Neonazis: Polizei rechnet mit 2000 Gegendemonstranten

Erstveröffentlicht: 
17.09.2013

Von Andreas Spiegelhauer

Ab Donnerstag Bürgertelefon. Warnung vor Umleitungen und Absperrungen.

 

Wuppertal. In Wuppertal formiert sich der Widerstand gegen den Marsch einer als rechtsextrem eingestuften Partei, der für Samstagmittag angemeldet und für Barmen genehmigt worden ist. Die Polizei rechnet damit, dass an die 2000 Menschen gegen Neonazis demonstrieren werden. Ab spätestens 12  Uhr müsse deshalb mit erheblichen Behinderungen durch Absperrungen und Umleitungen gerechnet werden.

 

Vor allem entlang der B 7 in Barmen wird es laut Polizei eng


Betroffen sei vor allem die B 7 in Barmen. Details über die Route, die die Neonazi-Demo nehmen darf, gibt es noch nicht. Wie berichtet, wird aber unter anderem über den Barmer Bahnhof als Ausgangspunkt und eine Strecke in Richtung Oberbarmen gesprochen. Die Polizei will ab Donnerstag (von 8 bis 15  Uhr) unter der Rufnummer 0202/284 7111 ein Bürgertelefon freischalten. Außerdem werden Bezirksbeamte persönliche Gespräche mit Anliegern und Gewerbetreibenden entlang der Neonazi-Demo-Route führen, hieß es am Dienstag.

 

„Wir wollen ein friedliches und gewaltfreies Zeichen für eine demokratische Gesellschaft setzen.“
Motto der Demonstration gegen Extremismus, die am Samstag in der Elberfelder City geplant ist.

 

Die Polizei richtete sich am Dienstag auch ausdrücklich an die Besucher des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ (siehe oben) in der Barmer City: Ab Mittag müsse man eventuell Verzögerungen einplanen. Der Zugang zur Veranstaltung sei jedoch gewährleistet.

 

Das Wuppertaler Netzwerk für Demokratie und Toleranz lädt am Samstag ab 10  Uhr zum friedlichen Protest auf den Von-der-Heydt-Platz in Elberfeld ein. Unter anderem ist um 10  Uhr eine ökumenische Andacht in der Citykirche (Kirchplatz) geplant. Gegen 10.30  Uhr wird unter anderem Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) als Redner erwartet. Dazu gibt es ein Programm mit Bands und Interviews.

 

Motto der Gegendemonstration in Elberfeld: „Wir wollen ein friedliches und gewaltfreies Zeichen für eine demokratische Gesellschaft setzen.“ Und: „Wuppertal hat keinen Platz für Nazis.“

Dagegen hat des „Wuppertaler Bündnis gegen Nazis“ mit Bekanntwerden der Örtlichkeit der Neonazi-Demo seine Pläne geändert. Als Treffpunkt wird der Alte Markt genannt. Beginn dort soll ebenfalls um 10 Uhr sein. Am Dienstag bestätigte die Polizei, dass eine entsprechende Gegendemo für Barmen angemeldet worden ist. Man werde jetzt die Kooperationsgespräche führen.

 

  • Einsatz

Die Polizei will mit einem Großaufgebot – an die 1000 Beamte werden am Samstag im Einsatz sein – ein direktes Aufeinandertreffen von Neonazis und Gegendemonstranten samt Provokationen und Gewalt verhindern.

  • Genehmigung

Wie berichtet, hätte ein Verbot der Neonazi-Demonstration nach Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft einer richterlichen Prüfung nicht standgehalten.