Internationale Mobilisierung zur französisch-italienischen Grenze am 15. und 16. April 2017

Internationale Mobilisierung zur französisch-italienischen Grenze am 15. und 16. April 2017

Internationales Mobilisierungswochenende, um migrantische Personen zu unterstützen und um die Verfolgung und Repression an der französisch-italienischen Grenze anzuprangern. Teilen wir unsere Erfahrungen und unsere Kämpfe und demonstrieren wir zahlreich!

 

Dieses Projekt ist aus einem autonomen Kollektiv aus der Koordinierung “Réseau Migrant Sud-Est” entstanden, das Bewohner*innen aus Grenoble, Marseille, Gap, La Roya, den Cevennen, den Alpes de Haute Provence, aus Var, den Alpes maritimes und verschiedenen anderen Regionen Italiens vereint.

 

Überall in Europa und an seinen Innen- und Außengrenzen stoßen “Migrant*innen” beim Versuch, Territorien zu überschreiten und sich anderswo niederzulassen, auf militärisch-polizeiliche Staatsvorrichtungen, die kontrollieren, einsperren, verletzen und deportieren. Die Migrant*innen drängen an die französisch-italienische Grenze, die seit 2015 wieder dicht ist. Rund um Ventimiglia versuchen sie – obwohl es immer schwieriger wird – durch das Tal von Roya oder Menton und seine Umgebung wieder durchzukommen.

 

Die heftige Verfolgung durch staatliche und europäische Grenzjäger*innen hat schon Leben gekostet. Für die gefangenen Migrant*innen heißt das Abschiebung, sogar für Minderjährige oder Leute, die Asyl beantragen. Für Unterstützer*innen heißt das behördliche oder gerichtliche Repression. Die Prozesse häufen sich.

 

Das Konzept der “klandestinen Immigration” ist auf keinen Fall ein Zufall; es bietet für imperialistische und kapitalistische Interessen billige und ausbeutbare Arbeitskraft. Es wird dieses Bedrohungsszenario entwickelt, um uns zu spalten und noch mehr Überwachung, Präkarisierung, Repression hinzunehmen. Und viele bereichern sich an diesem lukrativen Markt, mit Stacheldraht, Beton und Hightech-Infrastruktur.

 

Trotzdem ist Solidarität und Widerstand möglich. In Ventimiglia und anderswo entstanden verschiedene Formen davon: Siedlungen, No Border-Treffen, Stürmung der Grenzen, Durchsickern mit Hilfe von ortskundigen Fluchthelfer*innen, aktive Solidarität und vielfältige Aktionen. Auch wenn diese Initiativen manchmal niedergeschlagen wurden, zeigen sie uns, dass es möglich ist – auch wenn nur für einen kurzen Augenblick – die Festung zu sprengen.

 

Angesichts der Grenzen und des institutionellen Rassismus fordern wir Bewegungsfreiheit und Niederlassungsfreiheit für alle. Wir rufen auf zu einer internationalen Mobilisierung zur französisch-italienischen Grenze am 15. und 16. April auf, um

  • die Lage an der Grenze und an ihrer Umgebung sichtbar zu machen
  • uns gemeinsam zu organisieren, egal ob wir Papiere haben oder nicht, um die umfassende Repression anzuprangern und zu bekämpfen
  • um uns über verschiedene Erfolge und Kampfstrategien in unseren Gebieten und über unsere konkreten Situationen auszutauschen
  • um uns Zeit für das Treffen zu nehmen in der Absicht, mit gemeinsamen Aktionen die Festung Europa zu stürmen

Für mehr Info und Kontakt:
mobilisationinternationale2017ATriseup.net
mobilisation internationale 2017 (facebook)
mobilisationinternationale2017.noblogs.org