In Leipzig fehlen weiterhin Privatquartiere für die Gäste des Katholikentags. Die Organisatoren greifen jetzt zu unkonventionellen Lösungen: Rund 300 Menschen werden in einer Flüchtlingsunterkunft beherbergt.
Leipzig. Für den 100. Katholikentag (25. bis 29. Mai) in Leipzig haben die Organisatoren nicht genug Privatquartiere gefunden. Es fehlten Schlafmöglichkeiten für 800 Menschen, sagte der Sprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Theodor Bolzenius, am Mittwoch in Leipzig. Damit stünden erstmals in der Geschichte des Katholikentags nicht genug private Schlafmöglichkeiten zur Verfügung.
Für 300 Gäste haben die Organisatoren nun zumindest eine weitere, ungewöhnliche Herberge gefunden: Die überwiegend jungen Leute werden in eine Flüchtlingsunterkunft ziehen. Der Freistaat Sachsen hat als Quartier die Leichtbauhallen in der Braunstraße in Leipzig-Schönefeld angeboten. Diese waren als Unterkunft für rund 1500 Asylbewerber vorbereitet worden, jeweils 50 Menschen sollten pro Halle untergebracht werden. Da aber derzeit immer weniger Flüchtlinge nach Sachsen kommen, wurde die Einrichtung nicht in Betrieb genommen.
Von den weiteren 500 Gästen, die nicht privat beherbergt werden können, habe es bisher trotzdem keine Absagen gegeben, so Bolzenius. Die Organisatoren wollen als Alternative auch Plätze in Schulen anbieten. Allerdings seien auch viele ältere und alleinstehende Menschen unter den Gästen, die kein Bett in einem Privatquartier gefunden haben.
Die Veranstalter hatten unter dem Motto „Gast sucht Rast“ 4000 Betten in und um Leipzig gesucht. (mit dpa)