9 Monate Streik bei Neupack

Veranstaltung mit dem Neupacksolikreis zu 9 Monaten Streik bei Neupack. Diese Veranstaltung stellt den Auftakt unserer neuen Veranstaltungsreihe zu aktuellen Klassenkämpfen dar,

 

„9 Monate Streik bei Neupack“

Ein Unterstützerkreis konnte einen der längsten Arbeitskämpfe der letzten Jahrzehnte in Deutschland von der Vorbereitung bis zum Abschluss begleiten.
Ein immer größer werdender Niedriglohnsektor mit prekären Arbeitsverhältnissen verändert die Kräfteverhältnisse in Betrieben. Zudem gibt es eine zunehmende Anzahl von Betrieben, die kein Interesse einer sozialpartnerschaftlichen Kooperation mit den großen Gewerkschaften haben und diese massiv bekämpfen, zumindest dann, wenn sie wirkliche Verbesserungen für die Belegschaften anstreben. Davon, wie „Arbeitgeber“ das praktizieren und dabei auch erfolgreich sein können, erzählt dieser Streik bei Neupack. Er zeigt aber auch, dass dies nicht so sein muss.
Der Streik bei Neupack sowie die Arbeit des Solikreises soll in dem Vortrag vorgestellt und analysiert werden.

 

27.10.14., 19:30 Uhr Café KoZ, Frankfurt/Main

 

Hier die Ankündigung der „Weil du auch eine Arbeiterin bist,.. – unregelmäßige Reihe zu aktuellen Klassenkämpfen“:

Seit einige Jahrzehnten herrscht in Teilen der Linken die Auffassung vor, der praktische Bezug auf Klassenkämpfe habe sich erledigt, da die lohnabhängige Klasse spätestens seit Faschismus und Fordismus vollkommen ins bestehende Gesellschaftsgefüge integriert sei. Auseinandersetzungen zwischen Lohnabhängigen und Kapital fänden – wenn überhaupt – nur noch in sozialpartnerschaftlichen Formen unter der befriedenden Regie der DGB-Gewerkschaften statt. Doch auch wenn an dieser Perspektive etwas dran ist, ergibt sich aus ihr ein grundlegendes Dilemma: Mit der Absage ans Proletariat und an Klassenkämpfe geht der Kontakt zu grundlegenden Widersprüchen kapitalistischer Vergesellschaftung verloren, durch die hindurch sich die Verhältnisse reproduzieren. Verkennt man, dass diese Widersprüche aber potentiell zugleich Ansatzpunkte für einen Bruch mit ihnen darstellen können, bleibt nur der Rückzug auf die kritische Kritik oder die Organisation von gesellschaftlich irrelevanten „Events“.

Der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit lässt sich jedoch höchstens temporär befrieden, er ist vielmehr eine Grundkonstante dieser Gesellschaftsordnung. Wer den Blick etwas über den eigenen Tellerrand hinaus richtet, wird unschwer erkennen, dass der Klassenkampf auf einer globaler Ebene in der härtesten Formen ausgefochten wird. Auch in den kapitalistischen Zentren lassen sich spätestens seit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise offenere Auseinandersetzungen zwischen den Klassen beobachten. Die Klasse der Lohnabhängigen bewegt sich dabei keineswegs immer in sozialpartnerschaftlichen Verkehrsformen, sondern setzt auch auf Selbstorganisierung. Daher soll in dieser Veranstaltungsreihe ein Blick auf diese Auseinandersetzungen geworfen und analysiert werden, welche Bedeutung diese für die eigene sozialrevolutionäre Praxis einnehmen können. Wir wollen in dieser Veranstaltungsreihe in unregelmäßigen Abständen über aktuelle Klassenkämpfe berichten und Akteur*innen vorstellen, die diese unterstützen. Dabei soll es nicht nur um klassische Kämpfe in der Industrie, sondern auch um die Kämpfe all jener, die sich in Lohnabhängigkeit befinden gehen.

weitere Infos: akkffm.blogsport.de

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01.11.2014 DGB Haus Hamburg 17:00 " Das ist unser Streik!" Filmpremiere in Zusammenarbeit mit dem MPZ (Medienpädagogischen Zentrums):

 

Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=t3RKrHdtHko