Berlin – Sind die jetzt völlig durchgeknallt? Weil die Polizei Drogenkontrollen im Görlitzer Park macht und Bewohner sich über die Maßnahmen freuen, fackelten Chaoten in der Nacht zu Dienstag vier Autos der Görli-Anwohner ab!
Jeden Tag sind die Dealer im Görlitzer Park (Kreuzberg) unterwegs. Sie sprechen Passanten an, fragen, ob sie Drogen kaufen wollen. Seit Jahren fühlen sich die Anwohner belästigt, denn auch Kinder werden angesprochen.
Regelmäßig stürmt die Berliner Polizei den Park, zuletzt am vergangenen Freitag. 37 Personen wurden überprüft, zwei festgenommen. Außerdem wurden 23 Strafanzeigen wegen Drogenverstößen geschrieben.
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Grund genug offenbar, um Autos von Anwohnern abzufackeln. Montagnacht gegen 3.30 Uhr brannten ein VW, ein Mercedes, ein Ford und ein Mini an der Görlitzer Straße ab.
In einem Bekennerschreiben erklären sie: „Anders als in den Vorjahren werden die täglichen Menschenjagden der Bullen im Görlitzer Park inzwischen von Beifall klatschenden Bürgermobs begleitet. Von diesem Bürgermob haben wir in der letzten Nacht vier Autos in der Görlitzer Straße angezündet. Der Wert der Fahrzeuge spielte dabei für uns keine Rolle, weil wir nicht den Kontostand der Besitzer angreifen sondern ihre Position im sozialen Krieg – auf der Seite der Herrschenden.“
Kurz vor seinem Urlaub (und dem folgenden Dienstabtritt als Bürgermeister von Kreuzberg) hat sich Franz Schulz (64, Grüne) in der „taz“ zum Drogen-Problem im Görli geäußert. Er fordert „eine kontrollierte Verkaufsstelle für weiche Drogen in der Nähe des Parks". Er wolle einen Coffeeshop eröffnen lassen...
Gesundheitssenator Mario Czaja (37, CDU) am Dienstag zu BILD.de: „Die Einrichtung eines Coffeeshops in Berlin lehne ich entschieden ab. Berlins Drogenpolitik ist auf Prävention ausgerichtet. Erfolgreiche Prävention beruht auf breiter Information, aber auch entsprechenden restriktiven rechtlichen Regelungen. Ein Coffeeshop, der den Zugang zu Drogen erleichtert, würde diese Strategie konterkarieren.“