Aufnahmeantrag gestellt: Früherer CDU-Mann Krah wechselt zur AfD

Erstveröffentlicht: 
26.10.2016

Das frühere CDU-Mitglied Maximilian Krah wechselt zur AfD. Das bestätigte der Dresdner AfD-Kreisvorsitzende Jürgen Schulz den DNN. Krah habe einen Aufnahmeantrag gestellt, der vom Kreisvorstand befürwortet worden sei. Nach einer einmonatigen Prüffrist werde Krah dann Mitglied der Partei.

 

Dresden. Das frühere CDU-Kreisvorstandsmitglied Maximilian Krah hat einen Aufnahmeantrag für die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) gestellt. Das bestätigte jetzt der Dresdner AfD-Kreisvorsitzender Jürgen Schulz auf Anfrage der DNN. „Wir haben den Antrag im Kreisvorstand behandelt und ihn positiv entschieden“, so Schulz. Das Aufnahmeersuchen von Krah sei an die Landes- und Bundesebene der Partei weitergeleitet worden, jetzt laufe eine etwa einmonatige Prüffrist. „Diesen Prozess müssen wir noch abwarten, bis Herr Krah Mitglied unserer Partei ist“, so der AfD-Kreisvorsitzende.

 

Krah inszenierte sich mit seiner Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel als CDU-Rebell und erregte mehrfach mit öffentlichen Äußerungen Aufsehen. Er hatte für die Bundestagswahl im nächsten Jahr eine Kampfkandidatur um das Direktmandat im Wahlkreis Dresden 1 gegen Andreas Lämmel angekündigt, aber fünf Tage vor der Aufstellung der Direktkandidaten im September seinen Austritt aus der CDU erklärt. In CDU-Kreisen geht man davon aus, dass Krah einer drohenden Abstimmungsniederlage zuvorkommen wollte, die sich abgezeichnet habe.

 

In der Erklärung seines Austritts hatte Krah angekündigt, weiter politisch aktiv zu bleiben. Der Gang zur AfD kam wenig überraschend. Spannend ist nun die Frage, ob die AfD Krah als Direktkandidaten für Dresden nominiert und es doch noch zum Duell gegen Lämmel kommt. Ende Januar will der AfD-Landesverband die Direktkandidaten für die Bundestagswahl aufstellen.

 

Laut Schulz hat der AfD-Kreisverband gegenwärtig etwa 300 Mitglieder. Wie AfD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Stefan Vogel den DNN mitteilte, liege der jungen Partei eine „Fülle von Eintrittsersuchen“ vor. „Vor knapp zwei Jahren hatten wir noch 140 Mitglieder“, bestätigte Schulz, „wir haben die Zahl inzwischen mehr als verdoppeln können.“ Wenn die Entwicklung anhalte, werde es in diesem Jahr rund 100 neue AfD-Mitglieder in Dresden geben. „Der Kreisvorstand tagt im Durchschnitt einmal im Monat und hat sich dabei regelmäßig mit rund zehn Aufnahmeersuchen zu befassen“, so Schulz, der seit November 2014 an der Spitze des Dresdner Kreisverbandes steht.

 

Von Thomas Baumann-Hartwig