Leipzig/Halle - Das zwischen der tunesischen und der deutschen Regierung vereinbarte erleichterte Abschiebeverfahren zeigt erste Wirkung: Am Donnerstag wurden am Flughafen Halle-Leipzig ausreisepflichtige Tunesier in ihr Heimatland abgeschoben.
Dabei soll es sich um die größte Gruppe handeln, die jemals aus Deutschland in einen der Maghreb-Staaten abgeschoben wurde. Außerdem soll der Großteil, der ausgewiesenen Asylbewerber kriminell gewesen sein.
An Bord befanden sich 21 Tunesier aus Sachsen und je einer aus Berlin, Bayern und Niedersachsen. Sie wurden nach Enfidha im Nordosten Tunesiens gebracht. Erstmals konnte für die Abschiebung auch ein Charterflugzeug genutzt werden. Bisher hatte die Regierung in Tunis auf eine Rückführung mit Linienflügen bestanden.
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (52, CDU) sprach von einem Erfolg. "Wir senden das wichtige Signal, dass sich für tunesische Bürger der Weg nach Europa mangels Bleibeperspektive nicht lohnt."
Er dankte Tunesien für die Zusammenarbeit. "Diese Kooperation ist auch zukünftig wichtig, um Abschiebungen konsequent durchführen zu können."