Lieber raus auf die Straße als rein in den Krieg !!! (Kdg. Finsterwalde)

Kriegsgerät versenken!

Unter diesem Motto fanden sich ca. 40 Menschen bei einer spontanen Kundgebung in Finsterwalde im Vorfeld der Europa und Kreistageswahl zusammen. Beginnend mit den Worten „Wir sind wütend, voller Trauer und Zorn“ wurde innerhalb einer Stunde auf den ersten offen faschistischen Putsch im Europa der Neuzeit, der Ukraine und unserer Rolle als AntfaschistInnen hier hingewiesen. Es gab verschiedene Redebeiträge in Bezug auf den Rechten Terror in der Ukraine, den Aufbau von Antifaschistischen Selbstschutzstrukturen, der Wahl und dem erst Gestern beendeten NATO – Großmanöver JAWTEX. Untermalt wurden diese mit inhaltlich passenden Musikbeiträgen. Zu zwischen fällen kam es nicht. Die Polizei hielt sich dezent im Hintergrund.

 

Auszüge aus der ersten Rede:

 

Inzwischen sind einige Jahre ins Land gezogen seit die deutschen Faschisten besiegt und die Konzentrationslager befreit wurden. Nur noch wenige vereinzelte Überlebende von Krieg und Mordindustrie der Nazis lassen sich noch befragen. Auch gibt es kaum noch lebende Täter aus der Zeit des deutschen Faschismus. Die kommenden Generationen wird die Tradition zum Gedenken an die unzähligen Opfer der Nazibarbarei und der überwältigende Schrecken von Krieg, Mord und Knechtung in Deutschland zunehmend wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert erscheinen; Wie eine Gruselgeschichte vielleicht, die aber mehr Stoff für Filme und Bücher hat, als für eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben.

 

Hitler spukt durch die Fernsehprogramme wie der moderne Dracula und kann so gerade einmal erschrecken, trägt aber kaum etwas zu einer ernsthaften Mahnung bei. Und bleibt auch für uns nur die Erinnerung? Erinnern wir nur an den Holocaust, weil wir seine unzähligen Opfer betrauern? Muss unsere Auseinandersetzung mit den alten und neuen Faschisten nicht ein Ziel für die Zukunft haben? Wir betonen doch nicht grundlos immer wieder aus voller Überzeugung:

 

Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus!

 

Wenn diese Forderung aber nicht nur eine Phrase werden soll, reicht die Erinnerung an die Opfer nicht aus. Wer wünscht, es soll nie mehr faschistische Zustände in und außerhalb Deutschlands geben, der muss ihre Ursachen erklären und konsequent gegen sie vorgehen.

 

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Jeder, der in den letzten Monaten nicht von allen Nachrichten abgeschnitten war, dürfte inzwischen zumindest das Gefühl haben, dass irgendetwas nicht stimmt in Europa. Und das Nachdenken darüber, wie die Welt im zweiten Weltkrieg in Brand geraten ist, wird wichtiger denn je.

 

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Doch wir brauchen das Schreckensszenario gar nicht zu beschwören. Was bereits geschehen ist, reicht schon aus, um die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine für kommende Geschichtsbücher spannend zu machen. Ein im wagen Bündnis von teilen der Ukrainischen Kapitalisten, Kleinbürger und Faschisten geführter Putsch stürzte Teile der Ukraine ins blutige Chaos und kurz darauf auch die amtierende Regierung.

 

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Heute werden die Fragen quälend: Was sollen wir tun? Wie verhindern wir Krieg. Auf welcher Seite soll man stehen? Was heißt es jetzt aus der Vergangenheit zu lernen?

 

Wir befinden uns anscheinend in einer Phase der Verwirrung und der Zerfahrenheit. Gerade werden stimmen laut, die einfache Antworten verkaufen. Eine große Verschwörung von Medien, EU, BRD, USA und ihren Banken ist der ideologische Kit, der eine neue Friedensbewegung verkleben soll, bei der man nicht mehr so genau hinsieht, was die einzelnen Positionen sind oder was sie bedeuten. Überhaupt scheint die Fähigkeit Kritik zu verarbeiten und komplexe Probleme zu erklären und Informationen richtig zu bewerten, ein seltenes gut geworden zu sein. So konnte es den Querfrontstrategen gelingen, den Neonazis zeitweise in Berlin und Magdeburg einen Platz bei Friedensprotesten zu verschaffen. Solche Friedensdemos bieten keine Alternative.

 

Unser Beitrag zum Frieden kann nur der Widerstand gegen die Aggressionen der herrschenden in diesem Land sein.

