GefechtsÜbungsZentrum scheppern lassen !

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WAR STARTS HERE AKTIONSTAG 23. August 2014 | Warum wir das GÜZ Scheiße finden und gegen JEDEN Krieg sind Das Gefechtsübungszentrum (GüZ) in der Altmark ist ein Ort, der so eine bedeutende und zentrale Rolle in der direkten Kriegsvorbereitung für Bundeswehr und NATO spielt, dass – mal andersrum ausgedrückt – es uns mehr als fragwürdig vorkommen würde, wenn wir diesen Ort nicht als Ziel unseres politischen Handelns wählen würden. Diesen Ort, an dem 30.000 Soldat_innen jedes Jahr mit modernster Technik in einem der Übungsdörfer den letzten Schliff direkt vor ihrem Kriegseinsatz verpasst bekommen, werden wir stören. Neben vielen anderen Orten der Kriegsvorbereitung in der BRD ist gerade das GÜZ einer, an dem verschiedene Facetten von Militarisierung zusammenwirken.

 

Da gibt es den Private Public Partnerhip (PPP) mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall Defence (Betreiber des GÜZ). Dann noch die Militärstrateg_innen, die gerade in dieser Region bewusst mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Propaganda das Militärische in allen Lebensbereichen und in den Herzen und Köpfen der Menschen verankern und normalisieren wollen. Oder die Verfilzungen von Bundeswehr, Politik und Wirtschaft in der Region. Und nicht zuletzt wäre da Schnöggersburg. Eine gigantische Übungsstadt, die hier momentan aus dem Boden gestampft wird. Und das nur um das militärische Konzept zur Krisenbewältigung der Zukunft zu erproben: Zwischen Hochhäusern, Autobahn, einem künstlichen Fluss, Regierungsviertel, „Elendsgebieten“ und etlicher weiterer städtischer Infrastruktur soll auf 9km² die Aufstandsbekämpfung perfektioniert werden. Denn laut Nato wird sich neben „klassischen“ neokolonialistischen Interventionskriegen Krieg zunehmend in die Städte verlagern. Ein sozialer Krieg zwischen den wenigen, die alles für sich beanspruchen und denen, die „ganz unten stehen“. Eine „mächtige Elite“ gegen die „bottom billion“.

In den wachsenden Ballungszentren und Megacities kommt es weltweit vermehrt zu Aufständen und Revolten, befürchten die Militärstrateg_innen. Aufstandsbekämpfung reloaded soll das Wunderrezept sein, mit dem sich eben diese Bewegung der Masse an Ausgebeuteten kontrollieren, manipulieren, auschliessen und zur Not niederschlagen lassen soll.

Die gesamtgesellschaftliche Militarisierung, die alle gesellschaftlichen Bereiche und Institutionen umfasst, hebt die Unterscheidung von Krieg und Frieden, von Innen und Aussen auf. Während im globalen Süden neokoloniale Systeme errichtet werden, wird der “Frieden” im globalen Norden durch Herrschaftsstrategien, geprägt von neuen Sicherheitsgesetze, einer dauerhaften ideologischen Kriegsführung und nationalistisch-rassistischer Mobilisierung, gesichert.

In Anbetracht der ganzen Scheiße, die auf dieser Welt passiert, beschert uns diese Tatsache eine Menge Wut im Bauch! Wir werden das mörderische Treiben auf diesem Truppenübungsplatz stören und sabotieren. 

 

 

auf dem GÜZ und überall,

„wo Krieg beginnt“

 

Erneut widmen wir dem GÜZ und der Baustelle Schnöggersburg unser besonderes Augenmerk am Aktionstag WÄHREND DES WAR STARTS HERE CAMPS 2014! So wie die War-Starts-Here-Kampagne es vorschlägt, wollen wir “die kriegerische Normalität und die zahllosen zivilmilitärischen Verflechtungen” genau hier angreifen. Neben der Baustelle Schnöggersburg und dem Normalbetrieb auf dem GÜZ, gibt es eine Vielzahl an Infrastruktur und Profiteur_innen, die angreifbar sind – auf dem Truppenübungsplatz, drumherum und in euren Städten.

