Berlin-Neukölln: Kundgebung gegen die drohende Zwangsräumung des Kiezladens in der Friedel54

Kundgebung gegen die drohende Zwangsräumung des Kiezladens in der Friedel54. Foto: @neukoellnbild

Wie seit ein paar Wochen bekannt ist, soll der Kiezladen im Hause Friedel54 im bzw. ab April geräumt werden. Der drohenden Räumung ging ein jahrelanger Streit bzw. Rechtsstreit mit mehreren und unterschiedlichen Eigentümern bevor. So schnell diese wechselten, so schnell waren auch die jeweils in Aussicht gestellten "gütlichen Einigungen" mit den Mietern regelmäßig Makulatur gewesen.

 

Der vorletzte Eigentümer ließ angeblich sogar durchblicken, die gesamte Immobilie an die Mieter verkaufen zu wollen. Da wurden dann eifrig Verhandlungen gestartet, an deren Ende viele glaubten, das Blatt habe sich tatsächlich zum Guten gewendet  - während die gesamte Immobilie zeitgleich an einen anderen Investor verkauft worden ist, der die Zwangsräumung des Kiezladens seither konsequent betreibt.

 

Von heute an findet nun jeden Sonntag ab 14 Uhr eine Kundgebung gegen die drohendes Zwangsräumung des Kiezladens statt. Es kamen weit über 100 Leute. Nebst Unterstützern der Friedel54 fanden sich auch Unterstützer von Bizim Kiez, Lause10, Cafe Filou usw. ein - nicht ganz unlogisch, denn das Problem Zwangsräumung, Mietererhöhung, auslaufende Mietverträge usw. geht zur Zeit viele Privatpersonen und Gewerbetreibende im Kiez an. 

 

Bilder unter:

https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/albums/72157680977854346

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Das Tolle bei dieser Kundgebung war vor allem, dass es einerseits eine sehr bunte Mischung an Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechter und Altersgruppen war, andererseits aber die inhaltliche Radikalität darunter nicht gelitten hat. Es ging ganz klar darum, dass das Haus (und überhaupt jedes Haus!) in die Hände der Bewohner*innen und Nutzer*innen gehört und das Grundproblem an der (kapitalistischen Eigentums-) Wurzel gepackt werden muss. Zu Spitzenzeiten waren über 150 Menschen vor der Friedel54, wobei die tatsächliche Teilnehmerzahl kaum festzulegen ist: Viele Leute kamen mal auf nen Schwung vorbei und sind dann weitergezogen, manche kamen früh, andere spät, manche Nachbarn saßen an ihren Fenstern und haben der Kundgebung von dort zugesehen und geklatscht etc...

Um den Kiezladen aber wirklich eine starke Basis zur Verteidigung des seit fast einem Jahr besetzten Raumes zu geben, müssen an den kommenden Sonntagen noch viel mehr Menschen zur Kundgebung kommen. Also: Arsch hoch und kommenden SONNTAG um 14UHR ALLE ab vor die FRIEDEL54!!!