Heilbronn:Bündnis gegen Rechtsextremismus offiziell gegründet

Erstveröffentlicht: 
10.02.2011

Heilbronn - Bereits mehr als 35 Organisationen, Vereine, Verbände und Institutionen haben sich auf Initiative des DGB nun offiziell zum „Heilbronner Bündnis gegen Rechtsextremismus“ zusammengeschlossen. Anlass zur Bündnisgründung ist der für den 1. Mai von rechtsradikalen Gruppen und Organsisationen angemeldete Aufmarsch in Heilbronn.

Ziel des Bündnisses ist es ein friedliches Zeichen gegen rassistische Tendenzen und fremdenfeindliches Gedankengut zu setzen und mit einer gemeinsamen Demonstration eindeutig Position zu beziehen. Die Stadt Heilbronn ist als Bündnispartner, wie angekündigt, ebenso mit an Bord, wie kirchliche Institutionen, Parteien, Verbände, Gewerkschaften und Vereine.


Entschlossenheit

„Bei aller Unterschiedlichkeit der politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den Rechtsextremisten unsere demokratische Überzeugung unseren Mut, unseren Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegenzusetzen“, sagt Bernhard Löffler, DGB Regionsvorsitzender, und fügt hinzu: „Wir alle sind verantwortlich für unsere Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben! In diesem Sinne wollen wir ein breites Bündnis gegen den Aufmarsch der Rechtsradikalen schmieden.“

Laut Artikel 3.2 der Baden Württembergischen Landesverfassung ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag, der laut Verfassungstext dem „Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Völkerverständigung“ gilt. „In diesem Sinne wollen wir auch dieses Jahr den 1. Mai begehen“, sagt die DGB-Regionssekretärin Silke Ortwein.

Ausdrücklich begrüßte die Versammlung die klare Position der Stadtverwaltung und des Gemeinderates.

Die Initiatoren rechnen mit einem schnellen Anwachsen der Zahl der Bündnispartner. Meldungen hierfür können an das DGB-Büro in Heilbronn gemacht werden. Grundlage für den Beitritt zum Bündnis ist die bei der Bündnisgründung verabschiedete Resolution (siehe Wortlaut unten). red


Wortlaut der verabschiedeten Resolution

„Heilbronner Bündnis gegen Rechtsextremismus“

Das „Heilbronner Bündnis gegen Rechtsextremismus“ verurteilt mit Nachdruck jede Form von Gewalt, Fremdenhass und Rassenwahn.

Das Bündnis und die in ihm vertretenen Institutionen, Verbände, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen wehren sich dagegen, dass Menschen – gleich welcher Nationalität, Religion, ethnischer oder sonstiger Herkunft - durch Gewalt oder Diskriminierung verletzt oder beleidigt werden.

Heilbronn muss eine offene Stadt bleiben, die Toleranz, Verständigung und ein gutes Miteinander mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern pflegt. Heilbronn will auch unseren Mitmenschen mit Zuwanderungsgeschichte eine gute Heimat sein. In diesem Sinne unterstützt das Bündnis alle Initiativen in der Bürgerschaft, welche aktiv für Toleranz, Liberalität und Offenheit einstehen.

Das Bündnis und seine Bündnis-Partner unterstützen Veranstaltungen, Diskussionen und Begegnungen, die sich mit den Ursachen und Motiven von rechter Gewalt und Fremdenfeindlichkeit befassen.

Wir appellieren vor allem an die Schulen und Hochschulen, an die Kirchen, Jugendgruppen, soziale Institutionen, Sportvereine und kulturelle Einrichtungen, jedem Ansatz von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten und unserem Bündnis beizutreten. Wir appellieren an die Vertreter / Vertreterinnen der Arbeitnehmer / Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber / Arbeitgeberinnen in den Betrieben für ein friedliches, tolerantes Miteinander zu werben.

Wir Unterzeichnenden appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, überall und jederzeit gegen Gewalt und Fremdenhass Stellung zu beziehen und sich mit Zivilcourage einzumischen - einzeln und gemeinsam, in Aktionen, Veranstaltungen oder durch Gesten der Solidarität und Mitmenschlichkeit.

In dieser Stadt gibt es keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Jeder und jede Einzelne ist aufgerufen, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in Vereinen und Gruppen einen eigenen Beitrag zu leisten.