Castor-Transporte: Niedersachsen hat alles allein gezahlt

Konfrontation in Gorleben

BI: GNS soll für Müllabfuhr zur Kasse gebeten werden
Die Kosten für die 13 Castor-Transporte, die von 1995 bis 2011 nach Gorleben transportiert wurden, summieren sich auf 361,9 Millionen Euro. Das  teilte Philipp Wedlich, Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums, auf Anfrage von Radio FFN mit. Irritierend: am teuersten war nicht der letzte Transport im Jahr 2011, der wegen des anhaltenden Widerstands erst nach 126 Stunden das Zwischenlagertor erreichte und mit 38,4 Millionen Euro zu Buche schlug, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). 1997 musste das Land Niedersachsen sogar 55 Millionen Euro zahlen, allerdings wurden damals nicht zusätzliche Kosten, sondern die gesamten Betriebs- und Besoldungskosten ausgewiesen, von daher sind die Zahlenangaben nicht vergleichbar. Die finanzielle Last trug stets allein das Land Niedersachsen. 

 

Hier hofft man, dass bis 2014 klar ist, welche anderen Zwischenlagerstätten die noch ausstehenden 26 Castoren aus den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague bzw. Sellafield aufnehmen.


"Für uns bleibt nicht nachvollziehbar, dass Niedersachsen sich die Kosten für die Müllabfuhr weder von der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) noch von den anderen Bundesländern mit erstatten ließ", wundert sich BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Proteste gegen Atommülltransporte sind demokratisches Grundrecht, die Atommülllagerung ist eine bundesweite Aufgabe. Die GNS sollte für die Müllabfuhr auch im Nachhinein bezahlen."


Zahlen musste das Land auch für die Unterkünfte, Versorgungs- und Logistikeinrichtungen für polizeiliche Großeinsätze in der Region Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Ob diese nun nach Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes gekündigt werden, ist offensichtlich noch unklar.

Wedlich sagte dazu: "Die Polizeidirektion Lüneburg prüft entsprechende Möglichkeiten unter Berücksichtigung vorhandener Bindungen (z.B. Kündigungsfristen, Nachnutzungsmöglichkeiten) und entwickelt ein Konzept für eine schnellstmögliche Umsetzung. Erst nach dessen Vorlage kann eine Aussage zu den zu erwartenden Einsparungen getroffen werden."


Das ist den Gorleben-Gegnern zu schwammig: Sie befürchten ohnehin, dass der Parteienkonsens zwischen Regierung, SPD und Grünen schon an der Castorfrage scheitern kann und fordern deshalb die zügige Kündigung jener Logistikeinrichtungen: "Ohne Schlafcontainer für die Polizei wächst die Wahrscheinlichkeit, dass es auch keine Atommüllcontainer mehr gibt."

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

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