(Wien) : Bericht zur Demo am Tag der (politschen) Gefangenen

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Am 18. März fand in Wien eine Demonstration gegen Repression im Allgemeinen und in Solidarität mit aktuellen Repressionsfällen im Speziellen statt. Mehr dazu weiter unten.

 

Bericht zur Demo (aus einer subjektiven Perspektive):

 

Ab 17 Uhr versammelten sich bereits mehrere hundert Menschen am Schottentor vor der Hauptuniversität mit Transparenten und Megafonen. Laut unterschiedlichen Einschätzungen waren ca. 250-300 Menschen bei der Demonstration.

Es wurden Flugblätter und Zeitschriften verteilt und ein Redebeitrag zur Geschichte des 18. März verlesen, in dem die Entwicklung dieses Tages von der Pariser Commune bis heute, und dessen (oft) zentrale Rolle für soziale Bewegungen thematisiert. Anschließend berichtete eine Person über die neuesten Entwicklungen im aktuell stattfindenden „Schlepperei“-Prozess in Wiener Neustadt (Infos dazu: http://solidarityagainstrepression.noblogs.org) .

Gegen 17:45 Uhr zogen die Demonstrant*innen dann los auf dem Ring in Richtung PAZ (Polizeianhaltezentrum) Rossauer Lände, vorbei am Landesamt für Verfassungsschutz.

Vor dem PAZ wurden mehrere Redebeiträge über Schubhaft, Abschiebung und Freedom-of-Movement-Bewegungen vorgetragen.

Anschließend zog die Demonstration die Berggasse hinauf und bog links ab auf die Türkenstraße, von wo es weiter ging in Richtung Landesgericht.

Auf der gesamten Route gab es immer wieder kleinere Knaller, sowie pyrotechnische Spezialeffekte zu hören und zu sehen, die Polizei war sehr zurückhaltend.

Lediglich der Versuch von einigen Demonstrant*innen, auf die 4-spurige Fahrbahn Rossauer Lände zu gelangen, wurde von den Bullen unterbunden. Allerdings wurden die Versuche auch mit relativ wenig Nachdruck durchgeführt.

Die Demo erreichte das Landesgericht und das Gefängnis Josefstadt und umrundete dieses.

Auf der anderen Seite in der Wickenburggasse wurde die Abschlusskundgebung abgehalten, mit Getrommel einer Samba-Gruppe, sowie Redebeiträgen zu akuten Repressionsfällen. Beispielsweise sitzt der Antifaschist Josef seit den Protesten gegen den „Akademikerball“ am 24.01. noch immer dort in Untersuchungshaft, eine weitere Person aus dem Umfeld der Rapid-Fans sitzt ebenfalls in U-Haft wegen dem Delikt des „Landfriedensbruchs“. Abschließend gab es noch einen Beitrag über politische Gefangene in der Türkei, bzw. über Yusuf und Özgur, die aktuell in Stammheim in Deutschland eingeknastet sind.

Die Versammlung wurde aufgelöst und die Menge zerstreute sich.

 

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Demonstration meistens sehr laut war, was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass bewusst auf einen Lautsprecherwagen verzichtet worden ist und sich die Leute deshalb selber mehr einbringen mussten, was auch teilweise sehr gut geklappt hat. Weniger erfreulich fand ich die Tatsache, dass etwa 50 Personen mit Fahrrädern und einige wenige auch mit Hunden an der Demo teilnahmen, was die mögliche Flexibilität einer Demo sehr einschränken kann. Vielleicht klappt das ja mal in Zukunft besser!

Auch wäre ein wesentlich stärkerer (bzw. besser organisierter) Block an der Spitze möglich gewesen, jegliche Organisations-Versuche seitens einiger Teilnehmer*innen verliefen aber aufgrund von Desinteresse im Sand.

 

Generell wäre sehr viel mehr möglich (und auch nötig) gewesen bei dieser Demonstration.

Repression geht uns alle etwas an, auch wenn wir nicht selber, also direkt davon betroffen sind. Vielleicht könnten sich kleinere Bezugsgruppen beim nächsten Mal schon im Vorfeld Sachen überlegen...

 

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Auch besteht durchaus die Möglichkeit, eigene Transparente zu erstellen und mitzubringen!

