(B) Räumungstermin für Liebig 14

The darkest hour - Liebig 14 forever

Heute, am 10.01.2011 ist für alle Wohnungen des Hausprojektes in der Liebigstraße 14 in Berlin-Friedrichshain ein schriftlicher Räumungsbescheid eingegangen, der am 02.02.2011 um 8:00 Uhr zur Vollstreckung angesetzt worden ist.

 

Die verlorenen Prozesse und das Versagen der Politik!

 

Der Räumungsbescheid für unser Wohnprojekt ist die Folge eines beinahe vierjährigen Rechtsstreites um die Kündigung sämtlicher (!) Wohnungen zwischen den Bewohner_innen des Hausprojektes und den Eigentümern Suitbert Beulker (ebenfalls Eigentümer des Hausprojektes in der Rigaerstr. 94) und Edwin Thöne, seines Zeichens Geschäftsführer des Kinderschutzbund Unna.

 

Vorgeschobener Grund der Kündigungen war neben dem Heraushängen von Transparenten und Beleidigungen gegen Beulker der Einbau einer Zwischentür im Treppenhaus.

 

(Wen die juristische Posse interessiert: http://de.indymedia.org/2008/10/228470.shtml)

 

Versuche, mit Berliner Bezirks- und Senatspolitiker_innen eine legale Lösung für den Verbleib unseres Hausprojektes zu finden oder mit Hilfe einer Stiftung das Haus zu kaufen, scheiterten.

 

Das lag zum Einen daran, dass die Politiker_innen Kompetenzen von sich gewiesen haben, auf unsere Situation Einfluss nehmen zu können. Zum Anderen glänzten verantwortliche Senatspolitiker_innen vielfach durch Abwesenheit. So zum Beispiel unser viel geliebter Senator für Inneres, Erhard Körting oder die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, die seit Jahren eine aggressive, neoliberale Wohnungspolitik verfolgt und zum Beispiel die Mietzuschüsse des Senats für Hartz 4 Empfänger_innen abgeschafft hat.

 

Auch Holger Lippmann, Geschäftsführer des Berliner Liegenschaftsfonds, weigerte sich bis zum Schluss, ernsthaft über ein Ersatzobjekt zu verhandeln.

 

Begleitet wurde all dies von verschiedensten erfolgreichen Aktionen, von bunt bis schwarz, von laut bis klammheimlich. Daran gilt es anzuknüpfen.

 

Die Häuser denen die drin leben!

 

Denn wir sind nicht die einzigen, die von Zwangsumzügen, Räumungen und dem ganzen Aufwärtungs-Kladderadatsch betroffen sind. Neben dem Kampf um die wenigen verbliebenen selbstverwalteten Freiräume (so z.B. die Rigaer 94, Köpi bei uns um die Ecke, aber auch die Squater_innen in Amsterdam und überall sonst) sind vor allem in Berlin immer mehr Menschen von steigenden Mieten betroffen und verlieren ihre Wohnungen und ihr soziales Umfeld.

 

Ihnen gilt unsere Solidarität und Unterstützung.

 

KOMMT ZUR AVV AM 14.01.2011 UM 19:30 IM BETHANIEN!

HALTET AUGEN UND OHREN OFFEN UND CHECKT REGELMÄSSIG UNSEREN BLOG (www.liebig14.blogsport.de)!!

SEID KREATIV, ORGANISIERT EUCH UND HAUT AUF DEN PUTZ!

SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE!!!

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Auf Indymedia und Indymedia Linksunten, vielleicht auch über Verteiler, werden werden sehr Kommentare auftauchen, die das Projekt "Liebigstrasse 14" kritisieren. Es gibt ganz sicher an dem Projekt zu kritisieren, genau wie es auch an anderen Projekten zu kritisieren gibt, jedoch ist auch bekannt, dass auch die Repressionsapparate und Neonazis in Unseren Szenen (schdigenden) Einfluss nehmen wollen. Ihr könnt davon ausgehen, dass vieles der Kritik in den nächsten Tagen sogenannte Fakes sein werden.

