Hundert Menschen beteiligen sich am Flashmob gegen den Bundeswehr-Karriere-Truck in Karlsruhe.
Auffallend viele Menschen versammelten sich am Dienstag Nachmittag in Karlsruhe auf dem Marktplatz. Um 17:00 Uhr ließen sie sich zeitgleich wie auf Kommando rund um den dort stehenden Bundeswehr-Karriere-Truck fallen und lagen mehrere Minuten bewegungslos auf dem Boden. Ein Heer von Leichen umgab den Truck.
Die Aktivisten malten anschließend mit Kreide jeweils ihren Körperumriss auf den Boden,
bevor sie den Marktplatz wieder verließen.
„Eine Karriere bei der Bundeswehr bedeutet nicht Spaß und Action sondern Krieg und Töten. Während die Bundesregierung harmlose Killerspiele verbieten will, werden in ihrem Auftrag Kinder und Jugendliche fürs Töten begeistert.“ kritisiert Nicole Lampert, die Sprecherin des neu gegründeten Karlsruher Bündnisses Bundeswehr-kehrt-Marsch.
In Zeitungsanzeigen für den Karrieretruck wirbt die Bundeswehr mit „Spaß und Action“.
Sie richtet sich damit speziell an Schülerinnen und Schüler, um sie für die Armee zu begeistern. Quizshows und 3D-Kino werden zu dem selben Zweck aufgeboten.
Nicole Lampert dazu: “Wir fallen auf diese Hochglanz-und Hightech-Propaganda nicht herein. Wir lehnen es ab, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen und "im Interesse unseres Landes“ den "freien und ungehinderten Welthandel“ zu fördern, wie es im Weißbuch der Bundeswehr (2006) steht.“
Kritik äußert die Sprecherin des Bündnisses am Verhalten der Polizei. Sie hielt hauptsächlich jüngere Menschen an, um deren Personalien aufzunehmen.
„Ein Flashmob ist eine im Gegensatz zu einem Bundeswehreinsatz gewaltfreie Aktion und durch das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt. In Karlsruhe man kann sich offensichtlich nicht politisch öffentlich äußern, ohne dass man gleich polizeilich registriert und damit kriminalisiert wird.“