Polizei durchsucht mehrere Wohnungen von Angehörigen der Gruppierung "Die Unsterblichen"
Mit weißen Masken, Fackeln und rechtsextremen Vorträgen sorgen sie für Verunsicherung auf deutschen Straßen: "Die Unsterblichen". Eine Durchsuchungsaktion bei mutmaßlichen Angehörigen der rechtsextremistischen Aktionsform fand nun nach Angaben des Landeskriminalamtes außerhalb von Ulm statt. Sechs Männer im Alter von 21 bis 32 Jahren stehen im Verdacht, sich zu einer kriminellen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat im Rahmen einer Ermittlungskooperation mit der Polizeidirektion Ulm im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstagmorgen die Wohnungen von sechs Tatverdächtigen aus dieser Szene durchsucht. In vier Häusern im Alb-Donaukreis sowie acht in den Landkreisen Esslingen, Göppingen fanden Razzien statt. Ermittelt wird unter anderem wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole.
Bei den „Unsterblichen“ handelt es sich nach Polizeiangaben um eine Kampagne von Rechtsextremisten, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richtet.
Auch in Weißenhorn wurden vor über einem Jahr Plakate der Gruppierung aufgehängt. Das Foto auf dem Plakat zeigte eine bedrohliche Szene: Fünf Männer stehen nebeneinander vor einem Plattenbau, die Arme verschränkt. Sie tragen weiße Masken, darunter zwei Schriftzüge: „Dein kurzes Leben mach’ unsterblich“ und: „Damit die Nachwelt nicht vergisst, dass Du Deutscher gewesen bist.“ Dann ein Hinweis auf die Homepage der „Unsterblichen“. Online wird das „Schandwerk der Demokraten“ und den „drohenden Volkstod“ der Deutschen aufmerksam gemacht.
In Baden-Württemberg kam es Ende 2011 und im Jahr 2012 zu mindestens acht Aufmärschen solcher Rechtsextremisten. Die Personen tauchten dabei in Gruppen kurzfristig und ohne versammlungsrechtliche Anmeldung vorwiegend zur Nachtzeit in kleinen Städten auf und marschierten vermummt mit weißen Gesichtsmasken und schwarz gekleidet mit brennenden Fackeln durch die Straßen. Teilweise wurden nach Angaben der Polizei nationalsozialistisches Liedgut gesungen und im Nachgang selbst angefertigte Videos der Aktionen ins Internet gestellt. Zuletzt geschah ein solcher Aufmarsch am 1. Mai 2012 in Donaueschingen. Die Aufmärsche führten jeweils in der Bevölkerung zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sicherheitsempfindens. (heo)