Ehemalige "Comfort Women" lehnen den Entschädigungsdeal zwischen Japan und Südkorea ab

Erstveröffentlicht: 
04.01.2016

Vor wenigen Tagen, am Montag den 28. Dezember, verkündeten die Außenminister von Japan und Südkorea eine Übereinkunft zur Entschädigung der ehemaligen so genannten “comfort women”. Mit dem euphemistischen Begriff "comfort women" bezeichnet man die schätzungsweise 100–200.000 Frauen, die während des Asien-Pazifik-Kriegs 1932 bis 1945 versklavt worden sind, um japanischen Soldaten für sexuelle Dienste zur Verfügung zu stehen. 1991 war eine dieser Frauen, Kim Hak Soon, erstmals an die Öffentlichkeit getreten und hatte in einer Fernsehansprache ihre Geschichte erzählt und eine offizielle Entschuldigung und eine materielle Entschädigung von der japanischen Regierung gefordert. In den Folgemonaten und -jahren hatten sich hunderte weitere überlebende Frauen gemeldet, und die Bewegung zur Unterstützung der Frauen wurde immer größer.

 

Mit dem aktuellen Übereinkommen zwischen Japan und Südkorea erscheint es nun oberflächlich so, als hätten die jahrzehntelange Auseinandersetzung und der Kampf der überlebenden Frauen erfolgreich zu einem Ende gefunden, wie zum Beispiel die Süddeutschen Zeitung unkritisch berichtete. Aber die betroffene Frauen und ihre Unterstützerinnen haben am 30. Dezember vor der japanischen Botschaft in Seoul gegen dieses Abkommen demonstriert. Sie lehnen den Deal ab.

Über die Hintergründe haben wir mit Regina Mühlhäuser von der "International Research Group 'Sexual Violence in Armed Conflict'" (SVAC, www.warandgender.net) gesprochen.

 

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