Antikapitalistische Demonstration mit Kontrollverlust in Freiburg

Leichter Kontrollverlust

In Freiburg demonstrierten am 11. Juli 600-700 Menschen anlässlich des G8-Gipfels im italienischen L'Aquila gegen Kapitalismus, Krise und Repression. Um 17 Uhr versammelte sich die unangemeldete Demonstration am Schwabentor um von dort aus in Richtung Bertoldsbrunnen zu ziehen. „Die Demonstration war angesichts der Mobilisierung und den vielfältigen Aktionen ein voller Erfolg, etwa die Hälfte der DemonstrantInnen lief aus Schutz vor Nazis vermummt“, berichtet Marianne Fried vom Demonstrationsbündnis Kontrollverlust.

 

RDL (Archiv) | BZ 11.7

 

Die Polizei war wieder in unverhältnismäßig hoher Anzahl vertreten, hielt sich jedoch zu Anfang weitgehend zurück. Die Route wurde Stück für Stück über eine Kontaktperson mit der Polizei ausgehandelt. Am Bertoldsbrunnen wurden verschiedene Redebeiträge zum Thema Kapitalismus und Krise gehalten. Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft FAU thematisierte u. a. die Arbeitsbedingungen in der Krise.

Am Martinstor setzten einige PolizistInnen ihre Helme auf. Teile der Demonstrations-Spitze beantworteten dieses Verhalten, in dem sie sich ebenfalls behelmte - mit Fahrradhelmen. Die nächste Kundgebung fand vor dem italienischen Konsulat an der Europabrücke statt. Dort wurde das G8-Gipfeltreffen in Italien thematisiert und an das Ende der 70er Jahren besetzte Haus am „Dreisameck“ erinnert.

Parallel zu der Demonstration gab es diverse dezentrale Aktionen: Einige als Clowns verkleidete AktivistInnen machten mit einer „Shoppingtour“ durch Freiburger Kaufhäuser auf den Konsumkult aufmerksam. Gegen 18 Uhr gab es eine kleine Fahrraddemo an der Johanneskirche, nachdem sich kurz zuvor einige Leute auf dem Augustinerplatz zu einer Wasserbombenschlacht getroffen hatten. Ein Highlight stellte das drei Meter hohe Raumschiff der intergalaktischen Superhelden dar.

Erst kurz vor dem Quartier „Grün“ verließ das seit der Kaiser-Joseph-Straße aufgezogene Polizeispalier die Demonstration, die in der Wilhelmstraße aufgelöst wurde. Im Anschluss gab es verschiedene direkte Aktionen von einigen KapitalismusgegnerInnen. Dabei wurden gezielt Einrichtungen, die für die herrschenden Verhältnisse stehen, symbolisch angegriffen.

Während des gesamten Tages kam es zu zahlreichen Personenkontrollen und mindestens zwei Ingewahrsamnahmen. „Obwohl die Polizei sich vorerst zurück gehalten hat, wurde das Spalier am Rande der Demonstration unnötiger Weise immer weiter aufgestockt, was die TeilnehmerInnen selbstredend provozierte“, findet Hans Saitan, Unterstützer der Aktion. „Zwar gab es keine Auseinandersetzungen, aber die Polizei ging auch nach der Demo brutal gegen Protestierende vor, riegelte das Sedanquartier ab und ließ zeitweise niemanden passieren“, so der Aktivist weiter. Während der Kontrollen wurden viele Personen von der Polizei fotografiert und zum Teil mit Kabelbindern auf dem Boden fixiert. Es wurden u. a. Kleidungsstücke beschlagnahmt.

„Insgesamt ist die Demonstration für die linsradikale Szene in der Region als Erfolg zu werten,“ findet Sandra Pohl. „Wir konnten unser Ziel, unangemeldet, vermummt und ohne Polizeispalier zu demonstrieren, größtenteils erreichen“, resümiert das Mitglied des Bündnis Kontrollverlust.

