Spontandemo gegen NPD-Wahlkampf und "nationales Zentrum" O8.
Etwa 60 bis 70 Personen versammelten sich am späten Sonntagabend in Leipzig-Lindenau, um NPD und freien Kameradschaften antifaschistische Grüße zu überbringen. Anlass war der Beginn der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs auch in Leipzig, bei dem die Nazis mit Plakaten und Kundgebungen mitmischen wollen. Ziel der spontanen Versammlung war das "nationale Zentrum" auf der Odermannstraße 8 im Leipziger Westen.
Unter
Sprechchören, wie "Kein Tag länger das nationale Zentrum" oder "Fence
off, beat down - Nazis auf die Fresse haun" näherte sich die
Antifa-Delegation dem Zentrum. Bedauerlicherweise zeigte sich die
Gegenseite nicht willens, die vorbereiteten Botschaften persönlich
entgegenzunehmen. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch, mit Hilfe
einiger pyrotechnischer Hilfsmittel und reichlich Wut unterstrich die
Demo, an der O8 angekommen, ihre Anliegen: keine Ruhe für Nazis, und das
Eintreten für konsequenten Antifaschismus immer und überall.
Die
dadurch auf den Plan gerufene Polizei, zeigte sich wie gewohnt wenig
begeistert, machte jedoch einen überforderten Eindruck. Die Spontandemo
konnte sich ohne nennenswerte Probleme auslösen. Zurück blieben
zahlreiche Schaulustige und ein paar hektisch herumkurvende
Polizeiautos.
Für die kommenden Wochen ist eines klar:
wahlkämpfenden Nazis darf nicht das Feld überlassen werden.
Nazipropaganda, sei es als Plakat, sei es als Kundgebung auf einer
Deutschland-Tour, hat keine Akzeptanz verdient. Es gilt Augen und Ohren
offen zu halten und antifaschistisch aktiv zu werden, wenn sich Nazis an
die Öffentlichkeit trauen.