Rechtsradikaler Anschlag auf "Balthasar" in Bamberg

Anschlag in Bamberg
Erstveröffentlicht: 
08.11.2014

Sachschaden in Höhe von etwa 2000 Euro haben in der Nacht zum Freitag bislang Unbekannte an einem Anwesen im Berggebiet verursacht. Ziel war ein Mehrzweckraum, der von der AStA Bamberg unterhalten wird.

 

Wie die Polizei mitteilt, schlugen Unbekannte vermutlich zwischen 2 und 5 Uhr morgens die Glaseingangstür zum Anwesen im Balthasargässchen in Bamberg ein. Zudem sprühten sie an die Hausfassade unter anderem ein Hakenkreuz und eine schwarz-weiß-rote Flagge mit Hakenkreuz.

Wie die AStA Bamberg e.V. in einer Pressemitteilung erklärt, wurde am Ort des Anschlags auch ein Drohbrief hinterlassen, dessen Inhalt jedoch nicht bekannt ist. Auf Nachfrage erklärte ein Vorstandsmitgliddes AStA, die Kriminalpolizei erteile keine Auskunft zum Inhalt des Drohbriefs. Das Schreiben befinde sich laut Kriminalpolizei bei der Spurensicherung, weitere Angaben mache die Polizei nicht.

Laut Pressemitteilung der AStA zeige das Ereignis deutlich, dass die rechtsradikale Szene auch in Bamberg aktiv sei und vor Gewalt gegen Personen und Einrichtungen nicht zurückschrecke. Der Angriff richte sich "gegen uns alle", heißt es weiter in der Erklärung. Wie ein Mitglied des AStA-Vorstands erklärte, habe es in den vergangenen Wochen - vor allem im Nachgang der Demonstration gegen Asylmissbrauch - immer wieder Drohungen von Rechts gegeben. Auch seien verdächtige Personen immer wieder im Umfeld des "Balthasar" gesichtet worden.

 


Man wolle sich aber nicht vertreiben lassen, lautet die selbstbewusste Ansage, der "Balthasar" sei auch weiterhin ein Treffpunkt fürdie verschiedensten Gruppen.

Der Mehrzweckraum im Balthasargässchen, "Balthasar" genannt, wird von der AStA Bamberg e.V. getragen und von verschiedenen Hochschulgruppen, politischen Organisationen und der Studierendenvetretung genutzt.

Eventuelle Zeugen des Anschlags werden von der BambergerKriminalpolizei gebet en, sich unter der Nummer 0951/9129-491 zu melden.