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Die Mikrowelle auf Bild 1 wurde bereits in der Nacht von besoffenen Typen erlegt. Und die Art von Kontrollverlust, der die unterlegen waren, gibt es auf jedem Weinfest und in jedem Bierhaus zuhauf, dafür wird niemand demonstriert haben.

diese perssemitteilung voll heuchlerei reiht sich direkt an die erschreckend inhaltsleere mobilieriserung ein

war das der grund warum nur 500 leute dawaren ?

ich denke ja

alles in allem eine demo die keiner braucht

auch die bischen kindergarten riot shinterher waren unnützwie ein 2. hals

 

seid doch froh das ihr in hippitown auch hippi bullen habt

statt die situation mit böllern  zu eskalierenund hinter her rum zu zettern das es ein spalier gibtund die bullen sogar ihre helme aufsetzten (was für eine provokation)

solltet ihr froh sein das ihr überhaupt laufen dürft(vermumut und mit helm, die 80er jahre sind vorbei)

in keiner anderen stadt in bawü wäre das möglich

und das liegt sicher nicht daran das ihr so furchtbar gefährlih seid sondern einzig und allein am wohlwollen eures einsatzleiter

haltet ihn euch warm !

 

 

 

 

Bei dem Bild gehts doch eher um das schöne motiv, oder?

Nette Demo ansonsten, ging mal wieder was. Und das die sich heute eigentlich mal zurückgehalten haben, naja. Da waren trotzdem endz-viele und weniger wurden es auch nicht gerade. Im Gegenteil, ab der B31 waren wir fast eine Stunde im "lockeren" Wanderkessel. Deeskalieren sieht anders aus.

"aus Schutz vor Nazis vermummt" <-- lächerlich!

"symbolisch angegriffen" <-- Eigentum anderer Menschen zerstört, Applaus!

Ich schätze mal, du warst noch nie auf einer Demo, ansonsten wüsstest du, was für Leute am Rand stehen und Bilder/Videos machen, die dann später auf diversen einschlägigen Seiten im Internet landen.

Das vielleicht schon. Aber es ist eigentum von Menschen die beim und für den Staat arbeiten ( Regierungspräsidium)

 

....und sorry aber... um eine Fensterscheibe der Sparda Bank solltest du auch nicht weinen^^...

 

traf ja wohl in keinnster Weise also einen unschuldigen bzw "armen Schlucker"

 

also tief durchatmen genau durchlsen und die Finger besser mal still halten falls Du den Artikel nicht richtig verstanden oder gelesen hast!!!

 

grüße

da kann ich nur zustimmen ist ne eigenwillige art sich beliebt zu machen und die freiburger für sich zu gewinnen in anderen städten hättet ihr von den Bullen dafür voll auf die ohren gekriegt

was für einen kindergarten ihr doch darstellt. ist es toll, anderen leuten die scheiben einzuschlagen? woher kommt denn die kohle für euer selbst gewähltes alternatives leben? von den wenigen, die für euch noch arbeiten gehen.

aus angst vor nazis vermummen - selten so gelacht. da ist die szene mit 500 leuten da und hat angst vor nazis - bei der letzten begegnung waren es doch wohl nur 3 nazis - aber es ist ja auch viel stärker, im pulk (schwarzen block vermeide ich bewusst) und hinter einem stofflappen versteckt den dicken zu mimen.

ihr könnt euch wirklich von schreiben, in einer softi-stadt so einen kindergarten zu veranstalten. wo war der gipfel? in italien? war einer von euch da? nee, na also.

was bringt es dann, in freiburg den dicken zu markieren?

in ein paar monaten wollt ihr von der stadt wieder gelände, geld und toleranz - hoffentlich bleibt die stadt nicht bei ihrer linie und zeigt euch mal die "kapitalistische seite" der toleranz.

dann schreib ich gerne wieder mal was.