Es geht um mehr als „nur“ um Orte der Kriegsvorbereitung, an denen Krieg konkret geübt wird, sondern vielmehr um eine Kriegsvorbereitung, die in der Gesellschaft eine Bereitschaft und Akzeptanz für Krieg als Mittel der Politik und für Wirtschaftsinteressen schafft. Krieg beginnt auch dort, wo für den Krieg geforscht wird und wo Kriegsgerät produziert und exportiert wird. Vielfältigste Aktionen hat es in den letzten Jahren gegeben, die sich ebenso in den Kontext dieser Kampagne gestellt haben: von Anti-Kriegs-Kundgebungen bis hin zu direkter Abrüstung durch Sabotage. Krieg beginnt auch auf dem GÜZ – und am Aktionstag werden wir genau hier zur Tat schreiten. Krieg beginnt auch an vielen anderen Orten – und kann auch dort aufgehalten werden.

Deshalb geht’s weiter….kontinuierlich und über das ganze Jahr verteilt mit einem breiten und unberechenbaren Widerstand. Um direkt die Verkettungen von Krieg, Wohlstand, Macht und Normalität auseinanderzureißen.

 

 

Aktionstag am 23. August 2014

… es auf dem GÜZ scheppern lassen!

 

Am Aktionstag wollen wir mit möglichst vielen Menschen zusammenkommen, Chaos stiften, den Normalbetrieb stören und angreifen, und auf vielfältige Weise militanten Widerstand leisten. Warum finden wir es wichtig zu einem Aktionstag aufzurufen, wo doch davon auszugehen ist, dass gerade während des Camps und vor allem am Aktionstag Bullen und Militärs ihre Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen verstärkt auffahren werden? Insbesondere sensible Punkt der Infrastruktur auf dem GÜZ werden überwacht sein.

Es geht uns darum, genau dieser Überwachung und Kontrolle und dem Gefühl dieser ausgeliefert zu sein, gemeinsam etwas entgegenzusetzen und uns einen Handlungsspielraum zu öffnen. Nicht nur an den Aktionstagen gegen das GÜZ in den letzten zwei Jahren, sondern an zahlreichen Bespielen weltweit sehen wir, dass mehr möglich ist, als es angesichts der starken Repression manchmal erscheint. Die Erfahrung zeigt, dass sie nicht alles können, wir aber manchmal mehr als gedacht. Unsere Erfahrung hat uns auch gezeigt, dass wir aus dem Gefühl, gemeinsam was erreichen zu können, eine große Stärke gezogen haben. Uns freut die Vielzahl an militanten Aktionen – keine Frage –, doch geht es auch um dieses Gefühl des kollektiven und selbstbestimmten Widerstands. Für uns bedeutet dies einen Prozess, der losgeht, und in dem wir gemeinsam Ideen entwickeln, los ziehen und mit Leuten Erfahrungen machen.

Militante Politik heißt für uns, selbstbestimmt und offensiv zu entschieden, wann und wo wir eine politische Auseinandersetzung mit direkten Aktionen führen wollen. Wir haben uns dafür den kommenden Aktionstag ausgesucht. Wir wählen und erzeugen die Konfrontation selbst und bewusst und wissen sowohl, dass sie natürlich wieder versuchen werden, uns davon abzuhalten – als auch, dass wir uns nicht abhalten lassen.

