[OS] Veranstaltungsreihe: Soziale Kämpfe und die radikale Linke

Veranstalung 1
Einordnung und Konsequenzen des Tarifeinheitsgesetzes
Referent_innen: IWW Bremen (Industrial Workers of the World)
12.10.15 – 19:00h SubstAnZ Osnabrück (Frankenstraße 25a)

Veranstaltung 2
Die notwendige Offensive der radikalen Linken
Referent_innen: Top B3rlin (Theorie Organisation Praxis Berlin)
20.10.15 – 19:00h SubstAnZ Osnabrück (Frankenstraße 25a)

 

Veranstaltung 3
Kritik der Sozialpartnerschaft
Referent_innen: Gruppen gegen Kapital und Nation
23.10.15 – 19:00h SubstAnZ Osnabrück (Frankenstraße 25a)

 

Veranstaltung 4
Selbstorganisation in der Fabrik am Beispiel der Seifenkooperative Vio Me in Thessaloniki (Griechenland)
Referent_innen: Antifa AK Köln
26.10.15 -19:00h SubstAnZ Osnabrück (Frankenstraße 25a)

Alle Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, der Antifaschistischen Hochschulinitiative, der Initiative Infoladen und dem Café Mano Negra statt.

 

Ankündigungstexte:

Veranstalung 1
Einordnung und Konsequenzen des Tarifeinheitsgesetzes

Seit Juli 2015 gilt das Tarifeinheitsgesetz. Danach kann nur noch die Mehrheitsgewerkschaft in einem Betrieb zum Streik aufrufen. Minderheiten- oder Spartengewerkschaften wird das Streikrecht beschnitten. Das umfassende Streikrecht ist damit ausgehebelt.
Dieses Gesetz findet seine UnterstützerInnen in SPD, CDU, im DGB, IG Metall und IGBCE (Chemie Bergbau).
Was ist dieses Streikrechtsbeschneidungsgesetz ? Kluge Politik von Staat und Kapital unter Einbeziehung der Mehrheit des DGB für die Profitsicherung am Standort Deutschland ? Eine Dummheit, die durch eine Klage von GDL und Marburger Bund vor dem Bundesverfassungsgericht kassiert wird ?
Der Referent war früher in der IG Metall in einem Bremer Großbetrieb aktiv, heute Aktivist der IWW.

 

Veranstaltung 2
Die notwendige Offensive der radikalen Linken

Ankündigungstext folgt

 

Veranstaltung 3
Kritik der Sozialpartnerschaft

In Deutschland gibt es keinen Klassengegensatz. Zumindest wenn man der
bürgerlichen Öffentlichkeit hierzulande glauben darf. Hierzulande gibt
es so Leute, die schaffen Arbeitsplätze. Und so Leute, die brauchen
Arbeit. Und das passt ja auch total gut zusammen. Alles sutsche.

Als praktizierte Ideologie stellt die deutsche Nation tatsächlich etwas
eigenartiges an mit dem Klassenkampf. Zwar ist die ökonomische Situation
des Proletariats in Deutschland prinzipiell die Gleiche wie in allen
anderen Ländern auch:
Die Patte reicht nach der Miete kaum noch für das Fressen, geschweige
denn für etwas extravagantere Freizeitaktivitäten wie ein Bier am Kiosk.
Das ist der proletarische Alltag. Durch das Eigentum vom
gesellschaftlichen Reichtum getrennt, übersetzt sich jedes Bedürfnis in
den Zwang Geld zu verdienen. Dafür steht dem Proletariat nichts zur
Verfügung als die eigene Arbeitskraft. Somit hängt das eigene
Vorankommen davon ab, dass man jemanden findet, der auf die Lohnzahlung
als Bereicherungsmittel für sich spekuliert. Während das Proletariat zu
möglichst angenehmen Arbeitsbedingungen zu einem hohen Lohn kommen
möchte, will das Kapital die Arbeit möglichst effizient und
kostengünstig für seinen Profit kommandieren. Das ist der Klassengegensatz.

Aber der deutsche Nationalismus behauptet, dass dieser Klassengegensatz
ein organisches Verhältnis sei, in dem jeder zu seinem Recht kommen
könne, wenn nur beide Seiten ihre Pflicht erfüllten. Die Gewerkschaften,
die sich diesem moralischen Harmonieideal unterwerfen, lassen das
Kämpfen lieber gleich sein, denn man will ja Deutschland nicht vor die
Wand fahren.

Im Workshop wollen wir den Fragen nachgehen: Was ist der
Klassengegensatz? Was ist der Streik? Was ist Sozialpartnerschaft? Und
wie sieht eigentlich eine linksradikale Praxis im Betrieb aus?

 

Veranstaltung 4
Selbstorganisation in der Fabrik am Beispiel der Seifenkooperative Vio Me in Thessaloniki (Griechenland)

Im Sommer 2011 reagierte die Belegschaft der Vio.Me-Fabrik am Stadtrand von Thessaloniki mit einer Besetzung auf die Schließung ihres Werks durch die Eigentümer. Seitdem produzieren die Vio.Me -Arbeiter*innen selbstorganisiert, basisdemokratisch und ohne Chefs. Sie haben die Produktion auf Seifen und Reinigungsmittel umgestellt, kämpfen in Gerichtsverfahren gegen Behörden und alte Eigentümer und werben weltweit für die Besetzung und Selbstorganisierung von Betrieben.

Über die Besetzung, die selbstverwaltete Produktion und die juristischen Schikanen gegen das Vio.Me-Kollektiv wird berichtet werden.
Der Referent ist Aktivist bei Blockupy International. Organisiert beim Antifa AK Köln, …ums Ganze!, Beyond Europe. War mehrmals vor Ort bei der Fabrik und steht im ständigen Kontakt zu den Arbeiter*innen von Vio.Me und der Vio.Me Solidaritätsversammlung in Thessaloniki.