Sachsens CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat eine neue Imagekampagne für den Freistaat in Abgrenzung zum Ruf als Hort von Hass, AfD und Rechtsradikalismus angekündigt. Seiner Meinung nach sei Sachsen modern und weltoffen.
Leipzig. Sachsens CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat eine neue Imagekampagne für den Freistaat in Abgrenzung zum Ruf als Hort von Hass, AfD und Rechtsradikalismus angekündigt. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Ausgabe vom Montag) sagte Tillich: „Sachsen darf sich seine Identität nicht vom Straßen-Mob nehmen lassen.“ Deshalb müsse Sachsen seine Werbekampagne „neu schärfen“. Am liebsten wäre es Tillich dabei, „dass wir auch mit den Sachsen werben, die sich von Anfang an auch in Bautzen und in Clausnitz für die Flüchtlinge engagieren“.
Das an sich moderne und weltoffene Sachsen habe „durch Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit einen dunklen Fleck abbekommen“, meinte Tillich. In einer Mitverantwortung für die Negativentwicklung in der Welt sieht Tillich dabei auch in gewisser Weise den früheren Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) mit dessen frühzeitiger Aussage, die große Mehrheit der Sachsen sei immun gegen Rechtsextremismus. „Dies wird sehr oft als hinreichende Begründung gesehen“, sagte Tillich. Mit Sicherheit hätten viele geglaubt, dass Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus überall in Deutschland auftauchten, aber Sachsen damit eigentlich kein größeres Problem habe. „Jetzt muss Sachsen damit leben, dass der Rest der Bundesrepublik eine massive Gegenreaktion zeigt und mit den Fingern auf uns deutet. Deshalb war es an der Zeit, die Fakten beim Namen zu nennen.“
Die Verfechter fremdenfeindlicher Parolen und die wöchentlichen Demonstranten gegen die Weltoffenheit des Freistaates vernichteten die positiven Werte der Gesellschaft und säten Unfrieden und Hass. „Damit wird die Aufbauleistung aller in den Dreck gezogen.“
Tillich sprach
von einer „teils verheerenden deutschlandweiten Wahrnehmung Sachsens“.
Es breite sich „eine schädliche Gesamtstimmung aus, die der Wirtschaft,
der Kultur, dem Tourismus und dem Miteinander in der Gesellschaft
schadet“.