Großeinsatz in Schleswig-Holstein - SEK-Einsatz bei „Reichsbürgern“ im Norden

Erstveröffentlicht: 
01.11.2016

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am frühen Dienstagmorgen ein halbes Dutzend Waffen bei „Reichsbürgern“ in Handewitt bei Flensburg sichergestellt. Weil sich das Ehepaar zuvor geweigert, die Waffen abzugeben, war auch ein SEK im Einsatz.

 

Handewitt.  Großeinsatz der Polizei in Schleswig Holstein: In der Gemeinde Handewitt, in unmittelbarer Nähe zur dänischen Grenze, rückte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei am Dienstagmorgen an. Ziel des Besuchs war das Haus eines Ehepaars, das sich selbst als „Reichsbürger“ bezeichnet. Das Ehepaar sei zuvor von den Behörden als „nicht zuverlässig eingestuft“ worden, sagte eine Polizeisprecherin.

 

Der 73-Jährige und seine 69 Jahre alte Frau gaben letztlich widerstandslos zwei Pistolen, zwei Revolver sowie zwei Langwaffen ab, wie die Kieler Nachrichten berichten.

 

Gegen Ehepaar wird weiter ermittelt


 Als sogenannte Reichsbürger lehnen beide ihre Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland und den Status der deutschen Staatsbürgerschaft ab. Zusätzlich handelt es sich bei den Personen um Sportschützen. Daher wurden sie nach Angaben der Polizei von der Waffenbehörde aufgefordert, ihre Waffenbesitzkarten, die angemeldeten zwei Pistolen, zwei Revolver, eine Repetier- sowie eine Selbstladebüchse auszuhändigen.

 

Bei ähnlichen Einsätzen im Zusammenhang mit sogenannten Reichsbürgern kam es bundesweit in der Vergangenheit zu Widerstandshandlungen und teilweise zu Schüssen auf Polizeibeamte. In Georgensgmünd hatte Mitte Oktober ein 49-jähriger „Reichsbürger“ bei einer Razzia auf mehrere Polizisten geschossen. Ein 32-jähriger SEK-Beamter kam dabei ums Leben, drei weitere Beamte wurden zum Teil schwer verletzt.

 

In Handewitt endete der SEK-Einsatz ohne Blutvergießen: Das Ehepaar händigte sämtliche Waffen nach Aufforderung widerstandslos aus. Gegen sie wird nun wegen einer Straftat nach dem Waffengesetz ermittelt.