Bochum: Fassade des Jobcenters massiv beschädigt

Erstveröffentlicht: 
26.05.2014

BOCHUM Die Fassade des Bochumer Jobcenters wurde in der Nacht auf Montag massiv beschädigt - der Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen im fünfstelligen Bereich. Die Täter haben ein anonymes Bekennerschreiben verschickt, sie sprechen darin von "Zwang und Strafen" durch Hartz IV.

 

Gegen 3.05 Uhr wurde die Polizei am Montag (26. Mai) zum Jobcenter an der Universitätsstraße 74 gerufen. Dort hatte eine Zeugin erhebliche Sachbeschädigungen im Eingangsbereich festgestellt. Die Beamten entdeckten diverse Steine sowie zu Bruch gegangene Glasbehälter, die zuvor mit blauer Lackfarbe gefüllt waren.

Die Täter hatten diese Gegenstände gegen die Fassade des Gebäudes geschmissen. Diese besteht aus großen Glaselementen sowie aus hochwertigen Steinplatten. Auf einer Fläche von acht mal zehn Metern war die Außenwand mit Farbe beschmiert, die beim Eintreffen der Polizei noch auf den Boden tropfte. Darüber hinaus stellten die Polizisten mehrere Löcher und Risse in den Glasplatten fest.

Langes Bekennerschreiben

In einem Bekennerschreiben, das die Täter direkt nach ihrer Tat per E-Mail auch an die Bochumer RN-Redaktion geschickt haben, heißt es: "Die Aktion hätte jederzeit stattfinden können, denn dieses Gebäude steht für alltägliche Disziplinierung, Zwang zur Arbeit, erniedrigende Behandlung und hat unsere Wut verdient. Sie hat aber genau jetzt stattgefunden, im Rahmen der europaweiten Aktionstage der Blockupy-Kampagne für ein anderes Europa und im Sinne des Aufrufs der Destroika."