Statement zum Ausschluss von R.

Erstveröffentlicht: 
13.09.2015

Liebe Student*innen der Gender Studies, liebe Interessierte,

Anfang Juli 2015 sah sich die weiß und mehrheitlich cis*-positionierte Fachschaft Gender Studies (FSI) dazu gezwungen, eine weiß und trans*-positionierte Person (R.) auszuschließen. Im Rahmen seiner_ihrer Fachschaftsarbeit kam es zu massiven rassistischen Äußerungen und Handlungen durch R. Dass erstmalig so ein drastischer Schritt, ein Ausschluss, nötig ist, möchten wir an dieser Stelle begründen und unsere Entscheidung öffentlich darlegen. Denn Rassismus ist keine Privatangelegenheit!

 

Im Zuge eines Seminars der Gender Studies bei Lann Hornscheidt im Sommersemester 2015 wurde gegen den, von Lann Hornscheidt ausgeübten, Rassismus interveniert. Eine beteiligte, cis-positionierte, PoC (N.) hat nach der Intervention die FSI davon in Kenntnis gesetzt.

R.s Reaktion darauf war in mehrfacher Hinsicht anmaßend und diskriminierend. Als weiße Trans*-Person verlangte R. von der WoC spezifische Auskünfte über die race- und gender-Positionierungen innerhalb der Interventions-Gruppe. Denn schließlich sei der weiße Raum, in dem interveniert wurde, ein Schutzraum für Trans*-Personen. Somit müsse, als Legitimation, ein_e Trans*Inter*GnC (Gender non Conforming) PoC oder Schwarze_r in die Intervention involviert sein.

Wenn ein_e solche_r nicht gefragt werden könne, müsse letztlich eine weiße Trans*Inter*GnC Person die Erlaubnis erteilen, in einem „weißen Trans*Schutzraum“ zu intervenieren, zum Beispiel R. selbst.
N. weigerte sich, Auskünfte über die Positionierungen der Beteiligten zu geben. Die WoC wies R.s uneinsichtiges Beharren auf Antworten und diese Argumentationsweise an sich, als Ausdruck rassistischen Derailings und weißen Dominanzgebärens entschieden zurück.

Die FSI hält R.s Argumentation für falsch und rassistisch:
Eine PoC oder Schwarze Person braucht weder die Erlaubnis einer weißen Person, um gegen Rassismus zu intervenieren, noch ist sie ihr Rechenschaft oder Auskunft schuldig. Deswegen sind die tatsächlichen gender- und race- Positionierungen an dieser Stelle auch irrelevant. Das Nachfragen an sich, als auch der Glaube, ein Recht auf eine Antwort zu haben, sind in diesem Zusammenhang rassistisch.

Als weiße Person die Beteiligung einer Schwarzen oder PoC Trans*Inter*GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung).
Die Darstellung dieses, weiß dominierten, Seminarraums als Schutzraum für Trans*-Personen trifft unserer Ansicht nach nicht zu. Es handelt sich um ein Universitätsseminar und nicht um einen Schutzraum. Selbst wenn der Raum trans*freundlich wäre, so wäre er dies nur für weiße Trans*-Menschen, da er rassistisch strukturiert ist, wie alle Uni-Räume hier. Daher kann er kein „sicherer“ Raum für Schwarze oder PoC sein, gleich welcher Gender-Positionierung oder sexuellen Orientierung. Somit kann ein weißer Raum niemals als Schutzraum fungieren.
Und: Rassismuskritik zerstört oder destabilisiert keine Räume, sondern Rassismus und white supremacy (weiße Vorherrschaft)! Wenn weiße Räume als „meine Räume“ bezeichnet werden, wie R. es mehrfach tat, ist das nichts anderes als der traurige Versuch, den rassistischen Status Quo aufrechtzuerhalten.

Über diese rassistischen Äußerungen hinaus wurde N. fremdpositioniert und abgesprochen GnC zu sein. Ihr wurde vorgeworfen, das Konzept der Intersektionalität nicht zu verstehen. Dieser Vorwurf ist nicht nur gegenüber einer mehrfachdiskriminierten queeren WoC, sondern auch inhaltlich fehl am Platz. Neben der Zuschreibung Intersektionalität nicht zu verstehen, auch den Missbrauch der Definitionsmacht vorzuwerfen, ist zynisch. Strukturell besitzen weiße Menschen Definitionsmacht, insbesondere über Rassismus.

R. verübte massive Grenzüberschreitungen, unter anderem vor allem dadurch, dass N.s  ausdrückliche Bitte, keine Mails mehr zu erhalten, nicht respektiert und stattdessen verhöhnt wurde. Vielmehr folgten daraufhin, über mehrere Tage hinweg, über 20 weitere E-Mails. Dabei gab es sexistisch-rassistische Beleidigungen und Drohungen durch R.

