„Sündenbock“ Roma in Osteuropa – Hatz auf eine Opfergruppe des Nationalsozialismus
Menschenrechtsorganisationen und Verbände sprechen in Bezug auf die Situation von Angehörigen der Gesellschaftsgruppe der Roma in zahlreichen osteuropäischen Staaten von systematischer Diskriminierung. In Serbien werden Roma trotz Visa-Freiheit an der Ausreise gehindert, in Tschechien werden Kinder von Roma-Familien in Schulen für geistig Behinderte gesteckt und in Ungarn werden Roma unter der Aufsicht von Neonazis zum Arbeitsdienst gezwungen. Die Liste solcher Beispiele ist lang und erschreckend.
Zunehmend sind Roma aber auch Anfeindungen aus der Mitte der Gesellschaften und Pogromen ausgesetzt. Der Konstanzer Journalist Jürgen Weber hat 2012 ein ungarisches Dorf besucht, welches durch Pogrome an der Roma-Bevölkerung über die Landesgrenzen hinaus Schlagzeilen machte. Seine Recherche in osteuropäischen Staaten hat er mit Gesprächen von in Deutschland lebenden Flüchtlingen vom Balkan ergänzt. An den Beispielen Ungarn und Serbien beschreibt er die soziale Situation der Mehrheitsbevölkerung und die Diskriminierung der Roma sowie deren Fluchtgründe. Jürgen Weber geht der Frage nach, wie es sein kann, dass die Enkel und Urenkel der in Auschwitz vergasten Sinti und Roma wieder mit den gleichen Vorurteilen einer so aggressiven Diskriminierung ausgesetzt sind und die Europäische Union diesen Teil ihrer Bürgerinnen und Bürger nicht schützt.
Mehr über den Referenten unter: www.juergenweber.eu
Club Vaudeville Lindau (Von Behringstraße 6-8, Lindau (B.))
Einlas: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt auf Spendenbasis