Nazis am 31. August in Dortmund stoppen

Dortmund stellt sich quer

Neonazis um die Partei „Die Rechte“ und „Kameradschaften“ wollen am kommenden Samstag, 31. August 2013 erneut in Dortmund aufmarschieren. Dagegen regt sich Widerstand.

Antifaschisten verschiedener Bündnisse rufen zu zivilem Ungehorsam und Sitzblockaden bzw. "Protest in Hör- und Sichtweite" auf. Der Aufmarsch soll in der östlichen Innenstadt abgehalten werden, ein Verbot steht – wie 2012 – in diesem Jahr nicht zur Debatte [Tipps für Blockaden | Aktionskarte | Aufruf].

 

Die politische Lage in Dortmund hat sich verändert. Im August 2012 wurden drei Nazikameradschaften in Nordrhein-Westfalen verboten, darunter auch in Dortmund. Doch die Nazis haben sich in der Partei "Die Rechte" reorganisiert. Exfunktionäre der Dortmunder Kameradschaftsszene bekleiden bei der von Christian Worch gegründeten Partei diverse Posten. Die Naziszene in Dortmund und dem Umland war zunächst geschwächt, rauft sich inzwischen wieder zusammen, allerdings nicht mehr in der Stärke wie etwa zwischen 2007 und 2011, wo teilweise über 1000 Nazis zum "nationalen Antikriegstag" nach Dortmund kamen. Die Verbote zeigen jedoch, dass sich die Nazis ohne größere Probleme Ersatzstrukturen schaffen und sich bereits auf etwaige Verbote vorbereiten.

 

Auch auf Seite der Antifaschisten hat sich auch einiges getan. Inzwischen gibt es vier Zusammenschlüsse, die gegen den Aufmarsch mobil machen: Dortmund stellt sich quer, Antifa-Bündnis, Bündnis gegen rechts und Dortmund Nazifrei. Alle Bündnisse teilen die Auffassung, dass ein Protest fernab der Nazis nicht ausreicht, den Aufruf zum zivilen Ungehorsam geht einigen jedoch zu weit. Die antifaschistischen Kräfte können sich bisher nicht auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen. Positiv ist anzumerken, dass Antifagruppen in Dortmund zunehmen Abstand zu sog. antideutschen Positionen und zu kriegstreiberischer Agitation nehmen, was insbesondere in den Jahren 2009–2011 zu massiven Streitigkeiten geführt hatte.

 

Termine für Aktionen gegen rechts in Dortmund
• Do, 29.8. | 18 Uhr | Dortmund: Blockadetraining auf der Wiese vor dem Hauptbahnhof, gemeinsam mit dem Bündnis "Dortmund Nazifrei"
• Fr, 30.8. | 17–20 Uhr | Katharinentreppen/HBF: Friedensfest des DGB
• Sa, 31.8. | 10 Uhr | Treffpunkt für Blockaden: Mahnwache für die ermordeten Sinti und Roma, Weißenburger Straße/ Ecke Gronaustraße (U44 Geschwister-Scholl-Straße, 10 min. vom Hauptbahnhof)

Bündnisse: Dortmund stellt sich quer | Antifa-Bündnis | Bündnis gegen rechts | Dortmund Nazifrei
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Weitere Sammelpunkte für Samstag, 31.8.2013:
• ab 10 Uhr ganztägige Mahnwache am Denkmal für die NSU-Opfer (Nordausgang-HBF / Ecke Steinstraße)
• ab 10 Uhr Kundgebung am U-Bhf Kampstraße, zum Gedenken an Thomas "Schmuddel" Schulz (von Neonazis dort 2005 ermordet)
• ab 11 Uhr Treffpunkt des Antifa-Bündnis: Platz von Buffalo (gegenüber des U-Turm)