Seniorengemeinschaft appelliert an Berliner Senate wegen skrupellosem Investor

Sehr geehrter Herr Senator MÜLLER,
Sehr geehrter Herr Parteivorsitzender STÖß,
Sehr geehrter Herr Fraktionsvorsitzender SALEH,


wir SeniorInnen vom Hansa-Ufer 5 wenden uns an Sie, weil wir die Unterstützung der Politik benötigen! Aus Positionen heraus, in denen Sie bereits viel Verantwortung tragen, haben Sie sich für das bedeutungsvollste Amt unserer Stadt beworben. Darum richten wir unsere Petition an Sie!

Von 1975 bis 2007 war unser Haus am Hansa-Ufer 5 ein Seniorenwohnhaus. Schutz im Alter und nicht dem Wohnungsmarkt preisgegeben sein - das war der Grund für uns, hier einzuziehen. „Hier können Sie in Ruhe alt werden!" lautete das Versprechen des Bezirksamtes.

Dieses Versprechen wurde 2007 gebrochen: als einziger Berliner Bezirk hat Mitte alle kommunalen Seniorenwohnhäuser der Region Moabit / Tiergarten an private Inverstoren verkauft. Alleine durch den Verkauf des Hauses am Hansa-Ufer 5 wurden 66 Seniorenwohnungen in Moabit aufgegeben - ohne Schutzklauseln für uns Alte. In diesem Jahr hat der jetzige Eigentümer des Hauses, das Immobilienunternehmen Akelius, nun umfangreiche Bauarbeiten angekündigt.

Das bedeutet für uns: Zwei Jahre Baulärm, Dreck und ein Baugerüst mit Plane vor unseren Fenstern. Uns bleibt die Wahl, ins Altenheim zu flüchten oder die Belastungen zu ertragen. Beides ist in unserem Alter unzumutbar!

Bisher konnten wir uns gegenseitig unterstützen. Wir haben eine funktionierende Gemeinschaft: keiner von uns ist alleine oder isoliert, wir achten aufeinander und verbringen viel Zeit miteinander: Wir singen gemeinsam im Chor  und sind sogar schon aufgetreten, wir feiern unsere Geburtstage und treffen uns für Gesellschaftsspiele – wir pflegen unser soziales Miteinander! Das steht jetzt auf dem Spiel!

Die Bauankündigung von Akelius hat uns zutiefst schockiert und verunsichert. Wir hatten große Befürchtungen und suchten das Gespräch mit den Verantwortlichen, doch wir wurden vom Investor ignoriert und haben uns dann an die Öffentlichkeit gewendet.

Mithilfe einer ersten Petition auf Change.org haben wir unsere Geschichte erzählt. Mehr als 63.000 Unterschriften konnten wir sammeln. Das hat große öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt und dazu geführt, dass die Vertreter von Akelius sich gezwungen sahen, sich doch noch mit uns SeniorInnen und unseren Befürchtungen zu beschäftigen. Zunächst sah es auch so aus, als ob der Inverstor tatsächlich bereit sei, einzulenken. Doch vor ein paar Tagen wurde durch ein Schreiben des Investors klar: Akelius rückt nicht von den geplanten Bauarbeiten ab.

Nachdem wir so lange und so intensiv für unser soziales Miteinander gekämpft haben, stellen wir fest, dass der Investor an seinen Plänen festhält! Wir haben kein Vertrauen mehr in das, was Akelius sagt. Nun ist die Politik gefordert!

Deshalb appellieren wir an Sie, Herr Stöß, Herr Saleh und Herr Müller: Setzen Sie sich dafür sein, dass das Haus am Hansa-Ufer 5 zurück gekauft und seiner ursprünglichen Bestimmung als Seniorenwohnhaus wieder zugeführt wird!


Unterschreiben Sie für die Senioren vom Hansa-Ufer

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auch in Neukölln ist Akelius dick im Geschäft. 13, 7 € wollen sie für den Quadratmeter haben.. http://nk44.blogsport.de/2014/06/15/akelius-wieder-spitze/

 

kommt zur Lärmdemo am Samstag um 14 Uhr zum Herrfurthplatz: ZU VIEL ÄRGER, ZU WENIG WUT