In den letzten Jahren gab es eine Menge erfolgreicher Aktionen auf dem GÜZ, deren Ziel die Übungsdörfer, die Zufahrtswege und Straßen, Denkmäler, die Bahnschiene, Militärzüge, Panzer, das Militär und die Bullen, Profiteur_innen und Verantwortliche, und einiges mehr an militärischer Infrastruktur gewesen sind. Dass es eine breite Auswahl an Werkzeugen und Hilfsmitteln für eure Aktionen wie Farbe, Steine, Feuer, Wasser, Spaten, Zangen oder Baumstämme gibt, müssen wir euch eigentlich nicht extra sagen (Kompass und Fernglas nicht vergessen!). Markieren, Blockieren und Sabotieren kennt viele Möglichkeiten. Dass ihr auf euch aufpassen und euch schützen müsst, wisst ihr auch selbst. Es gab und gibt zahlreiche Möglichkeiten auf dem GÜZ aktiv zu werden. Dass es viele Wege und Orte gibt, die wir ansteuern können, dass wir uns gegebenenfalls an den Kontrollstellen und Militärs vorbei schlängeln und das GÜZ entern können, haben wir in den letzten Jahre gezeigt. Und wir werden es wieder tun.

Der Aktionstag soll erneut verschiedene Widerstandsformen nebeneinander und miteinander ermöglichen. Sowohl in den Diskussionen auf dem Camp als auch in der Praxis wollen wir mit unserer konsequenten Haltung solidarisch Bezug aufeinander nehmen und unsere Position offensiv und selbstbewusst vertreten.

 

 

Das Konzept.

(weil ganz ohne is ja auch blöd)

 

Wir wollen den Aktionstag in den Rahmen des War Starts Here Camps und die dort stattfindenden Diskussionen und Workshops stellen. Wir wollen die Auseinandersetzung um Militarisierung und Krieg zuspitzen und weiter in die Öffentlichkeit bringen. Wir wollen, die Analysen vertiefen und uns über Möglichkeiten des Widerstands austauschen, Pläne schmieden, uns besser kennen lernen und das Camp mit Spass und Leidenschaft als unseren eigenen, herrschaftsfreien Raum selbst gestalten. Das Camp kann gleichzeitig Ort der Vorbereitung oder Ausgangspunkt für den Aktionstag sein. Gruppenfindungsprozesse oder womöglich das Organisieren von anschlussfähigen Gruppen für den Aktionstag sind hier möglich. Der Aktionstag soll dezentral und selbstorganisiert stattfinden. Es gibt jedoch eine Infrastruktur an diesem Tag, die uns hilfreich sein kann. Mehrere Kundgebungen rund ums GÜZ können für uns Anlaufpunkte sein. Eine detaillierte Aktionskarte des GÜZ und der Umgebung, Informationen über das Gelände, dessen Größe und Vegetation und andere wichtige Infos wird es erneut geben.

Für alle Menschen ohne Fahrrad oder Auto wird ein Shuttle Service organisiert. Aber ganz wichtig ist: Action-Bikes selber basteln und damit fix mobil sein und auf Straßenkontrollen scheißen! Falls es uns dann doch mal blöd erwischt, werden EA, Out of Action, Sanis und ein Prisoners Support am Start sein.

 

 

Ey, warum eigentlich Militanter Widerstand ?

Wir wollen nochmal den Bogen zurück schlagen.

 

Okay, also mit technischen Details aufzuhören ist langweilig, darum nochmal: Krieg ist das brutalste Mittel staatlicher Gewalt, der wir unversöhnlich und entschlossen entgegentreten wollen. Wir finden es wichtig und notwendig militante Aktionen als eine Form von Widerstand zu nutzen. Wir wollen nicht der Ohnmacht gegenüber der staatlichen, militärischen und wirtschaftlichen Macht unterliegen, sondern diese überwinden, indem wir die Macht- und Herrschaftsstrukturen direkt angreifen. Der “Rahmen der Legalität” ist für uns kein Orientierungspunkt für politisches Handeln. Wir schlagen da zu, wo es uns am sinnvollsten erscheint, wo wir beispielsweise zur “direkten Abrüstung” beitragen können und wo wir das System sabotieren können, ihm Sand ins Getriebe schütten können, um es lahm zu legen, um es perspektivisch zu zerstören und überwinden zu können. Das ist unser Weg zur Veränderung. Diesen wollen wir in einem widerständigen Alltag beschreiten, denn die herrschenden Verhältnisse finden sich darin wieder und sind in der Gesellschaft, von der wir unweigerlich ein Teil sind, fest verankert.

