GTH: 13.9.2013 - NPD vor dem Flüchtlingsheim in Waltershausen

NPD vor dem Flüchtlingsheim in Waltershausen - 1

+++NPD Kundgebung und Gegenprotest+++Lärm, Farbeier und was auf die Nuss+++

Im Rahmen der NPD-Wahlkampftour besuchte Patrick Wieschke am Freitag Vormittag mit seinem kleinen Gefolge die Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in Waltershausen. Bereits vor Ankunft der Nazis hatte sich eine kleine Gruppe von Gegendemonstrant_innen eingefunden.

 

Möglicherweise hätten sich mehr Menschen der NPD in den Weg gestellt, hätte der Bürgermeister Michael Brychcy nicht dazu aufgerufen das „klare Zeichen gegen Rechts“, vom weit entfernten buntem Fest aus zu setzen. Aber, was Mensch ihm zu Gute kommen lassen muss: Die Bewohner waren auch eingeladen und die meisten waren während der NPD-Aktion auch auf eben diesem Fest.

 

Das schwarz-bunte Häuflein Gegendemonstrant_innen wurde von der ebenfalls schon anwesenden Staatsgewalt relativ freundlich in Empfang genommen.Ordnungsamt, Streifenhörnchen einige Bereitschaftler_innen und (besonders traurig) zwei Abschleppwagen sorgten für eine braune Wohlfühl -Zone vor der Unterkunft. Nachdem die Gegendemonstrant_innen auf die eine Seite der Einfahrt gescheucht wurden. Und die zwei Materialblockaden (2 parkende Autos) „geräumt“ wurden – ein Auto abgeschleppt, das andere wurde wohl freiwillig weggefahren – trudelte das NPD-Pack ein.

 

Wahlplakate wurden an den Zaun gelehnt, Boxen aufgestellt – wovon eine direkt in Richtung des Heimes gerichtet wurde, und Patrick begann seine Hass-Reden abzusondern. Die Gegendemo war zwar nicht allzu groß, dafür aber recht laut. Trillerpfeifen, Tröten und kleine Trommeln hielten locker mit dem Soundsystem der NPD mit. Die Redepausen (bedingt durch Aussetzer der Anlage) wurden durchweg mit Antifa-Parolen überbrückt. Das Wetter war auch auf unserer Seite, der Wind blies immer wieder die Plakate um. Zaghafte Versuche das Ganze zu beschleunigen und sich der Propaganda selbst anzunehmen wurden recht schnell von der Polizei verhindert. Etwa 10 Polizist_Innen trennten NPD und Gegendemo.

 

Nachdem Patrick all seinen Gedankenmüll raus gelassen hatte packte die braune Reisegruppe zügig wieder ein – schließlich gab es einen engen Zeitplan. In guter alter Nazimanier hatte nur Wieschke seine Karre direkt vor Ort. Die Fußtruppen aus den unteren Hierarchieebenen mussten zu ihrem Auto laufen, und dazu dummerweise direkt durch die Gegendemo. Während Wieschke geschützt von der Polizeikette seine Sachen einpackte und den Hemdkragen richtete musste sich sein treu ergebenes Nazi - Trüppchen (6 Leute – Frauen- und Seniorenquote erfüllt) der Antifa-Demo aussetzen. Wohl von der Tatsache gelähmt das die Polizisten die Faschos ohne Begleitung einfach durch die Demo laufen ließ, beließen es alle bei Verbalattacken. Na ja, fast alle – ein einzelnes Farb-Ei fand dann doch noch seine Bestimmung. Diese kleine Provokation reichte dann aber doch aus und die Nazis zeigten offen was die NPD unter ihrem Deckmantel wirklich ist. Kurzerhand stürmten die Nazis zurück in die Demo und schlugen auf Demo-Teilnehmer_innen ein. Glücklicherweise konnte der Angriff konsequent und hart abgewehrt werden. Führer Wieschke beobachtet aus sicherer Entfernung das Spektakel, während die völlig überraschte Polizei sich recht planlos in Bewegung setzte. Schließlich wurden die Faschos von der Polizei in Sicherheit eskortiert.

 

Zu guter Letzt führt die Polizei ihre Abschluss - Zeremonie durch, wer schwarz trägt wird recht ruppig abgeführt, Personalien, Fotoshooting und steuerfinanziertes Rumgeschubse. An sich war es eine gelungene Veranstaltung seitens der Gegendemonstranten, denn so schnell Wieschke und Anhang auftauchten, so schnell waren sie auch schon wieder verschwunden. Die Stimmung musste jedoch durch Repression seitens der ersichtlich verwirrten und teilweise unkoordinierten Polizei gekippt werden. Der zuvor angreifende Nazi erstattete Anzeige gegen einige Gegendemonstranten aufgrund von angeblicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung und die Polizei führte dies konsequent durch. Anschließend löste sich nun auch der Rest der Teilnehmer_innen in alle Richtungen auf.

 

REFUGEES WELCOME

Antifaschistische Aktion Gotha 2013

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