 

Ort: Freiburg, Innenstadt

Termine: 11.07.2009

 

Nicht angemeldete "Anti-Kapitalismus"-Demonstration gerät außer Kontrolle

Kurzbeschreibung: Kooperationsbemühungen der Polizei missachtet Schadenshöhe noch unklar, jedoch im vierstelligen Bereich

Am Samstagnachmittag formierte sich in der Freiburger Innenstadt, nahe dem Schwabentor, eine nicht angemeldete Demonstration zum Thema Kapitalismus, G8-Gipfel in Italien. Zu dieser Demonstration war in Internetforen sowie durch Plakatierung aufgerufen worden.

Von der Polizeieinsatzleitung war versucht worden, vor dem eigentlichen Demonstrationsstart Kooperationsgespräche mit den Demonstrationsteilnehmern in Bezug auf die Demonstrationsstrecke und den Demonstrationsverlauf zu führen. So war auch diesmal ein Anti-Konflikt-Team der Polizei im Einsatz. Die polizeilichen Deeskalationsanstrengungen schienen zunächst von Erfolg gekrönt zu sein. Der Demonstrationszug, dem zeitweilig etwa 500 Personen angehörten, zog kurz nach 17:30 Uhr vom Schwabentor zum Bertoldsbrunnen. Dort wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten. Polizeikräfte stellte dabei fest, dass einige der Aufzugsteilnehmer Schlagstöcke mitführten. Erst als diese abgelegt wurden, durfte der Zug über die Kaiser-Joseph-Straße in Richtung Amt für öffentliche Ordnung an der Basler Straße weiterziehen. Von dort ging es über die Basler Straße in die Kronenstraße, weiter in die Rehlingstraße und anschließend über die Heinrich-von-Stephan-Straße /Schnewlinstraße in den Stadtteil Im Grün.

Im Bereich der Wilhelmstraße / Belfortstraße erklärte ein Sprecher der Demonstration per Lautsprecherdurchsage die Demonstration für beendet. Daraufhin rannte eine größere Personengruppe auf der Belfortstraße in Richtung Platz der Universität und von dort in Richtung Stadttheater. Es war dabei zu folgenden vorsätzlichen Sachbeschädigungen gekommen:

* Am Rotteckring waren Teile der Absperrung für die Freiburger Laufnacht umgeworfen worden.

* In der (unteren) Bertoldstraße wurde

- eine Schaufensterscheibe einer Bank sowie

- eine Schaufensterscheibe des Regierungspräsidiums Freiburg, Forstdirektion, eingeworfen.

* Stühle und Tische eines Gastronomiebetriebes (Außenausschank) wurden umgeworfen.

* Ein Streifenwagen der Polizei wurde von einem Farbbeutel getroffen. Außerdem wurde ein beleuchtetes Polizeischild in der Bertoldstraße beschädigt.

* In der Wilhelmstraße war die Schaufensterscheibe eines Autohauses eingeworfen worden.

Der angerichtete Sachschaden beläuft sich nach vorsichtiger Schätzung auf mehrere Tausend Euro. Bei den Ausschreitungen wurde niemand verletzt.

Zwei männliche Jugendliche wurden kurzfristig zur Identitätsfeststellung von der Polizei festgenommen. Dem einen wird ein versammlungsrechtlicher Verstoß (Vermummungsverbot), dem anderen ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen.

Zur Stunde ist die Lage im Griff. Die Polizei hat weiterhin starke Kräfte in der Stadt.

