I-BNG: FAU Dresden mischt mit neuer Sektion im Gasto- und Nahrungssektor mit

Faust & Gabel

Am 29. Juli findet um 18 Uhr im Stadtteilhaus Neustadt das Gründungstreffen der „Initiative Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie“ (I-BNG) statt. Die Gewerkschaftsinitiative will zunächst vor allem Gastro-Arbeiter_innen organisieren um mit Niedriglöhnen und Arbeitsrechtsverletzungen in Dresden aufzuräumen.

 

Informationsflyer wurden massenhaft gedruckt, es gibt Internetankündigungen und sogar erste T-Shirts, um auf die Initiative hinzuweisen. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wir sind bereits in Kontakt mit vielen Kolleg_innen aus unterschiedlichen Betrieben.“, sagt Marianne Wagner, Mitglied des Allgemeinen Syndikats Dresden FAU IAA und seit drei Jahren Kellnerin und Barkeeperin. „In der Branche gibt es immer wieder die gleichen Probleme: Niedriglöhne, Arbeitsrechtsverstöße z.B. bei der Kündigung oder die Vorenthaltung von Urlaubs- und Trinkgeldern. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad geht vor allem in kleinen Kneipen und Restaurants gegen 0%, das wollen wir nun ändern.“  


In der Tat ist schon vor der offiziellen Gründung der I-BNG einiges vorbereitet: Ein Lohnspiegel für Gastro- und Nahrungsbetriebe für Dresden wird erstellt, ein Emailverteiler von Kolleg_innen aus möglichst vielen Betrieben eingerichtet. Am 26. Juli findet im Wums e.V. in Dresden Löbtau ein Benefiz-Konzert statt, um schon mal einen Schwung Geld in die Streikkasse zu spülen. „Die Grundpfeiler unseres Konzeptes sind die finanzielle und rechtliche Absicherung unserer Mitglieder bei Konflikten im Betrieb, die Schaffung von Öffentlichkeit und Bewusstsein unter den Belegschaften und der Kundschaft und schließlich die Vernetzung von Dresdner Belegschaften, um gemeinsam koordinierte Aktionen, Kampagnen und Arbeitskämpfe durchzuführen.“, meint Wagner.


Eingebettet sind das Allgemeine Syndikat Dresden und die I-BNG in die bundesweite Gewerkschaftsföderation FAU IAA. „Als erste Schritte streben wir an, eine größere Mitgliederzahl zu erreichen und eine belastbare Streikkasse aufzubauen. Mit dem öffentlichen Lohnspiegel wollen wir Druck auf die besonders schwarzen Schafe in der Branche ausüben und das Auge der Konsument_innen schärfen. Sicher werden uns auch schon bald die ersten Verhandlungen in Betrieben ins Haus stehen.“

 

Doch auch perspektivisch hat die I-BNG schon einiges vor: „Wir wollen eine Reihe von Themen anstoßen, z.B. dass Alkoholismus und sexistische Übergriffe in der Branche ebenfalls ein großes Problem darstellen.“ Bis zum nächsten Sommer will die Gewerkschaftsinitiative darüber hinaus eine Kampagne für eine 8,50 Euro Lohnuntergrenze entwickeln und diese in möglichst vielen Betrieben durchsetzen. Dafür sollen Haustarifverträge abgeschlossen werden. „Falls nötig, wären Streiks in einer Reihe von Betrieben dann nicht ausgeschlossen.“