Was unser Alltag mit Aufstandsbekämpfung zu tun hat? Die gewaltsame Niederschlagung von Aufständen durch Militär und paramilitärische Polizei, wie sie in Schnöggersburg geübt werden soll, ist erst eine der letzten Maßnahme von Aufstandsbekämpfung. Damit es nicht erst soweit kommt, und damit die Herrschenden und Reichen die Macht behalten, kommt ein großes Repertoire an Bevölkerungskontrolle zum Einsatz. Mit Sozialisierung, Werbung, Medienkontrolle, Propaganda und dem Schaffen von gesellschaftlichen nationalen Konstrukten (und dadurch auch Feindbildern) agiert sie bereits in die Köpfe und Herzen der Menschen hinein und manipuliert sie so, dass der Gedanke an ein anders Leben, geschweige denn an Aufstand überhaupt nicht erst aufkeimt. Sollte mensch doch einmal so dreist sein und sich der gesellschaftlichen und individuellen Selbstkontrolle entziehen und von der Norm abweichen, fällt dies schnell auf. Im Raster der Massenüberwachung, die wir „freiwillig“ durch I-Phones, Handys, Google und unseren digitalen Lebensstil mit Daten füttern, bleiben schnell diejenigen hängen, die „sich auffällig verhalten“. Hinzu kommen immer modernere Technologien von Überwachung und Kontrolle im Sinne von Kameras mit automatischer Gesichtserkennung, Drohnen jeglicher Art oder elektronischen Gesundheitskarten. Zu guter Letzt bleibt da noch die direkte Gewalt(-androhung) durch Behörden, Bullen und am Ende der Knast oder Mord. Entstehen Widerstandsbewegungen, wird der Staat alles daran setzen, diese zu unterwandern, zu spalten und durch das Eingehen auf „legitime Protestformen“ oder Organisationen zu kontrollieren. Diese Techniken (militärischen Ursprungs und Charakters) sind komplex und betreffen natürlich auch uns. Sie bilden die Grundlage der Herrschaftssicherung.

Wir freuen uns am Aktionstag erneut mit Leidenschaft loszuziehen. Es bereitet uns ziemlich viel Spass und wir finden einen solchen Tag wichtig, da er sich konkret und praktisch gegen diesen zentralen Ort der Kriegsvorbereitung, dessen Profiteur_innen und gegen Aufstandsbekämpfung richtet. Nicht zuletzt wichtig für unsere eigenen Widerstandserfahrungen.

Doch darüber hinaus müssen wir inhaltlich und praktisch Konsequenzen ziehen und uns mit den Aspekten von Kontrolle, Manipulation und Krieg auseinandersetzen und unseren Widerstand aufständig in den Alltag tragen. An allen Orten, an allen Tagen, in allen Nächten – gemeinsam mit unseren jetzigen und künftigen Companeras und Compagneros.  

 

Widerstand im hier und jetzt !

Kommt zum Aktionstag gegen das GÜZ !

Let’s rock them hard !

 

infos: dayofaction.blogsport.de

 

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Den Aufruf als PDF:   https://linksunten.indymedia.org/en/node/118250

 

ein Plakat als PDF:     https://linksunten.indymedia.org/de/node/118624

 

Webseite des Camps: https://warstartsherecamp.org

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Auch die Papp-Autonomen rufen zu Aktionen auf:
http://vimeo.com/98623277

Es gibt diverse Informationen zum Sicherheitsdienstleister, der dafür extra aus Berlin geholt wird.

Bei Interesse werden diese gerne geteilt...

dann teilt doch mal! es gibt interesse