Gorleben: "Diskussion um erhöhte Strahlenwerte verunsichert Polizisten"

Hannover. Der Castor 2011 steht nach Medienberichten auf der Kippe. Die mögliche Überschreitung zugelassener Grenzwerte am Zaun des Zwischenlagers verunsichert auch die Polizisten. "In den vergangenen Jahren waren meine Kollegen unter anderem direkt im Zwischenlager untergebracht", so Landesvorsitzender Thomas Kliewer. " Wenn hier nicht alle Zweifel für eine gesundheitliche Gefährdung beseitigt werden, darf der Castor nicht rollen!"


Nach Auffassung der DPolG muss hier die Fürsorgepflicht über allen rechtlichen Verpflichtungen stehen.

 

Aber auch wenn der Castor im Oktober abgesagt wird, sind schon enorme Kosten entstanden. "Für die Anmietung von Hotels und Containern sind nach unseren Berechnungen schon jetzt Ausgaben bis zu 10 Millionen Euro aufgelaufen – selbst wenn der Castor nicht kommt. Außerdem sind im Oktober die meisten Unterkünfte schon aufgestellt und in Betrieb", so Thomas Kliewer weiter. Das sind Gelder aus dem Polizeihaushalt, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Thomas Kliewer: " Die DPolG wiederholt deshalb ihre Forderung nach einer finanziellen Beteiligung des Bundes und anderer Länder. Ich kann meinen Kollegen nicht erklären, warum wir in Niedersachsen Personal einsparen oder so wenige Beförderungen haben, wenn gleichzeitig Millionen für einen einzigen Transport allein von Niedersachsen bezahlt werden."

 

Weiterhin fürchtet die DPolG, dass es wieder so lange Einsatzzeiten wie 2010 geben wird, weil nicht genügend Kräfte zur Verfügung stehen. " Der genaue Transporttermin steht ja noch nicht fest. Aber wenn man nur beispielhaft das letzte Novemberwochenende betrachtet: In der Bundesliga sind die Begegnungen Hannover 96 – Hamburger SV und Dortmund gegen Schalke angesetzt und in der 2. Bundesliga Hansa Rostock – Union Berlin sowie St. Pauli - Dresden. Das sind alles Spiele, die einen hohen Kräfteansatz fordern. Diese Kollegen würden dann im Wendland fehlen. Das machen wir nicht wieder mit! Hier müssen dringend Entzerrungen herbeigeführt werden. Meine Kollegen dürfen nicht wieder verheizt werden!"