Von daher: Kommt zu den Versammlungen, wo über die Verteidigung der Liebigstrasse 14 gesprochen wird. Geht jetzt ins Projekt und redet mit den Leuten dort. Tut aber genau das Gleiche auch mit Kritiker und Kritikerinnen, um Kritik von Fakes unterscheiden zu können. (Manchmal kann das auch fast unmöglich sein, ich weiss!)

Der erste Kommentar, der auf http://de.indymedia.org/2011/01/297676.shtml mit meinen Namen geschrieben wurde, ist z.B. ein Fake. Da die Liebigstrasse 14 den selben Artikel auch auf Indymedia Linksunten gestellt habt, werdet Ihr echte Kommentare von mir nur gespiegelt, d.h. sowohl auf http://de.indymedia.org/2011/01/297676.shtml als auch auf http://linksunten.indymedia.org/de/node/31760 finden. Auf Indymedia Linksunten habe ich einen geschützten Account, d.h. niemand kann unter diesem Account schreiben.

Das selbe gilt für die Liebigstrasse 14. Alles was auf Indymedia / Indymedia Linksunten steht, muss auch auf den Blog http://liebig14.blogsport.de stehen. Ich hoffe, für die L14, dass sie sich ein Konzept für das Handling des Blogs ausgedacht haben, sodass dieser auch von aussen und rund um die Uhr gefüttert werden kann. Ebenso sollten sie jetzt schon mal einen Ersatzblog auf ihren Blog ankündigen, falls der eine ausfällt.

Ebenso solltet Ihr beachten, dass ein Projekt nie eine homogene Meinung hat. Konsenz ist so gut wie ausgeschlossen. Von daher sollten sich alle Unterstützer und Unterstützerinnen darauf einstellen, mit mehreren Meinungen und Ideen konfrontriert zu werden. Dabei sollte auch die eigene Meinung nicht unterdrückt werden, denn das wäre "auto-paternalistisch" (sinngemass: selbstunterdrückend).

Als Beispiel für einen Fake können Wir diese Postings nehmen:

""" zum Thema Unterstüzer_Innen
Roland Ionas Bialke 11.01.2011 - 17:23
Was soll das ständige Erwähnen von 40 Bussen aus Athen? Ist das eine versteckte Drohung? Wenn ja, dann ist das sehr geschmacklos. Was sollen die Athener Genoss_Innen hier in Berlin tun? Vielleicht auch eine Bankfiliale suchen, in der sie ein paar Mitarbeiter_Innen bei lebendigem Leib abfackeln können? Freiräume verteidigen ja, aber nicht auf Kosten von Menschenleben. Ein wenig Mäßigung in den Kommentaren wäre angebracht. """

Das gemeine daran, ist, dass dieser Fake hier tatsächliche "Gewaltkritik" und "Mackerkritik" mit einem erlogenen Zweck vermischt wird. Solche Diskussionen haben Wir schon gehabt, damals ging es um eine Gewaltdebatte. Es ist gut möglich, dass einige die falschen Schlüsse daraus gezogen haben, und sicher wird es auch viele geben, die sich um Gewalt noch nicht den Kopf gemacht haben. Trotzdem kann die Liebigstrasse 14 nicht einfach so geräumt werden. Der Zweck hinter diesem Fake ist nmlich, dass sich keine Gedanken mehr um die Verhinderung der Räumung gemacht wird.