 

Eine kleine Auswahl an Parolen/Transparenten von der Demo:

Freiheit für alle Gefangenen!

Vordernberg – ins Gesicht! Schöne Knäste gibt es nicht!

Repression kennt keine Grenzen – Solidarität braucht keine! Grenzregime angreifen!

Vordernberg und Josefstadt, wir haben alle Knäste satt!

Weg mit den Abschiebetrakten, sprengt alle Knäste, vernichtet die Akten!

Smash § 114!

 

Kommentare sind ausdrücklich erwünscht, aber bitte nur wenn sie konstruktiv gemeint sind und nicht nur das übliche gegenseitige Gebashe reproduzieren!

 

Lasst uns kontinuierlich diskutieren und voneinander lernen, sodass wir gemeinsam zum Angriff gegen jegliche Autorität übergehen können!

 

Für eine starke subversive Bewegung!

Freiheit für Alle!

Let´s make a threat again!

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ich hab die demo nett gefunden, aber schade das sie so dominiert war von diesen antirassitischen leutn, und schade das nix grufen wordn is zu den graffiti-heads - und trotz allem - zu puber - die sitzn auch, is einfach so... wirkte bissi wie realitätsverweigerung - auch bei den rapid-ultras; das hätte sie sicher gefreut das da ein demo an sie denkt, aber da waren denk ich keine hundert ultras dabei was schade ist... aber vielleicht beim näxten mal

trozdem tolle demo, trozdem hättn wir a wo`s kaputt machn können - ghört si ja so mittlerweile so in wien hab i ghört ;-)

Am Anfang der Demo standen auch 2 Burschenschaftler breit grinsend am Rand der Menge (Ecke Uni - Ausgang Schottentor Station). Einer von denen hat zeitweise auch gefilmt. Die Beiden wurden dann von 2 Transpis umringt und ein wenig geärgert, bis sie dann abzogen.

 

Was wirklich sehr schade war: Der "Block" bestand bei weiten Teilen der Demo eigentlich nur aus den 5 Leuten, die die Transpis gehalten haben und in er Mitte eine Person mit Fahne. Ansonstens war da gähnende Leere...

 

Was mich überrascht hat, war das kleine Polizeiaufgebot diesmal. Meiner Einschätzung nach, waren das nur 20 Cops, die die Demo begleitet haben und dann immer mal wieder ein paar, die irgendwo entlang der Route aufgestellt waren. Wenn man das mal vergleicht mit der Anti-Knast Demo im Dez '13. Da gab es genauso viel Cops wie Demomenschen (bei ca 50 Teilnehmer_innen).

 

Fand die Demoroute nicht so sonderlich gut.

Es bietet sich natürlich an diese Route zu gehen... aber es ist halt immer das gleiche bekannte Gelatsche und die Gegend ist wie gesagt meiner Meinung nicht sonderlich ideal:

- wenig Menschen auf den Straßen (kein Erreichen von den Leuten)

- breite Straßen (Spalier von den Bullen)

- wenig Verkehr (wenig Streß beim Abpserren + einfacher Einsatz von Fahrzeugen)

- viele Kameras

 

Und zum Start vom Schottentor: Es bietet sich natürlich auch an von so einer zentralen Position aus loszugehen, aber sind wir mal ehrlich: Wer von diesen weißen, reichen Menschen wird wirklich mal in den Knast gehen ? Diese Personen haben so ziemlich überhaupt keinen Bezug zu sowas. Es wäre auch einen Versuch wert gewesen durch irgendwelche Gegenden zu gehen, wo die Konfrontation mit der Polizei nocht mehr der Realität der Menschen entspricht (rassistische Kontrollen, etc.)

Wir sollten versuchen aus unserem Umfeld auszubrechen und weg zu gehen von "Europaplatz - Mariahilfer - X", "Schottentor - Ring - X". Es gibt in Wien auch noch mehr Gegenden, wo viele Menschen auf der Straße sind (und die dort nicht einfach im Shopping- oder Studiwahn sind und für politische Aussagen keinen Platz im Kopf haben).

word up

 

the favorit?

simmer ring my bell?

Mazzes?

 

innere stadt soll scheißn gehen... und wenn dann hätte die route doch genau die damage route der wkr demo gehen können. da wärs lustig worden.

es können eh alle immer ne demo organisieren und sich eine tolle route überlegen ;-)