), Frankreich: http://stopfessen.celeonet.fr/content/view/256/132/
- in Bure (geplantes Endlager), Frankreich: http://festivaldebonnet2011.over-blog.com/
- in Gronau (Urananreicherungsanlage), Deutschland: internationales Vernetzungscamp (www.urantransport.de)
- in Ahaus (Atommülllager): internationaler Sonntagsspaziergang um 14 Uhr am Mahner
- bereits die ganze Woche ist Anti-Atom-Protestwoche in Japan

 

Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6), unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert. Derartige radioaktive Stoffe werden auch in Bremerhaven umgeschlagen und/oder durch das Bremer Stadtgebiet transportiert. Unter anderem stammt das radioaktive Material aus Russland.

 

In dem Gronauer Vernetzungscamp wollen wir gemeinsam mit euch und unseren russischen Freunden überlegen, wie wir diese Transporte stoppen und die Atomanlagen stilllegen können. Das Camp beginnt Samstag, 17. September um 12 Uhr. Wir weisen nochmal darauf hin, dass wir nur die Infrastruktur (Grill, Kocher, Wasser) für das Camp stellen können, es aber KEINE Volksküche gibt. Bitte bringt deswegen selber Lebensmittel mit!


Die Anfahrtsbeschreibung und das genaue Programm findet ihr auf www.urantransport.de

 

Samstag Abend findet um 20 Uhr eine Infoveranstaltung mit den russischen Gästen im Hotel Bergesbuer in Gronau statt.

 

Am Sonntag besteht dann die Möglichkeit, gemeinsam zum Sonntagsspaziergang um 14 Uhr in die Ahauser Innenstadt (am Mahner) zu fahren.

Wir freuen uns auf ein spannendes und konstruktives Anti-Atom-Wochenende mit euch!

 

Viele Grüße von den SofAs

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In Karlstein am Main (bei Frankfurt) stellt ANF, eine Tochterfirma von Areva NP, Teile für Brennelemente her.

ANF Karlstein beliefert Areva-Brennelementewerke in

  • Lingen
  • Richland/USA
  • Dessel/Belgien
  • Romans/Frankreich.

Karlstein liefert auch die Brennelement-Komponenten an

  • Elektrostal (Russland), wo im Auftrag von AREVA Brennelemente mit wiederangereichertem Uran aus der Aufarbeitung gebrauchter Brennelemente gefertigt werden.
  • Indústrias Nucleares do Brasil (Brasilien), Brennelemente für AKWs Angra-1 und -2

Im Werk Karlstein sind heute 155 Personen beschäftigt.

 

Areva betreibt die WAA in La Hague, baut den EPR in Olkiluotu und will weitere EPR-Reaktoren in Jaitapur / Indien bauen.