Ich erinnere nur, wo durch Kommentare versucht wurde, der Liebig 14 einen "antideutschen" Ruf zu verpassen. Solche Kommentare zielen auf die Spaltung der Unterstützer und Unterstützerinnen statt,

Ein weiterer Fake:

"""
Trauerspiel
Trauernder 11.01.2011 - 15:28
Ich bin schockiert und erschrocken! Eines der letzten Hausprojekte dieser Stadt steht vor der Räumung!!!???!!!
Und was geschieht????? Nixxxxx!!! Und das vollkommen zu Recht!!!!
Ein Projekt, dass schon längst nicht mehr als solches bezeichnet werden kann und darf, in Mitten des emanzipatorischen Friedrichshain, in dem es zuletzt massiv sexuelle Übergriffe gab ( ein "Antifaschist", der sich mir gegenüber als "harter Junge" zu erkennen gab-Christian nannte er sich griff mir während meiner letzten Besuche mehrmals unaufgefordert an meinen Po ) darf keine Existensberechtigung mehr haben.
Ich will auch bezahlbare Mieten im Kiez haben, mich kotzen BMW und Mercedes ebenso an, aber:
mich nerven auch die Selbstdarsteller vom Dorfplatz, die jeden und alles anpöbeln, der sich in ihren Projekten mal blicken lässt. Und dann wollen sie unsere Unterstützung???? Für was???
Auf keinen Fall!!!! Die Worte "wir", "unser", "Klasse" und "Solidarität" sind doch Fremdworte in deren Ego-Kreisen.
Lasst sie allein mit ihrem bemalten Laken um die Häuser ziehn, in denen sie eh bald nicht mehr wohnen!!!!! """

Das ist sowas von nicht überprüfbar. Ich mache der Person jedoch ein Angebot, weil ich weiss, dass es in den Szenen auch Übergriffe gibt. Wenn das echt ist, dann gehe zu einer entsprechenden Stelle (z.B. Wildwasser, Weisser Ring) und sage, sie sollen mich dann anrufen und in einem persönlichen Gespräch mit mir klären, dass das echt ist. Wenn das echt sein sollte, dann werde ich den Vorfall, insofern Du es willst, verifizierbar über alle mir zur Verfügung stehenden Kanäle streuen.

Vorher bist Du aber nichts weiter als ein Fake.

Weisst Du, Mumia Abu-Jamal hat mal in einem Brief einen anderen "Genossen" homophob beleidigt und gedroht ihn umzubringen. Der Brief wurde von anderen Genossen verifiziert, weil er trug Mumias Unterschrift (Handschrift) und war sprachlich an Mumias Schreibweise angepasst. Doch Mumia schrieb den Brief nicht. Fast eine Generation später stellte sich heraus, dass der Brief von der Bundespolizei als sogenannte "Brown Mail" verfasst wurde, um die Bewegung um Mumia zu spalten. Was ihnen auch gelang.   

 

Die Räumung der Liebig 14 verhindern !!

 

http://www.baal-re-mesh.com

Bialke, du hast neulich auf indy einen Artikel gepostet, dass die Hausprojekte mitschuldig sind an Messerstechereien (Fischladen und Dorfplatz) und das gewaltfördernde Plakate das verursacht haben. Wer so einen Müll verbreitet brauch der L14 nicht zu "helfen". Oder war das auch ein Fake?

Nein, dieser Artikel war kein Fake. Doch jetzt ist ein konkrete Bedrohungssituation da, und Kritik hätte vorher geäussert werden können. Ich habe sie geäussert. Jetzt sollte aber erstmal das Haus gerettet werden.

 

Ich habe keinen "Müll" verbreitet! Diese Mordversuche hat es gegeben - und die Szene rund um den Projekten hat sich nicht damit auseinandergesetzt.

 

Und es ist genauso mein Haus, wie es Dein Haus ist!

"KOMMT ZUR AVV AM 14.01.2011 UM 19:30 IM BETHANIEN!"

Das korrekte Datum ist der 13. Januar - Da wurde im Text versehentlich das Datum mit der Hausnummer verbunden. (Bis auf den Februar soll die Berliner AVV immer am 13. im Monat stattfinden. Im Februar ist sie am Valentinstag.)

13. Januar 2011 - 19 Uhr 30 - Bethanien - Autonome Vollversammlung