Amtsgericht Hamburg: 87-jährige Holocaust-Leugnerin zu zehn Monaten Haft verurteilt

Erstveröffentlicht: 
12.11.2015

Zehn Monate Freiheitsentzug für eine Wiederholungstäterin: Die Rechtsextreme Ursula Haverbeck hat den Holocaust immer wieder geleugnet. Jetzt wurde die 87-Jährige erneut wegen Volksverhetzung verurteilt - diesmal ohne Bewährung.

 

Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist vom Landgericht Hamburg wegen Volksverhetzung zu zehn Monaten Freiheitstrafe verurteilt worden. Das berichten mehrere Medien, darunter das ARD-Magazin "Panorama".

 

Die 87-Jährige hatte den millionenfachen Mord der Nationalsozialisten an den Juden geleugnet und einem ARD-Team vor laufender Kamera gesagt, Auschwitz sei "kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager" gewesen. Laut "Panorama" äußerte sie diese Lüge auch am Rande des Prozesses gegen den ehemaligen SS-Mann Oskar Gröning in Lüneburg.

 

Haverbeck, wohnhaft im nordrhein-westfälischen Vlotho, wurde bereits mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt. Da sie trotz der Verurteilungen die Judenvernichtung erneut abstritt, setzte der Richter die Gefängnisstrafe laut "Panorama" nicht zur Bewährung aus.

 

Haverbeck war Vorsitzende des "Collegium Humanum" und Vizevorsitzende des "Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten". Beide Organisationen wurden 2008 als rechtsextremistisch verboten. Haverbeck betreibt eine eigene Website, auf der sie ihre fanatische Mission für "Wahrheit und Gerechtigkeit" voranbringen will. Haverbeck gilt unter extremen Rechten als Ikone, auch als Rednerin bei der NPD ist sie bereits aufgetreten.

 

sun