Die FSI hat den Anspruch, Trans*feindlichkeit ernst zu nehmen und begrüßt die Auseinandersetzung mit und das Vorgehen gegen diese Diskriminierungsform.
Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit. Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr).
Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung vom eigentlichen Thema/ vom eigenen diskriminierenden Handeln).

Die dargelegten rassistischen Handlungen können wir nicht tolerieren. Sie sind unvereinbar mit unserem Selbstverständnis als Fachschaft. Eine weitere Zusammenarbeit mit R. ist so nicht möglich.

 

Fachschaftsinitiative Gender Studies

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Fast keine*r fühlt sich mehr in dieser Fachschaftsinitiative repräsentiert. Was sich der Fachschaftsini Gender Studies der HU Berlin erlaubt, geht auf keine Kuhhaut. Wenn man mit den gleichen Karten spielen möchte, müsse man eigentlich die Universitätsleitung auf diese Fachschaft hetzen, denn ein Ausschluss, die in diesem Fachbereich praktiziert, ist laut Berliner Hochschulgesetz nicht möglich. Die jungen Student*innen von heute sind auch nicht mehr die emanzipatorischen Kämpfer*innen, die sie vor knapp 50 Jahren einmal waren. Heute läuft alles nur noch repressiv.

 

Ehrlich gesagt, ich finde das ganze Theater dort am Fachbereich lächerlich. Normalsterbliche verstehen schonmal gar nix. Was aber höchstgefährlich ist, ist die Praxis dieser Leute. Indem jede kleine unbedachte Äußerung zu einem Skandal hochgekocht wird, werden z.B. Vergewaltigungen verharmlost, weil die gar nicht mehr in einem relevanten Verhältnis zu beispielsweise sprachlichen "Vergehen" gesehen werden (können). Das macht viele FLTI* wütend und aggressiv. Aber sich organisieren, um mit Gewalt gegen die führenden Macker*innen der FSI vorzugehen finde ich auch nicht richtig und rede gegen solche Versuche an.

Alter ich versteh kein Wort.

 

Was ham DIE denn ?

 

Liest sich für mich wie irgendwas von ner Game-Convention oder so, choose-your-player war nicht mehr möglich möglich aufgrund von insert-coin. Alter.

 

klar, ich kenn da auch wen, sind halt so.

aber die schreiben sowas in uni-zeitungen?

mir fiele da am ehesten die kampagne "gegen bildung" ein.

 

aber ernstlich, in marcuse´s "der eindimensionale mensch" heißt es im kapitel über sprache dass die militärischen kurzformen der anfangsbuchstaben lediglich ermöglichen innerhalb eines gesteckten rahmens nur bloß vorgaben wie etwas zu verstehen sei zu exerzieren. brauch ich nicht.

Das versteht doch kein Mensch, der nicht in eurem Verein dabei ist. Benutzt doch mal bitte eine klare Sprache. Und was sind bitte WoC?

Ein Artikel aus der Jungle World zu dem postmodernen Wahnsinn, der da am Gender-Studies-Institut der Humboldt Universität grassiert: http://jungle-world.com/artikel/2015/40/52792.html

 

Übrigens wird im selben Seminar von Lann Hornscheidt die Verwendung des Begriffs "Hartz 4" als diskriminierend gegenüber ..nunja.. Hartz-4-Empfängern bezeichnet. Die außerparlamentarische Linke täte gut daran, derartige (Sprach-)Politikformen zu isolieren und das bzw. Vorläufer davon nicht auch noch zu übernehmen. Insofern gehört dieses Statement der Fachschaftsinitiative eher auf HSozKult (wobei die sowas nicht veröffentlichen würden), als hier auf Linksunten.

Macht mal den Kopp zu, ihr verkackten Studis und checkt eure noch verkackteren Privilegien!

 

In ein paar Jahren habt ihr eh ein Haus im Grünen, zwei Köter, 1,8 Kinder, wählt die dreckigen Grünen und kauft euch arschteuren Luxusscheiß im verkackten Biomarkt.

und ich so... hä? was 

 

 

was ist  cis*-positionierte Fachschaft Gender Studies (FSI) ?

 

was ist eine weiß und trans*-positionierte Person 

 

 Im Rahmen seiner_ihrer Fachschaftsarbeit ....was denn nun? 

 

 rassistischen Äußerungen und Handlungen .... was hat er denn gemacht??? oder sie??? oder es?

 

Eine beteiligte, cis-positionierte, PoC (N.) hat nach der Intervention die FSI davon in Kenntnis gesetzt.... what? was ist das alles?

 

 

ich hab die ersten 7 zeilen schon nicht gecheckt und es wurde nicht besser...