Pegida will in Dresdner Szeneviertel ausweichen

Erstveröffentlicht: 
16.12.2015

Pegida will sich kommenden Montag in Dresdens alternativen Szeneviertel Neustadt versammeln. In Leipzig waren einem Aufmarsch von Rechtsextremen im Süden der Stadt heftige Krawalle gefolgt.

 

Dresden. Pegida wird sich am 21. Dezember nicht wie gewohnt auf dem Dresdner Theaterplatz versammeln. Lutz Bachmann, Gründer der „Patriotischen Europäer“, teilte mit, man habe die Anmeldung zurückgezogen. Stattdessen will Pegida jetzt in die Neustadt umziehen.

 

Pegida wird sich am 21. Dezember nicht auf dem Theaterplatz versammeln. Lutz Bachmann, Gründer der „Patriotischen Europäer“, teilte bei der Kundgebung am Montagabend mit, man habe die Anmeldung zurückgezogen. Seine Begründung: Die Stadtverwaltung habe bis zum 14. Dezember Zeit gehabt, sich zu entscheiden und es nicht getan. Stattdessen kündigte Bachmann „nach jetzigem rechtlichen Stand“ einen „Weihnachtsliederspaziergang mit musikalischer Begleitung“ auf der Neustädter Seite an, der am Schlesischen Platz am Bahnhof Dresden-Neustadt beginnen soll. Man werde diese Entscheidung wenn nötig „bis zum Bundesverwaltungsgericht durchfechten“, wolle „deutschlandweit“ dazu aufrufen und rechne auch mit den Eintreffen einiger Gruppen aus Deutschland. Auch die Organisatoren von Legida in Leipzig hatten zur Fahrt nach Dresden aufgefordert. Zur möglichen Demonstrationsroute war zunächst nichts bekannt, in einer Videobotschaft teilte Bachmann lediglich mit, dass es nicht direkt ins Szeneviertel Neustadt gehen solle. Die Stadt war am Abend dazu nicht mehr zu erreichen.

 

Ein fremdenfeindlicher Aufmarsch in Dresdens alternativem Viertel wäre für Pegida-Gegner die größtmögliche Provokation. Und mit den Ausschreitungen vom Sonnabend in Leipzig im Hinterkopf macht die neue Drohkulisse der Stadt die Entscheidung noch schwerer. Nach DNN-Informationen hat das Bündnis Dresden Nazifrei bereits vorsorglich eine Route durch die Neustadt angemeldet, die aber den Schlesischen Platz nicht passiert. Weiterhin steht an dem Abend ein weiteres Großereignis an: Im Stadion an der Lennéstraße singt der Kreuzchor, es sind bereits mehr als 14.000 Karten verkauft.