Tod auf Tänzelfest: Mutmaßlicher Täter kommt aus rechter Szene

Erstveröffentlicht: 
20.07.2013

Die tödliche Attacke auf einen Kasachen auf dem Kaufbeurer Tänzelfest hat wohl einen ausländerfeindlichen Hintergrund. Ein Thüringer, der aus der rechten Szene kommen soll, sitzt in Haft. Heute findet ein Gottesdienst statt.

 

Der 34-jährige Kasache war allem Anschein nach ein Zufallsopfer. Aus Frust, so die Ermittlungen der Polizei, habe der 36-jährige Thüringer in der Nacht zum Donnerstag (18.7.) ohne Vorwarnung den Kasachen attackiert. Der Angreifer schlug mit voller Wucht zu und fügte seinem Opfer lebensgefährliche Verletzungen zu. Der Kasache ist mittlerweile von den Ärzten für klinisch tot erklärt worden. Gegen den mutmaßlichen Schläger wurde Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags erlassen. Der 36-Jährige ist der Polizei wegen rechtsradikaler Umtriebe bereits bekannt.

 

Tödlicher Attacke ging andere Schlägerei voraus

 

Der mutmaßliche Täter gehört einer Gruppe von Thüringern an, die zurzeit in Kaufbeuren auf dem Bau arbeitet. Die insgesamt sieben Männer waren betrunken und hatten sich schon zuvor auf dem Tänzelfest mit Spätaussiedlern geprügelt, waren aber unterlegen. Aus Enttäuschung legten sie sich dann später mit einer Gruppe an, zu der auch der Kasache gehörte.

 

Zweiter Tatverdächtiger wieder freigelassen

 

Ein 22-Jähriger, der Mitglied der Bauarbeitertruppe aus Thüringen ist und ebenfalls als tatverdächtig galt, wurde wieder freigelassen. Es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr, so die Polizei. Die Staatsanwaltschaft Kempten hat zur Klärung der genauen Todesursache eine Obduktion angeordnet.

 

Gedenken im Tänzelfest-Rondell

 

Der Tänzelfestverein und die Stadt Kaufbeuren wollen des Opfers im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes am Samstag (20.7.) um 10.30 Uhr im Tänzelfest-Rondell gedenken.

 

Quelle: Rupert Waldmüller, BR