Antinazi-Demo in Sinsheim am 14.11.2015

Antifaschistische Aktion

Rund 300 Menschen haben am 14. November 2015 in Sinsheim an einer Gegen-Kundgebung gegen den Aufmarsch von 52 rechten "HogeSa", Rassisten und Neo-Nazis teilgenommen. Es war deren vorerst letzte Station ihrer "Rundreise" durch sieben nordbadische Städte und Gemeinden seit Sep­tember. Unter dem Motto "Steh auf für Deutschland" versuchten die aus Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe angereiste Nazis und eine Handvoll aus Sinsheim vor allem ihre Hetze gegen Geflüchtete zu ver­breiten.

 

Hauptredner war wie immer der Vorsitzende der NPD Rhein-Neckar, Jan Jäschke. Auf ihrer Internetseite hat die NPD anschließend fantasiert, "80 heimattreuen Bürgern" hätten "lä­cherliche 25 Gegendemonstranten" gegenübergestanden. Dem Aufruf des "Bündnisses für Toleranz Sinsheim", den Nazis entschlossen entgegenzu­treten, hat­ten sich 17 Vereinigungen angeschlossen, von Gewerkschaften über Parteien, dem OB und Kirchen bis zur VVN / BdA Heidelberg.  Antifas aus dem Rhein-Neckar-Raum und Heidelberg waren wenig vertreten, da sie wohl mit Vorbereitun­gen gegen den NPD-Parteitag am 21. / 22.11.2015 befasst waren.

 

Ein Redner der IG Metall betonte in Sinsheim unter anderem: "Geflüchtete tragen an bestehenden sozialen Pro­blemen keine Schuld. Wohnungsnot, prekäre Löhne und Hartz IV hat es längst vorher gegeben und müssen gemeinsam bekämpft werden." Die Parole "Laut gegen Nazis!" wurde von den Teilnehmerinnen und Teilneh­mern der Gegen-Kundgebung mittels Sprech­chören, Hunderten von Trillerpfeifen, Trompeten und einer Sirene umgesetzt, so dass die an ihrem Versammlungsort isolierten Nazis mit ihren Hasstirad­en nicht durchkamen. Bei einem Ausbruchsversuch von Nazis in Richtung Fussgängerzone wurden zwei Gegendemonstranten verletzt. Ein Nazi soll laut Beobachtern festgenommen worden sein.

 

Zu Beginn war auf der Antinazi-Kundgebung in einer Schweigeminute auch der Opfer von Paris ge­dacht worden. Islamistischer Terror und Nazipropaganda sind beide menschenverach­tend.