Familien- und geschlechterpolitische Positionen der AfD.
Vortrag von Andreas Kemper
Wenn um Sexualpädagogik und Schwangerschaftsabbrüche gestritten wird,
ist die AfD meist nicht weit. Kein Wunder: Die Überschneidungen zwischen
AfD und radikalen Bildungsplan- und Abtreibungsgegner*innen sind nicht
nur inhaltlicher sondern auch personeller Natur.
Neben Sexualaufklärung und Schwangerschaft kristallisieren sich zwei
weitere familien- und geschlechterpolitische Komplexe heraus, denen sich
die AfD mit Vorliebe annimmt: Familienpolitisch sieht die AfD die
traditionelle Familie bedroht durch eine „Homolobby“, die zuviel
Einfluss insbesondere auf die Medien habe und auch die radikale Kritik
an jeder Form von Gleichstellungspolitik, von der AfD als ›Genderismus‹
diffamiert, ist längst zu einem Markenzeichen der Partei avanciert.
Hier ist bereits die Rede von einer drohenden »Umerziehung«. Hochschulforschung, Medien und Sprache seien Felder, die wieder normalisiert, das heißt von der vermeintlichen Dominanz der Feministinnen befreit werden müssten. In der AfD kommt eine Vielzahl rechter Interessengruppen und Fraktionen zusammen. Bei aller trauten Einigkeit im Antifeminismus kann dies auch zu Reibungen führen, wenn da etwa geschlechterkonservative Mütterlichkeit auf Maskulinismus trifft.
Außerdem Antifa-News, Musik und kühle Getränke. In der Küche zaubert das Kulinariat.
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr
6.10.16 im Kafe Marat, Thalkirchnerstraße 102, München