Nazi-Watch-SH #14: Volker Feldt (Neumünster)

Volker Feldt trainiert seine Oberarme

Volker Feldt
Der am 11.12.1976 in Neumünster geborene Volker Feldt ist schon seit längerem überzeugter Neonazi. Ein Freund von ihm aus Jugendtagen schrieb voller Nostalgie auf Facebook, er vermisse "dat alte jute lied", ein anderer, der Feldt mit "Kamerad!" anredet, präzisierte, es beinhalte den Refrain "wo wir sind da ist immer vorne". Bei dem Lied, das in verschiedenen Versionen existiert, handelt es sich um den Titel "SS marschiert in Feindesland", hier heißt es u.a. "Wo wir sind da geht's immer vorwärts / Und der Teufel, der lacht nur dazu / Ha, ha, ha, ha, ha, ha / Wir kämpfen für Deutschland / Wir kämpfen für Hitler / Der Rote kommt niemals zur Ruh'".

 

Auch in seinen Tattoos spiegelt sich Feldts neonazistisches Weltbild wider: Auf dem rechten Oberarm hat er sich die Odal-Rune stechen lassen, die für die Blut und Boden-Ideologie der Nazis steht und in der NS-Zeit u.a. Symbol des Rasse- und Siedlungshauptamtes war, das für die "Reinhaltung" der "arischen Rasse" zuständig war. Darüber hinaus war es ein Symbol der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division "Prinz Eugen". Diese Division von Himmlers Schutzstaffel hat vor allem wegen ihrer Massaker in Jugoslawien traurige Berühmtheit erlangt: im Raum Petrovac erschossen sie eine Gruppe von 60 flüchtenden Zivilist_Innen und 100 kroatische Arbeiter_Innen. Am 28. März 1944 brachte die SS-Division „Prinz Eugen“ im Raum Knin die Einwohnerschaft mehrerer Dörfer – darunter Otok bei Sinj – um. Beim 7. Nürnberger Prozess gegen die Kriegsverbrecher wurde die Zahl der Opfer mit 2.014 Toten in 22 Dörfern beziffert (mehr Infos). Aufgrund dieser Verbrechen ist das Verwenden der Odal-Rune heute strafbar, selbst dann, wenn sie nicht im Kontext mit verbotenen Organisationen verwendet wird.


HSV-Fan und Bildzeitungsleser Feldt scheint diese Gewalt nicht abzustoßen, er selbst sieht sich als kämpfender Wikinger: So postete er ein überarbeitetes CD-Cover der nach dem finnischen Kriegsgott benannten Metalband Turisas, auf dem neben einem bärtigen Wikinger mit einem blutigen Schwert auch die mit der Odal-Rune verwandte Othala, u.a. dem Zeichen für "Erbbesitz" und "Heimat" des älteren Futhark, abgebildet ist sowie der Spruch "Stand up and fight". Feldt, der dem abgebildeten Krieger ohnehin ähnlich sieht, scheint zumindest in Bezug auf seine Oberarme, an denen er stetig arbeitet, diesem Modell nachzueifern: Bei Facebook ist er Mitglied der Gruppe "Armdrücken Neumünster", ihm gefallen darüber hinaus die Nazi-Kampfsportschule Athletik Klub Ultra und Marco Müllers "Train Hard- Work easy". Schier begeistert war er über die Demonstration der Nazi-Hools von HoGeSa im Oktober 2014 in Köln, bei der es zu schweren Ausschreitungen kam.

Trotz einiger Facebook-Kontakte zu Nazis wie Horst Micheel, Thomas Wulff und Peter Borchert kam Feldt erst über seine enge Freundschaft mit Mark Proch (er passte schon mehrfach auf Feldts Hund, der sein ein und alles darstellt, auf) und Sonja Proch (sie postete an seine Pinnwand: ""Mein hasi knutschi") in die organisierte Naziszene. Gerade Mark Proch nahm ihn öfter mit zu NPD-Aktionen, so z.B. im Februar 2013 zum Infotisch auf dem Kantplatz oder auch am 01. Mai 2014 mit nach Rostock. Dort kam es am Bahnhof zu Übergriffen auf Antifas, als die völlig überforderte Polizei die abreisenden Gruppen nicht voneinander trennen konnte. Zuletzt unterstützte Volker Feldt, der Mitglied der in den Fokus der Öffentlichkeit geratenen Facebook-Gruppe "Boostedt wehrt sich !" ist, den NPD-Ratsherrn Mark Proch dabei, in Boostedt rassistische Flyer gegen die Aufnahme von Flüchtlingen zu verteilen. Nichtsdestotrotz agierte er bisher zumeist unerkannt, was sich nun ändern dürfte.

Keinen Handlungsspielraum für Neonazis!

 


 

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"01.05.2014 Rostock_Petersen,Lemke,Feldt,Regner (hinten),Bauhuber (hinten)"

 

Der Fahnenträger links trägt ziemlich offensichtlich Quarzsandhandschuhe auf einer Versammlung. Polizisten sind im Hintergrund zu erkennen. Haben die Bullen mal wieder drüber weg gesehen...