Die bayerische NPD wird am 15. September 2013 in zwei Bezirken nicht auf dem Wahlzettel zu finden sein. In Unterfranken und Oberbayern gelang es der Nazipartei nicht die notwendigen Unterstützungsunterschriften zu sammeln. Dies bedeutet einen schweren Rückschlag für den Landesvorstand um den Münchner Stadtrat Karl Richter und den mitgliederstärksten Landesverband im Allgemeinen.
Die bayerische NPD stolpert derzeit von einem Desaster zum nächsten. Bezirksvorsitzende die Hakenkreuzbilder auf dem sozialen Netzwerk Facebook posten, ein wegen eigener Unfähigkeit ausgefallener Bayerntag und nun das Scheitern bei der Zulassung zur Landtagswahl sind nur die letzten Beispiele für die desolate Situation, in der sich die Partei derzeit befindet.
Auch ettliche Unterstützungsaufrufe an andere Landesverbände und der Einsatz von Wahlhelfern aus mehreren Bundesländern, konnte die Blamage nicht abwenden. So bleibt die NPD den Wähler_Innen in Unterfranken und Oberbayern auf dem Wahlzettel am 15.09.2013 erspart. Die Gründe hierfür sind vielschichtig.
Zum einen ist der bayerische Landesverband zwar auf dem Papier der mitgliederstärkste den die Partei zur Zeit aufbieten kann, de facto sucht man aber in vielen Regionen aktive Mitglieder vergebens. Viele der Kreisverbände sind inaktiv und treten in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung. Auch die wiederbelebte Jugendorganisation JN, konnte hier keine Abhilfe schaffen, zudem diese nur in Mittel- und Oberfranken existiert. Der Austritt von Aktivisten des “Freien Netz Süd” (FNS) aus der bayerischen NPD verschärfte diese Situation zusätzlich. Das FNS schuf sich inzwischen eigene wählbare Organisationen mit denen es bei den Kommunalwahlen 2014 antreten will.
In Unterfranken trafen die Wahlhelfer der NPD immer wieder auf antifaschistischen Widerstand, in Oberbayern hingegen liegt das Scheitern der Nazipartei komplett an der eigenen Unzulänglichkeit. Daher kündigt der Parteichef Holger Apfel “intensive Diskussionen im bayrischen Landesvorstand wie auch im Präsidium” (Fehler im Original) und “eventuelle Konsequenzen” an. Als Ziel gibt er derweil das Erreichen von 1% der Wählerstimmen an. Selbst diese minimale Hürde dürfte aufgrund des Wegbruchs zweier kompletter Bezirke nur schwer zu erreichen sein.