Stand: 23:10 Uhr

 

Quelle: polizei-freiburg.de/servlet/PB/menu/1291454/index.html?ROOT=1148553

Zunächst verlief die Antikapitalismus-Demo am Samstag friedlich und in Absprache mit der Polizei — am Ende aber gab’s Randale

Von unserer Redakteurin Julia Littmann


Obschon die "Antikapitalismus-Demonstration" am Samstagnachmittag in der Innenstadt nicht angemeldet war, hatte sich die Polizeiführung entschieden, vor Ort Kooperation mit den Demonstranten zu signalisieren. Zweieinhalb Stunden lang ging das Konzept auf. Mit der Auflösung der Demonstration gegen halb acht im Sedanquartier spalteten sich jedoch etwa 200 Randalierer vom Zug ab und sorgten für Sachschäden — und ein Kippen der kooperativen Stimmung.

Zunächst hatte das Kooperationsmodell Erfolg: Eine Verhandlungspartnerin hatte sich Einsatzleiter Harry Hochuli zur Verfügung gestellt, Schritt für Schritt wurde besprochen, wie sich der Zug von knapp 700 Demonstranten durch die Innenstadt bewegen würde.

Quasi als Nachklapp zum G8-Gipfel in Italien war die Demonstration gedacht, die in Freiburg kritische Positionen nicht nur in Sachen Kapitalismus, sondern auch zudem kundtun sollte, was er an schädigenden Auswirkungen zeige. Transparente und Redebeiträge benannten vorzugsweise Kritik an der "neoliberalen Umstrukturierung von Schulen und Hochschulen" , aber auch Bankster-Gebaren und Kriegstreiberei, die Beschädigung des Klimas und die Verschwendung von Rohstoffen wurden angeprangert. Zur Demo tönte Musik aus einem Lautsprecherwagen, eine Sambagruppe gab noch schnellere Rhythmen vor. Zwei ausführliche Stopps unterbrachen die Bewegung des Zuges: ein Halt am Bertoldsbrunnen und einer in der Kaiser-Joseph-Straße. Jedesmal wurde weiterverhandelt, dann weitergezogen. Über die Dreisam, an der Johanneskirche vorbei ging’s in einem großen Bogen auf die Schnewlinstraße in Richtung Sedanquartier. Auf der Wilhelmstraße sollte die Demonstration zu Ende sein, die Polizeikräfte hatten sich fast vollständig zurückgezogen. Da setzte ein, was als "dezentrale Aktionen" angekündigt — und nicht mehr in den sorgfältig ausgehandelten Absprachen enthalten war: Knapp 200 Demonstrationsteilnehmer eilten im Laufschritt in Richtung Werderring, rissen an der Laufstrecke der Freiburger Laufnacht die Absperrgitter an der Spitzkehre am Rotteckring um, liefen dann jedoch weiter in Richtung Stadtbahnbrücke. Auf ihrem Weg beschädigten diese Demonstranten Schaufensterscheiben, ein Polizei-Hinweisschild, Autos. Die Polizei spricht von einem Schaden von mehreren tausend Euro — und zeigte sich empört und enttäuscht: Die Kooperation habe zu keinem guten Ende geführt, erklärte Polizei-Pressesprecher Karl-Heinz Schmid. Und so endete denn der bis dahin friedliche Verlauf mit einer Verstärkung der Polizeipräsenz an den neuralgischen Punkten der Stadt — an diesem Abend war das auch das Konzerthaus, wo der Uni-Sommerball stattfand — und über allem kreiste ein Polizeihubschrauber.

Ich frage mich, was ihr mit einem Farbbeutelwurf auf ein Bullenfahrzeug erreichen wollt.....!? Und mit dem Einschlagen einer Scheibe?!

Was für einen Sinn macht diese Art von Protest.....?! Ich wäre sehr daran interessiert, wenn ihr mir das erklären könntet......

Anstatt friedlich zu demonstrieren und damit die Freiburger Bürger für eure Sache zu begeistern, schmeisst ihr Böller auf Bullen und macht Sachen kaputt.....! Damit erntet ihr nur Ablehnung und die Protestbewegung bleibt so klein wie sie ist! Wenn das euer Ziel sein soll, habt ihr es erreicht! Glückwunsch