 

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Unsere Waffe gegen Krieg, Imperialismus und Faschismus heißt deshalb Klarheit! Wir sagen weiterhin Nein zu deutschen Militäreinsätzen. Das humanitäre Ziel der Menschheit ist die freie solidarische Gesellschaft und nicht Interventionskriege für Menschenrechte!

 

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Im Konflikt der imperialistischen Großmächte machen wir uns nicht zum Steigbügelhalter der deutschen Bourgeoisie. Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

 

Kriegsgefahr, Armut und Ausbeutung verschwinden nicht mit einzelnen Finanzinstituten. Die Theorie vom raffenden Kapital, ohne welches der Kapitalismus menschenfreundlich wird, ist Nazipropganda! Der Kapitalismus funktioniert von Grund auf nicht zum Wohle aller. Nicht als Volksgemeinschaft und auch nicht ohne Zinsen. Eine ernsthafte Friedensbewegung wird dann stark, wenn sie nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Zuständen in diesem Land bleibt. Sozialer und Friedensprotest gehören zusammen!

 

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Dank an die Unterstützung der Cottbuser GenossInnen mit diesem Redebeitrag, der am 8. Mai schon beim Gedenken an die Befreiung in Cottbus verlesen wurde.

 


 

2. Rede :

 

Holzdorf mehr als nur ein Standort von vielen!

 

Einer besonderen Bedeutung kommt dem erst gestern zu ende gegangenen Großmanöver der NATO im norddeutschen Raum zu. Unter der Beteiligung der Bundes Republik Deutschland, 9 weiterer NATO Staaten, sowie der angeblich neutralen Schweiz und Finnland, probten 4500 Soldaten unter Beteiligung von Boden, Luft und Seestreitkräften knapp 2 Wochen lang, bei der größten Kriegsübung der letzten 30 Jahre den Ernstfall.

 

Nicht unter Ausschluss, aber weitgehend ohne Notiz der Öffentlichkeit in Brandenburg, Sachsen - Anhalt und Mecklemburg - Vorpommern.

 

Laut Franfurter Allgemeine äußerte sich ein Bundeswehrsprecher das dieses Manöver an der derzeitigen Situation in der Ukraine orientiert sei. Dieses Sorgte natürlich für große Unruhe , und Nachfragen. Wird hier etwa ein neuer Krieg vorbereitet? Nun wurde schnell dementiert. Nein dieses Manöver wäre schon lange Zeit geplant gewesen und hätte mit den aktuellen Ereignissen in Osteuropa nichts zu tun. Komisch das es im Vorfeld keinerlei Kommunikation selbst mit bürgerlichen Medien gab. Sollte es vermieden werden die Öffentlichkeit in Kenntnis zu setzen weil der Bürger vielleicht damit so nicht einverstanden wäre. Bedeutsam daran ist das die regionale Zeitung Lausitzer Rundschau erst 4 tage nach dem Beginn der militärischen Operationen einen kurzen Bericht veröffentlichte. Nur am Rande und fehlte doch eine der wichtigsten Informationen. Nämlich das die größte NATO Kriegsübung seit 30 Jahren vom Bundeswehrstandort Holzdorf bei Herzberg von circa 50 Generälen koordiniert und organisiert wurde. Auch sonst fand dieser Vorgang keinerlei platz in der regionalen presse.

 

Warum ? Von Bedeutungslosigkeit kann keine rede sein. Hatte man etwa Angst es könnte zu Zwischenfällen kommen, sollte der Bürger sich dagegen in Bewegung setzen? Oder einfach nur äußern? Vielleicht ist es aber genau das was die Herrschenden unter Demokratie verstehen. Mit dir, mit mir, mit uns als Bürger hat das wenig zu tun.

 

Wir wissen von der Bedeutung des Bundeswehrstandortes als wichtiger strategischer Punkt für Kampfeinsätze in Osteuropa oder auch Russland. Als Bürger dieser Stadt und Region empfinden wir diese Tatsache als Bedrohung und lassen uns das dagegen sein nicht verbieten.

 

Für uns gibt es keinen Platz für Kriegsvorbereitungen, ob nun hier oder anderswo ob nun auf Blick in den Osten oder sonst wo.

 


 

3. Rede: Gegen die Ignoranz gegenüber dem rechten Terror in der Ukraine! (Antiautoritäre Linke gegen Faschismus und Krieg)

 


 

4. Rede: Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!

 


 

5. Rede : Antiwahl

 



6. Rede: Aufruf gegen den Tag der Deutschen Zukunft in Dresden am 07.06.2014

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