Gorch Fock geentert – Tag der Bundeswehr gestört

Gorch Fock 1

Flensburg/Mürwik, 13. Juni 2015. Am Samstag haben vier antimilitaristische Aktivist*innen die Takelage der Gorch Fock erklettert. In ca. 20 m Höhe entfalteten sie aus Protest gegen den Tag der Bundeswehr ein Transparent mit der Aufschrift „WAR STARTS HERE“. Die Aktivist*innen waren während eines Open Ships unbemerkt auf das Schiff gelangt. Ziel der Aktion sei es, den Tag der Bundeswehr zu stören. „Die Bundeswehr präsentiert sich hier als moderater Arbeitgeber. Dabei wird vollkommen verschwiegen, dass die Soldat*innen eigentlich zum Töten ausgebildet und eingesetzt werden“, so Clara Schirner, eine der Kletteraktivist*innen. 

 

Als Pirat*innen verkleidet enterten die Aktivist*innen das Ausbildungsschiff und hissten am dortigen Mast eine Piratenflagge, welche einen Totenkopf mit zerbrochenen Gewehren anstelle von Knochen zeigt. Dies geschah in Anlehnung an ein Werbevideo der Bundeswehr, in welchem die Marine als Retter in der Not auftritt, die  Supermarktbesucher*innen den Kauf von Bananen sichert, indem sie diese vor Piraten verteidigt. Ein weiteres Banner trug die Botschaft „lieber Pirat*in als Soldat*in“.


Auch kritisieren sie laut Schirner die Werbemaßnahmen an Universitäten und Schulen. „Mit immer mehr Feierlichkeiten und Veranstaltungen dringt die Bundeswehr dreist in den öffentlichen Raum um Menschen zum Dienst an der Waffe zu rekrutieren und somit das Aussetzen der Wehrpflicht zu kompensieren.“


In einem vor Ort verteilten Flyer formulieren sie ihre Ablehnung gegenüber dem Militär als Ganzem.


Um geostrategische und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, werde Zerstörung von Lebensräumen und Existenzen in Kauf genommen und staatlich legitimiert.


Auf dem Gelände der Marineschule hielten parallel zu der Kletteraktion weitere Aktivist*innen einen Banner mit der Aufschrift „Let’s stop it here“ empor. Damit reiht sich die Aktion in die europaweite Kampagne war starts here ein.


„Krieg beginnt hier – bei der Werbung, Rekrutierung und Ausbildung – lasst ihn uns hier aufhalten!“, so die Aufforderung der Aktivist*innen.

 

Eine Stunde später ist die Aktion beendet, die kletternden Personen haben ihre Personalienangabe verweigert und konnten das Gelände ohne Abgabe der Personalien verlassen.

 

weitere Infos/ Bilder unter krieg.nirgendwo.info

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 ach und wer sich ueber die anzahl der aktivistis wundert - es sind bis auf eine der personen Marinesoldaten die ihnen hinterhergestuermt sind. Mit entusiasmus integrierten sie sich in die aktion..

 

vielleicht der anfang einer wiederholung der aufstaende von kronstadt...

 

nein. eher eine mischung aus stumpfen gehorsams und hilfloser toelpelhaftigkeit.

WAR STARTS HERE – Keine Kriegs-Konferenz in Kiel!


Demonstration / Dienstag, 23. Juni 2015
Auftaktkundgebung: 15 Uhr Universität (Westring/Olshausenstr.) / Demostart: 16 Uhr


Die Kieler Woche wird immer mehr zur Kriegs-Show. Die größten NATO-Manöver in der  Ostsee seit Ende des Kalten Krieges finden statt. Auf der Kieler Woche sind 30 Kriegsschiffe und 3000 Soldat*innen der NATO-Staaten präsent. Am 23. Juni findet in diesem Rahmen erstmals die „Kiel Conference“ statt. Sie wird ausgerichtet vom „Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel“ (ISPK) und einem Exzellenzzentrum der NATO. In geschlossener Runde diskutieren Menschen aus Militär, Industrie, Wissenschaft und Politik bspw. darüber, wie im Ostseeraum Krieg mit Minen geführt werden kann. Die Kiel Conference ist eine Kriegs-Konferenz.

 

Sie ist krasser Ausdruck der zunehmenden Zusammenarbeit von Militär, Rüstungsindustrie und Wissenschaft. Wir fordern, dass sich Forschung und Lehre zivilen Zwecken verpflichten (Zivilklausel).

 

Kiel ist Rüstungsstandort, der Krieg beginnt hier. Hier werden Waffen für die Konflikte der Welt produziert. Wir wollen, dass Kiel zu einer Stadt des Friedens wird, in der für zivile Zwecke produziert wird.

 

Die massive Präsenz der NATO, die Manöver in der Ostsee und die Ausladung Russlands positionieren die Kieler Woche einseitig in den gegenwärtigen Konflikten. Statt auf Ausgleich wird auf weitere Zuspitzung und Konfrontation gesetzt. Dabei spielt Deutschland eine treibende Rolle bei der Erschließung neuer Absatzmärkte im Osten.

 

Wir wollen, dass die Kieler Woche nicht dem Krieg dient, sondern sich an dem orientiert, was der Kieler Oberbürgermeister Andreas Gayk 1948 so formulierte: „Über alle Grenzen der Nationen und Parteien hinweg soll die ‚Kieler Woche’ uns ein Gemeinsames geben: Das Bekenntnis zur Humanität, das Bekenntnis zur Menschlichkeit und das Bekenntnis zum Frieden.“

 

Deshalb laden wir dazu ein, mit uns gemeinsam am 23. Juni auf die Straße zu gehen, laut und deutlich zu sagen: Wir wollen diese Kriegs-Konferenz nicht!


Liste der Aufrufer*innen (Stand: 8.6.2015):

antira initiative kiel / AStA CAU / Attac Kiel / Bündnis gegen Rechts Neumünster / Campus Grüne CAU Kiel / DFG-VK Hamburg/Schleswig-Holstein / DFG-VK Mittleres Mecklenburg / DGB Jugend Schleswig-Holstein / DGB KERN / DGB Stadtverband Neumünster / DIE LINKE. Schleswig-Holstein / DIE LINKE. Kiel / DKP Kiel / Friede Freiheit Brot / Grüne Jugend Schleswig-Holstein / Interventionistische Linke Kiel (Avanti) / IPPNW Kiel / Kieler Friedensforum / LA HIGUERA / linksjugend [‘solid] Schleswig-Holstein / maskenfall.de / nara [ki] – netzwerk antirassistische aktion kiel / Neumünster will Frieden / Offene Linke Hochschulgruppe Kiel / Rostocker Friedensbündnis / Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel / SDAJ Kiel / Subvertere Kiel / VVN-BdA Kiel / Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung Schleswig-Holstein.

 

http://warstartsherekiel.noblöogs.org