Das Netzwerk "Leipzig nimmt Platz" ist mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis ausgezeichnet worden. Es setzte sich in einer Online-Abstimmung gegen drei Konkurrenten durch. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro sollen Kundgebungen und Demonstrationen unterstützt werden.
Elf Mitglieder des Bündnisses "Leipzig nimmt Platz" haben am Montag in Berlin den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis entgegengenommen. Seit 2009 engagiert sich das Bündnis gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Leipzig und Umgebung.
Schäfer-Gümbel lobt friedlichen Protest
Die Laudatio hielt der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Thorsten
Schäfer-Gümbel, der erklärte, "Leipzig nimmt Platz" sei "schlichtweg
eines der besten vorstellbaren Gegenprogramme zu Legida". Schäfer-Gümbel
bescheinigte den Leipzigern ein "bewundernswertes Durchhaltevermögen"
für ihren friedlichen Protest. Sie hätten erreicht, dass Legida keine
größeren Massen mobilisieren konnte.
Netzwerk-Sprecher Marcel
Nowitzki sagte bei der Preisverleihung im Willy-Brandt-Haus, das
Preisgeld solle in den Verein "Say it loud" fließen, der Kundgebungen
und Demonstrationen durch den Kauf von Technik und Flyern unterstützt.
Außerdem verteilt das Bündnis jeweils 750 Euro an die drei Personen und
Initiativen, die "Leipzig nimmt Platz" in der Online-Abstimmung
unterlagen. Neben dem Leipziger Bündnis waren der Leiter einer
Flüchtlingsunterkunft in Berlin, eine Münchener Flüchtlingsinitiative
und ein Bauprojekt für Flüchtlinge aus Ingelheim (Rheinland-Pfalz) vom
Kuratorium ausgewählt worden.
Wir möchten auch die anderen Initiativen an unserem Gewinn teilhaben lassen.
Irena Rudolph-Kokot Sprecherin von "Leipzig nimmt Platz"
Vorgeschlagen wurde die Gruppe von der Leipziger
SPD-Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe. Im vergangenen Jahr hatte das
"Netzwerk für Demokratie und Courage" aus Chemnitz die Auszeichnung
erhalten.
Der Preis geht jährlich an Personen, Gruppen oder
Organisationen, die eigenverantwortlich für Freiheit und Gerechtigkeit
eintreten und ist mit 10.000 Euro dotiert.